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Archiv: Beiträge 2024
Clara
Beiträge "Clara" von 2024 siehe unten Zur Hauptseite LINK HIER !
Beiträge "Clara": September, Oktober, November, Dezember 2024 siehe unten
Montag, November 4, 2024
Wandern zum "Faulen Fäger"
Als wir die Höhe erreicht hatten und zum "Faulen Jäger" abbiegen wollten, traute ich meinen Augen kaum: wunderschöne Fliegenpilze auch hier oben am Klippenweg! In keinem früheren Herbst hatte ich sie hier je gesehen!
Clara schnupperte erstmalig daran - manches in ihren Augen Irrelevante finde ich ja interessant, daran war sie gewöhnt. Aber dies wollte sie sich nun doch mal näher ansehen, denn es erfreut mich sonderbarerweise, wie sie meint, jedesmal sehr :-)
Im Wald an der Steilkante neben und unterhalb des "Faulen Jäger" stehen noch uralte Eichen, ein Sturm hatte nur eine alte Fichte und einige Birken umgehauen. Als Naturschutzgebiet war der Wald am Klippenweg weitgehend vor Fällungen geschützt.
Der "Faule Jäger" ist ein Kultstein unweit eines großen Opfersteines der Altsachsen. Seine direkte Umgebung ist herrlich verwildert.
Ganz an die Klippkante ging ich nicht heran. Mit Clara sicherheitshalber an der Leine hätten wir auf dem nassen Boden abrutschen und in die Tiefe stürzen können.
Dankbar für diese Stunden in einsamer Natur kehrten wir nach Hause zurück :-)
Freitag, November 1, 2024
Ein hölzerner Hermann, Adler, Bär und mehr
An seinem südlichen, stadtfernen Ende war ich noch nie spazieren gewesen. Wie die WanderApp Komoot verrät, steht dort eine schöne blaue Marienstatue und der hier beginnende Weg in den Haxtergrund hinein ist gesäumt von Skulpturen, die aus den oberen Enden einiger hoher Baumstümpfe geschnitzt worden sind. Eine schöne Idee, finde ich.
Anfang Oktober fuhr ich mit Clara einmal hin. Es nieselte nur ganz leicht, sodass dies Clara und mich nicht abschreckte.
Als erstes kamen wir an einem beeindruckenden Adler vorbei. Er fliegt eine Steilkurve und mir fiel auf, dass er in dieser Haltung einem Fisch gleicht. Klar, dachte ich, fliegen und schwimmen haben ähnliche Stömungsbedingungen. An dem hellen, frischem Holz sah man, dass einige der Schnitzwerke neuer waren. Ein Liebespaar war noch in Arbeit. Das Gestänge darum mißfiel Clara als "Gerätezeugs" :-)
Ein Star unter den Skulpturen ist Hermann der Cherusker. Schließlich besiegte er irgendwo in unserer Gegend im Jahre 9 n.Ch. die Römer. Unweit neben diesem Helden hatten Kinder kleine, mit Blumen, Flaggen und Anderem bemalte Totempfähle angefertigt und eingesetzt. Die thematische Bandbreite all der Werke hier gefiel mir. Ich schätze bei den vielen noch unbearbeiteten hohen Baumstümpfen wird noch einiges dazu kommen. Eine kleine, wachsende Naturgalerie kann man diesen Talteil nennen.
Am besten gefiel mir die humorvolle Variante des Paderborner Hasen-Mandalas, des "Drei-Hasen-Fenster".
Ein Montagmittag bei Nieselregen war ein guter Zeitpunkt diesen Weg zu gehen: an der Anzahl der Sitzbänke war abzulesen, dass dies ein beliebter Weg ist. Uns begegneten nur vier sportliche Radler und eine Langstreckenläuferin im Training.
Freitag, Oktober 25, 2024
An den Moorteichen im Schwarzen Bruch
Der Wald besteht hier hauptsächlich aus Birken, Erlen und Fichten. Die riesigen Wurzelteller ausgeschwemmter Fichten zeigten nach all dem Regen einiges mehr von ihrem Wurzelnetzwerk als noch vor einem Jahr. Am und auf dem verwilderten Pfad zum hinteren Teich fand ich noch keine Röhrlinge oder Fliegenpilze - aber etwas anderes leuchtend Rotes ;-).
Clara war vom kleinen Deich runter gerannt zu den angrenzenden Feuchtwiesen. Sie jubelte! Solch eine weiche, erstaunliche Wiese!
Ich war begeistert über ihre Freude, Leidenschaft und Wendigkeit. Einmal hatte sie tatsächlich einen Haken in der Luft geschlagen! Toll!
Ich war so gefesselt von Clara´s Spiel auf der huckeligen, völlig unebenen und für sie unüberschaubaren Wiese gewesen, dass ich alle Pilze vergessen hatte.
Als Clara glückstrahlend zu mir kam fielen mir die noch in der Erde verharrenden Pilze wieder ein. Ich machte ein paar letzte Moorfotos und beschloß zu dem birkengesäumten Weg in der Nähe zu fahren, um zu sehen ob die Glückpilze dort (siehe vorletzter Beitrag) noch unbeschadet standen. Die arg von Schnecken Angefressenen waren jetzt nach den paar Tagen nicht mehr zu sehen, wohl aufgefressen. Aber ganz viele junge waren nachgekommen. Da das Wetter in den letzten Tagen keinen weiteren Regen gebracht hatte, waren alle die Schnecken in ihren Erdlöchern geblieben. Diese Pilzgeneration strahlte in ihrem Zauber.
Clara schnupperte an der Waldseite des Weges herum, während ich begeistert diese Märchenpracht an der Wiesenseite fotografierte. Ich konnte es nicht lassen ;-)
Dienstag, Oktober 22, 2024
Späte Himbeeren, alte Steinklötze und Fliegenpilze unter Fichten
Auf der Hegge, dem Teil des Eggegebirges oberhalb des Altenautals, ging ich wieder mal mit Clara spazieren. Dort war viel abgeholzt worden und seitdem dominieren Brombeerdickichte die Brachflächen. Ich erwartete nichts Besonderes... Die Brombeeren waren zudem schon alle weg.
Und dann sah ich einen Strauch mit einigen Himbeeren. Ich glaubte es fast nicht, deren Zeit war ja längst vorbei. Meine Lieblingsbeeren, welches Glück sie noch genießen zu dürfen :-) Am nächsten Tag fuhr ich schon vormittags mit Clara zu den Steinklötzen hinter Kleinenberg im Bereich des Opferhügels.
Ich hatte auf der WanderApp Komoot gesehen, dass ein Pfad zu einem zweiten Steinplatz oberhalb von den mich neulich enttäuschenden unteren stehen würden. (Beitrag 7.10.24). Vielleicht standen die oberen ja immer noch verborgen und unbemalt im Wald.
Der Weg hoch aufs Plateau war zum Teil ein zwei Meter tief liegender Trampelpfad. Ich halte ihn für uralt, zumal er genau von Steinen unten zu Steinen oben führt. In alten Zeiten hatten auffallende Steine eine kulturelle Bedeutung. Es herrschte völlige Stille hier oben. Das ist ungewohnt, deshalb fiel es mir gleich auf. Kein Hintergrundrauschen von Verkehr, keine Maschinengeräusche von Wald- oder Feldarbeiten, kein leises Rauschen von Blättern. Über uns kreiste ein Kolkrabe, der erste, den ich in diesem Jahr sah. Der Pfad liegt in rotem Buntsandstein, der Bodenschicht unter dem sonst hier üblichen Kalkstein. Der war auf den Höhen hier in Jahrmillionen weggewaschen worden.
Leider waren diese oberen Steine so bemalt wie die unteren. Und sie standen auch nicht mehr im Wald, sondern in einer Ödnis. Nur den Pfad entlang waren kleine Laubbäume eingepflanzt worden - eine Mini-Allee würde das einmal werden. Wir stiegen den Pfad wieder runter zum Platz unter einer Gedenk-Linde am Waldrand. Dort wollten wir auch noch ein wenig spazieren gehen. Ja, ich war überrascht und freute mich riesig, als ich am Wegrand unter Fichten wieder Fliegenpilze entdeckte. Sie wachsen in Symbiose nur mit den Wurzeln von Birken und Fichten, den typischen Bäumen der circumpolaren Wälder.
Zufrieden und dankbar fuhren wir nach Hause. Der Glückspilz wirkte ;-)))
Samstag, Oktober 19, 2024
Regen und die ersten Glückspilze
Ich verband diese gelegentlich mit Lebensmitteleinkäufen - bei dem kühlen Wetter konnte Clara im Auto auf mich warten. Diesmal holte ich in Holtheim beim Imker Honig für Freunde. Das Volk wird von ihm im Garten seines Hofes gehalten: Apfelblüte, Kastanienblüte... sein Honig ist überaus beliebt. Auf dem Weg dorthin kommt man am Holtheimer Bachtal vorbei, das Clara und ich lieben. Also war Claras täglicher Ausflug trotz Regenwetter gesichert ;-)
Wir kamen an einigen baumhohen Sträuchern vorbei, deren Blätter wie Buchenblätter aussahen. Naja, Buchen sind für viele Überraschungen gut - (wie Buchstaben ;-). Abends spazierten wir noch ein bißchen im Totengrund am Ende unseres Dorfes. Der Waldboden saugt viel Wasser auf, wir kamen in keinen Matsch rein.
Am nächsten Tag gingen Clara und ich nur durch unseren Dorfpark mit seinen Quelltöpfen. Sie waren zum Überlaufen voll, die Altenau nahm alles Wasser auf. Hier begegnen wir meistens anderen Hunden. Die sind fast alle freundlich und Clara freut sich darüber. Gelegentlich treffen wir aber auf Terrierartige mit einem reizbaren, sogar zänkischem Gemüt. Clara macht einen Bogen um sie.
Am ersten Oktobertag regnete es stark und durchgehend. Am zweiten klarte es zeitweise leicht auf, und ich beschloß voller Hoffnung mit Clara zu dem von einigen Birken gesäumten Wegrand am Wald Richtung Willebadessen zu fahren: Dort hatten wir im letzten Herbst Fliegenpilze, ich nenne sie Glückspilze, entdeckt. Und ich hatte Glück, nach diesem Regentag waren sie durch die Decke aus geschnittenem Farn hochgeschossen! Ich hatte Mitte September schon mal nach ihnen Ausschau gehalten, aber es war nichts von ihnen zu sehen gewesen. Ich hatte schon befürchtet, dass sie wie so viele andere seltenen Arten durch uns Menschen vertrieben worden waren...
Clara wußte mit den Pilzen nichts anzufangen... und mit den freßgierigen Schnecken dort erst Recht nicht. Aber da ich mich freute, freute sie sich mit. Unweit dieser Birken ist einer von Clares geliebten Tummelplätzen in Streifen alten Buchenwaldes, die hier immer wieder mal zu finden sind. Sie lief mit erhobenem Schwänzchen vor :-)
Der Waldboden war nicht so naß, dass wir eingesackt wären. Aber das schon etwas ältere Holz am Boden war durchtränkt und moderig-weich wie Watte.
Ich warf ihr einen Stock zu - sie packte ihn und hatte enttäuscht nur sowas wie bröseliges Moor im Maul. Und als ich mich auf einen Baumstumpf setzte, ja da drückte ich ihn gleich auf die halbe Höhe ein und war nass bis auf die Haut :-)
Mittwoch, Oktober 16, 2024
Kühles Schauerwetter
Zu meinen Spaziergängen mit Clara entschloß ich mich sponatan nach einem Blick auf die Lage am Himmel: und in welche Richtung ich dann mit ihr losfuhr ebenso. An einem Nachmittag befand sich für einige Zeit ein Wolkenloch genau über unseren Dörfern Henglarn und Atteln. Wir also ab auf den Liebespad auf halber Höhe unseres Nordhangs.
Das Wolkenloch blieb etwas länger als erwartet über uns, so konnten wir auch noch über den Höhenpfad Richtung Atteln spazieren.
Am nächsten Tage nutzten wir solch ein "Loch vom Dienst", wie die Flieger solch ein Wolkenloch nennen, über Haaren: Wir fuhren zur dortigen Wanderhütte. Im Bachbett am Waldrand hinter der Wanderhütte hatten sich bislang nur erste kleine Pfützen gesammelt. Wie immer staunte ich über die von Hochwassern frei gespülten Wurzeln, die ihren Baum immer noch aufrecht und im restlichen Erdreich fest verankert hielten!
Unser Lieblingsweg am Puttenholz ist nur einige Kilometer von dieser Wanderhütte entfernt. Wir fuhren hin, da die große, schwarze Regenwolke nördlich davon vorbeizog. Ich vermutete Holzfäller am Werk, als ich das Absperrungsband sah. Aber wir hörten keine Motorsäge; naja, es war Sonntag. Clara beschloß wie stets ihren Weg zu nehmen, und ich folgte ihr.
Einige der prächtigen Riesen waren gefällt worden. Sie waren mit einem rosa Punkt vom Förster als "fällig" markiert. Noch weitere waren entlang des Pfades so markiert, über den Herbst würden die Arbeiten weitergehen... Die Förster hatten behutsam entschieden, wie ich an der Auswahl der zu fällenden Bäume erkannte. Der Charakter dieses wunderschönen Waldstreifens würde durch diese Auslichtung keinen Schaden nehmen. An den Stümpfen würde sich wie nach früheren Fällungen der Baum aus einem neuen Trieb neu entwicken. Am Folgetag gab es kaum Regenpausen. Eine davon nutzten Clara und ich am Nachmittag um uns in Etteln, also bachabwärts von Zuhause den Wasserstand der Altenau anzusehen. Die Regentage hatten den flachen Wasserstand noch nicht merklich erhöht.
Wir parkten bei einem Bildstock neben einer gewaltigen Buche und einer lauschigen Sitzbank. Hier konnte man zum Bach hinunter steigen. Und dann begann es gleich wieder zu regnen.... Wir fuhren nach Hause. Es gibt eben Tage ohne Spaziergänge. Abends ging ich mit Clara nur noch zu einer Pipi-Runde auf der Höhe hinterm Haus. Der Abendhimmel mit seinen schnell sich bewegenden Wolkenlandschaften war wunderschön.
Clara freute sich, noch mal raus zu kommen, wenn auch nur kurz.
Sonntag, Oktober 13, 2024
Mittags- und Abendstimmung zuhause im Altenautal
Am Vormittag ging ich mit ihr über den Grasweg auf halber Höhe des Nordhangs des Altenautals zuhause. Hier findet sich viel Fallobst, besonders Äpfel. Die mag Clara, aber diese waren stark angefault, sodass sie das noch fette Gras vorzog ;-)
In einer Regenpause nachmittags spazierte ich mit ihr über den Uferpfad der Altenau im direkt an Henglarn anschließendem Nachbardorf Atteln.
An diesen Pfad grenzt der Park um die Schützenhalle sowie Tennis- und Fußballplatz. Da war ich so gut wie nie durchgelaufen, aber an diesem Tag war mir wegen meiner Rückenbeschwerden die Parkbank dort willkommen. Ich staunte gewaltig über die monumentale Weide, an der die Bank stand! Sie war mir nie aufgefallen, da ich meinen Blick meist zum Bach hin ausgerichtet halte. Dann aber erinnerte ich mich vage, dass ich sie vor vielen Jahren einmal bewunderte.
Diese Weide sah von jeder Seite ganz anders aus. Teilweise blühte Efeu in ihr. Der Stamm war fast so breit wie die Bank davor lang war. Ihre Rinde durchzogen außerordentlich tiefen Rinnen und Borken. Ich war von ihr sehr beeindruckt! Clara war weniger erfreut, da Arbeiter am Schützenhaus hinter der Weide irgendwas mit "Geräten" ausbesserten. Sie entspannte sich, als ich mich genug an dieser Urgroßmutter-Weide erfreut hatte und zurück Richtung Auto losging :-)
Am Abend spazierte ich mit Clara noch mal kurz an den Feldern auf dem Südhang oberhalb unseres Hauses entlang. Die Regen- und Nieselschauern des Tages hatten soviel Feuchtigkeit gebracht, dass aus dem Waldtal hinter dem Hang mit der Abendkühle Nebel aufstiegen. Herbststimmung breitete sich aus. Auch der Kürbisberg bei einem Bauernhof, an dem ich beim Einkaufen vorbei gekommen war, stimmte auf den Herbst und seine prächtige Fülle ein. Als ich mich auf dem Hang umdrehte, sah ich zu meiner Freude, dass es die Zeit des Sonnenuntergangs war. Ich hatte so aus Gewohnheit später damit gerechnet ;-)
Ich kann mich nie sattsehen an dieser Sonnenpracht, an diesem mächtigen, lebendigen Feuer in all seinen Licht- und Farbspielen am Horizont.
Donnerstag, Oktober 10, 2024
Bei milder Herbstsonne sich räkeln im Klee
Auf dem Höhenweg wirkte der gerodete Waldteil manchmal wie eine Heide. Und über die Schonungen junger Fichten ließ sich weit hinwegblicken.
Hier auf der Höhe waren die Farnwedel und hohen Grashalme schon vergangen, aber der Weg war noch mit frischem Klee bewachsen. Die Sonne strahlte eine wohlige Wärme aus. Ein wunderschöner Tag.
Ja, und dann warf sich Clara auf den Rücken und räkelte sich vor Wonne schnaubend.
Ich lachte, denn ich trug das genau passende T-Shirt ;-)))
Clara war glücklich und marschierte dann weiter vor mir her. Oft steckte sie ihre Nase leicht vibrierend hoch in die Luft, um all die wilden Düfte in der leichten Brise autzunehmen. Irgendwann warnte Clara leise: ein Paar kam uns entgegen. Es waren frohgemute Rheinländer aus Köln, die hier einen Wanderurlaub machten. Clara sah mich nach einiger Zeit mit einem mir wohl bekannten Blick an: "Weitergehen ist sinnvoller als rumstehen und reden!" :-) Auf dem Weg nach Hause fuhren wir in Husen an einem Blumenfeld - Sonnenblumen und Astern zum Selberpflücken - vorbei. Ich hielt um uns einen Blumenstrauß zu pflücken.
Auf einer Sonnenblume saß ein wunderschöner Schmetterling. Er blieb ruhig sitzen, was nicht die Regel ist, um sich fotografieren zu lassen :-)))
Montag, Oktober 7, 2024
Steine, Äpfel und mehr
Es war fast windstill, der leicht säuerliche Duft von Brennesseln umgab uns uns immer wieder einmal. Zunächst entströmte er nur der Hangseite, im Wald dann auch der Talseite des Weges. Ich suche ja immer wieder mal auf der Komoot-WanderApp neue Ziele für uns aus. Im weiträumigen Wald- und Forstgebiet beim des Opferhügel östlich von Kleinenberg fand ich einen Hinweis auf Steinklötze mitten im Wald. Wir fuhren hin und nahmen nach langer Zeit einmal wieder Gaby mit. Clara liebt es ein "Rudel" hüten zu müssen :-)
Nun, die Steinklötze standen - wie im Komoot Bild von 2020 - nicht mehr im Wald, und ihre Urigkeit hatten sie durch eine Troll-Bemalung verloren. Ich war enttäuscht. In der Nähe dieser Steine gibt es einen kleinen Teich. Um ihn herum waren zwar auch Teile des Fichtenforstes gerodet worden, aber er zeigte immer noch den Zauber eines stillen Wassers mit Seerosen in seiner Mitte.
Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara in das Tal bei Husen, wo vor 35 Jahren ein kleiner Park mit den "Bäumen des Jahres" angelegt wurde. Vor anderthalb Jahren waren wir schon einmal hier gewesen, siehe Beitrag 25.1.23
Der Wildapfelbaum trug Äpfel! Ich war neugierig wie sie schmecken und pflückte mir einen. Er war noch grün, vielleicht aber wird diese wilde Form aber auch garnicht rot.
Der Apfel schmeckte sauer wie ein Boskopp. War aber knackiger als dieser. Auf dem Rückweg fuhren wir über einen von Apfelbäumen gesäumten Weg bei Husen. Diese Äpfel waren rot und süßer als die Wildform. Ich glaube aber, sie sind eine alte Apfelsorte, denn mein Probeapfel hatte sehr viel Aroma im Geschmack :-)
Freitag, Oktober 4, 2024
Herbstbeginn
Wir spazierten im nun kühlen Wetter wieder auf Wiesenwegen - das Schattensuchen war vorbei, jetzt war Sonnenschein gefragt :-) Wir suchten uns Wiesentäler aus, denn auf den Höhenwiesen rundherum befindet man sich leider inzwischen in Windenergie-Industriekomplexen. Es gibt dort so gut wie keine freien Horizonte mehr. In den Tälern sieht man die Anlagen nicht, denn die bewaldeten Hänge verdecken den Blick darauf. Auch das Altenautal zwischen Husen und Blankenrode zeigte sich noch spätsommerlich.
Nach Wochen wanderten wir einmal wieder durch das untere Riepental. Es ist ein sanfter Wiesengrund entlang des nur nach Starkregen Wasser führenden Riepenbachs.
Clara verschwand fast im satten im Gras. Das Gebüsch am Bachrand mit gelegentlichen Wildwechseln zum Grund hinunter interessierte sie nicht sonderlich. Diese Wiese war ihr Highlight des Tages :-)
Der Wiesengrund endet im Wald, das Gelände steigt dort langsam an. Die Bäume und das Bachbett zeigen hier eine wildere Seite der Natur.
Wir wollten uns von der sanften Stimmung im stillen Tal nicht trennen und kehrten um.
Samstag, September 28, 2024
Die Sauer mal leer, mal voller Wasser, und wieder mal leer
Wir stapften durch die Weiden zu einer Kehre des leeren Sauerbettes. Zwischen den Brennesseln und anderen Wildpflanzen prangten immer noch Blumen entlang des Ufers.
Der Weg führt bald nach dieser Kehre mit der alten Weide im Bachbett in einen Wald, der von hohen Buchen dominiert wird.
Die Sauer: Sie durchfließt die Stadt Lichtenauer
(die aus 15 Dörfern besteht) in 30 Kilometern. An den meisten davon säumen schöne Wanderwege ihr Bachbett. Am nördlichen Rand von Lichtenau liegt ein Bachschwinde. Im Beitrag vom 4.8.24 erzählte ich von unserem ersten Besuch dort. Ein wortwörtliches Schwalgloch liegt den Karten nach ein wenig weiter südwestlich. Ich fand im Netz eine kleine Dokumentation darüber; echt erstaunlich, was da 2013 geschah! Inzwischen ist das Loch mit Erde von seinen Rändern weitgehend zugeschwemmt.
Bei unserem Besuch in der ersten Septemberhälfte sah die Bachschwinde etwas anders als nun. Das wird an der unterschiedlichen Höhe des Wasserstandes liegen. Ich war neugierig auf das Schwalgloch, aber ich hätte durch das wassergefüllte Bachbett gehen müssen, denn einen Weg dorthin gibt es nicht, und die Ufer waren voller Brennesseln und ähnlichen Wegversperrern. Zum Wasserwandern hatte ich die falschen Schuhe an. Die Sauer verschwand diesmal einige Meter früher im Untergrund. Wir konnten Becken im Bachbett sehen, in die Wasser nach unten abgelaufen war und sogar dicke Hölzer mitgezogen hatte. So entstande diese Becken über Felsspalten.
Der Untergrund ist in dieser Gegend aus Kalkgestein mit tieferen Hohlräumen, deren Decke gelegentlich einbricht, Spalten oder ganze Löcher sind das Ergebnis, in denen das Bachwasser dann verschwindet. Phänomen Bachschwinde!
Eine Bäuerin aus einem unserer Dörfer erzählte mir neulich, dass ihr verstorbener Mann über Dellen im Acker nicht mit dem Trecker fuhr, weil solche Stellen immer wieder mal sehr tief einbrachen. Zu gefährlich! Clara und ich wanderten im leeren Bachbett bachabwärts. Der Boden war kurz nach der Bachschwinde nicht mehr voller Gesteinsbrocken, das Gehen wurde einfacher.
Es gibt immer wieder Veränderungen oder auch etwas Neues zu entdecken. Die Natur ist nie Langweilig :-)
Mittwoch, September 25, 2024
Kein Baum verlor von seinem Laub bis Mitte September - ein langer Sommer
Clara und ich spazierten durch unsere Wäder, den Schatten, den Erdduft und das immer noch dichtgrüne, lichtdurchflutete Blätterdach genießend. Mein Rücken schmerzte einige Tage lang etwas mehr, deshalb beließ ich es bei ganz kurzen Spaziergängen auf underen Lieblingspfaden wie auf dem Hainberg (Foto oben) und im Puttenholz. Dort entdeckte ich auch wieder ineinander gewachsene Buchen und groß gewachsene Baumpilze.
Der Puttenholzpfad wurde vor einigen Wochen frisch mit Holzspähnen belegt. Selbst nach starkem Regen bleibt er dadurch fest und pfützenfrei :-)
Fast alle unserer Waldwege waren gegen Mitte September eingeweicht und pfützig. Im Totengrund an unseren Dorfende so arg, dass ich mit Clara dort nur über den asphaltierten Hauptweg ging. Ich hatte keine Lust sie anschließend abzuduschen - und sie noch weniger! Hier auf dem Aspalt fiel es besonders auf, dass die Bäume noch überhaupt nicht zu lauben begonnen hatten.
Meterologisch gesehen beginnt der Herbst am 1. September. Diesmal verspätete er sich.
Sonntag, September 22, 2024
Am und im Silberbach
Das letzte Mal dort war ich entsetzt, wie zerstört jede Schönheit, jeder Charme durch radikales Abholzen der Hänge geworden war. Ich schrieb darüber im Beitrag vom 10. Juni 2021. Inzwischen dürfte viel Grün nachgewachsen sein. Ja, aber einiges war anders, sogar besser als früher. Wir parkten an der Kattenmühle. Der Weg von dort durch das Tal war wieder eine Seelenfreude :-))
Der Weg war fast zugewuchert. Es wirkte, als wären hier in diesem Sommer kaum Menschen gewandert. An einer sanft zum Bach abfallenden Stelle des Hanges war ein Trampelpad frei geschlagen worden. Erstmalig kamen wir hier direkt ans Bachufer heran.
Clara ging nach einer Erkundungsrunde ins Wasser. Tief war es ja wirklich nicht ;-). Sie kennt die im Sommer trockenen Kalksteinbetten einiger Bäche - nun, dieses Bachbett hat sich in Tiefengestein eingewaschen, es ist eher felsig als steinig. "Im Prinzip nichts Neues", schien sie zu denken :-). Das Wasser reflektierte fröhlich plätschernd grünes Licht. Da der Wasserspiegel so tief war, konnte ich mit Clara - wörtlich über Stock und Stein - direkt am Wasserrand eine Weile bis zur nächsten Ausbuchtung weiter gehen.
Dann erkundeten wir den Bach und seine von alten Laubbäumen gesäumten Ufer in der anderen Richtung: wild, verzaubert, wunderschön.
Wir stiegen wieder zum Wanderpfad hoch. Auf der gegenüberliegenden Talhöhe waren noch kränkelnde Fichten zu sehen, aber der Hang selbst leuchtete in frischem Grün. Bald konnten wir den Bach unten im Schatten der Uferbäume erkennen. Und es gab wieder einen von Unterholz frei geschlagenen, neuen Trampelpfad direkt ans Wasser unter :-)
Wieder ein kleines Paradies - für Clara realiter, für mich als stille Beobachterin. Dann ging´s zurück zum Parkplatz. Ich beschloß bald wieder mit Clara hierher zu fahren :-)
Donnerstag, September 19, 2024
Modifikationen des Jagdinstinks - Katzen verfolgen, Menschen finden
Clara und "ihre" halbwilde Katze Clara hat ein sehr spezielles Verhältnis zu dem wild lebenden Kater, die sich unsere Straße und die Felder dahinter als Stammrevier erkoren hat. Ich finde diesen Kater sehr schön: sein Schwanz ist mit dunklen Ringen gemustert wie bei einer Wildkatze, und sein Kopf hat auch Ähnlichkeit mit einer solchen. Bei Regen zieht sich diese Kater in unsere Gartenlaube zurück; er lag aber auch schon einmal bei Regen gemütlich auf dem Kissen auf unserer leicht überdachten Bank neben der Haustür. Als ich das Haus mit Clara verlassen wollte, blieb er stur liegen, mein Befehlston interessierte ihn gar nicht. Erst als Clara sich neben mir rausdrängte und ihn anspringen wollte, ja da machte er einen schnellen Riesensatz und war weg über den Zaun. Nun, vor ein paar Tagen lag ich abends auf unserem Bett und las. Clara hatte sich an meine Beine gedrückt und hielt durch das große Giebelfenster die Welt im Blick. Plötzlich sprang sie hoch und kläffte in den höchsten Tönen - mit freudig wackelndem Schwänzchen - vor dem Fenster los. Ich stand auf und sah diesen Kater auf dem Garagendach des Nachbarn. Er starrte Clara provozierend an, spazierte auf dem Dach hin und her, Clara dabei beobachtend. Nach einiger Zeit sprang er dann sozusagen triumphierend in unseren Garten runter ! Stu erzählte mir, was er vormittags mit dem Kater und Clara erlebte: Er stand am Auto außerhalb unseres Gartenzauns, als der Kater zu ihm kam. Er streichelte ihn - was Clara aus der offenen Haustür mitbekam. Clara kläffte höchst verärgert über Stus Verhalten los. Um sie zu beruhigen, dass sie natürlich konkurrenzlos geliebt würde, gab er ihr ein Markie, Claras Lieblingsleckerli. Und was machte Clara? Sie ging mit dem Markie im Maul zu dem Kater und verspeiste es auf ihrer Zaunseite laut schmatzend erst dann, als sie dem Kater genau gegenüber stand - Auge in Auge! Er zog ab! Clara verfogt diesen Kater - inzwischen auch jede Katze - furios. Sie ist besonders wütend, wenn er (sie) sich auf Bäume rettet und sozusagen auf sie runter grinst! Der Jagdtrieb dient nicht nur dem Beuteschlagen, sondern hat wohl auch was mit Kriegsführung zu tun ;-)
Ein überaus großes Vergnügen für Clara ist das Mantrailing. Seit mehreren Jahren machen wir es alle 4 Wochen. Clara erlebt das als ernste Arbeit! Anfang September traf sich unsere Gruppe morgens auf einem Parkplatz am Paderborner Stadtrand. Clara wartete mit leiser Ungeduld, bis alle da waren und in Gruppen eingeteilt: Welcher Mensch versteckt sich heute vor welchem Hund-Mensch-Trailingteam.
Ihr Geschirr ist dabei ihre Arbeitskleidung. Sie trägt es nur zum Trailing. Nehme ich sie vor dem Start vom Halsband los und hake die lange Leine ins Geschirr ein, dann ist dies nicht mehr einfach nur lästig-schrecklich, sondern Teil einer geliebten Arbeit. Dann ist sie hoch konzentriert und vergißt sogar, dass Mülltonnen auf der Straße und Fahrradparkplätze am Wald eigentlich großräumig zu umgehen sind :-). Und daß an Ampeln manchmal gewartet werden muß, das hält sie für Zeitverschwendung!
Sie bekommt jedesmal ausdrückliches Lob von der Trainerin. Clara folgt einer Spur auch unter wechselnden, erschwerten Bedingungen Ein Beispiel: wenn der Aufzuspürende zwischendurch immer wieder mal ein Stück auf einem Tretroller zurückliegt und somit seine Fußspuren dann in größeren Abständen hinterläßt. Ich staune immer noch, dass Clara beim Mantrailing eine Witterung so tiefernst verfolgt, da sie noch nie Interesse zeigte, Tierspuren in der Natur zu verfolgen. (Nur Aasgerüchen folgt sie :-(. Sie setzt ihre "Jagd"-Anlage beim Mantrailing nur ein, weil sie dies als wichtigen Job gemeinsam mit mir betrachtet. Und sie ist superstolz, reckt ihren Kopf so hoch es geht, wenn sie den zu Suchenden aufgespürt hat. Eine Leckerli -Belohnung ist nett, aber das Lob ist etwas mehr wert :-) Offen gesagt, bin ich mindestens genauso stolz auf Clara´s Leistungen, wie sie selbst ;-)
Montag, September 16, 2024
Eine Kau-Orgie
Freitag, September 13, 2024
Ein Opferhügel und ein verstecktes Kreuz
Auf der WanderApp Komoot suchte ich nach einem uns noch unbekannten Waldweg. Ich entschied mich für den Weg entlang des "Opferhügels" bei Kleinenberg. Hier im altsächsischen Kulturgebiet finden sich noch so einige alte Kultplätze. Sie zeichnen sich in der Regel durch besondere Naturgegebenheiten aus, die eine besondere Stimmung ausstrahlen.
Zunächst führte der Weg zwischen herrlich hohen Buchen und Eichen an Wiesen vorbei. Die Bäume ließen an eine alte Pracht-Allee denken. Ich weiß nicht, jedenfalls fraß Clara das Gras vom Wegrand ähnlich selbstvergessen wie die Kühe, die unweit weideten :-)
Bald begann hinter den zunächst alten, dann jüngeren Laubbäumen ein Forst von noch jugendlichen Fichten, alle gesund. Aber sie standen so dicht in dicht, dass der Borkenkäfer bald einziehen würde. Der Weg am Opferhügel stieg langsam an, aber außer an einer Ruhebank kamen wir an nichts Auffälligem - zum Beispiel einem Opferstein - vorbei. Ab dieser Bank führte der Weg durch wunderbar nach Moos und Erde duftendem Buchenforst. Ich glaube Clara liebt diesen Geruch auch. Irgendwann machten wir dort eine Pause :-)
Sie lief herum, inspizierte das nähere Gelände, schnupperte an diesem und jenem - bis sie zufrieden war und meinte die Lage und deren Möglichkeiten zu überschauen. Dann kühlte sie sich den Bauch am Waldboden. Um sich eine Kuhle zu schaufeln war das Wetter nicht mehr warm genug - kein Bedarf ;-)
Ich hielt ihr Stöcke hin - aber sie zankt höchst selten mit mir darum. Ich glaube sie findet das unangemessen. Sie packt den Stock an ihrem Ende und zerbeißt dies mit Freude. Dann wartet sie ab, ob ich ihr einen neuen hinhalte :-)
Dass dieser Hügel einmal eine Opferstätte war, verrät nur noch der alte Flurname.
Der Gedanke, dass einem Gott geopfert werden muß, um das Heil zu erlangen, hat auch das mittelalterliche Christentum geprägt. Hier in unserer Gegend kommt man ständig an Wegkreuzen vorbei. Ich nehme sie meist garnicht mehr wahr - aber eines beeindruckte mich auf Grund seines Standortes: Es steht in einem sanften Feld- und Wiesental hinter Husen bei einer einsamen alten Scheune ganz versteckt direkt an einem vielleicht zwei Meter tiefen, fast senkrecht abfallenden, von Bäumen und Büschen gesäumten Regenablaufbett. Hm, sollte es vor Hochwasser schützen oder endlich Regen bringen? Oder war dort einmal ein Mensch ertrunken oder tödlich ins leere Bachbett abgestürzt?
Typischerweise ist ein Wegkreuz den Betenden, den um Schutz und Trost Bittenden zugewandt, so wie z.B. das Wegkreuz oberhalb von Atteln auf das Dorf hinunter schaut. Direkt neben diesem Kreuz steht ein alter Grenzstein. Die Vorderseite des Kreuzes ist bachaufwärts zum Grenzstein, also zum "Nachbarn" ausgerichtet und nicht zum Wanderer auf dem Weg entlang des Bachs. Vielleicht wurde es ja im Zusammenhang mit Unheil und Sünde wegen böser Grenzsteitigkeiten errichtet. Heimatkunde könnte manchmal spannend sein, denke ich.
Dienstag, September 10, 2024
Ein uns neuer Weg zu einem stillen See und auf einem unserer schönen örtlichen Wege
Der Weg führte weitgehend durch gerodetes Brachland.
Aber um den kleinen See herum war die Vegetation weitgehend sich selbst überlassen worden. Als wir nah ans Ufer kamen hörte ich durch das Dickicht ein deutliches, regelmäßiges Hecheln. Clara hörte wie ich aufmerksam zu. Ein Hund war es nicht, da hätte sie Freude gezeigt. Und sein Hecheln hätte auch weniger schnarrig gekungen. Clara ging ruhig weiter, also hielt sie dieses rhythmische Geräusch für irrelevant. Ich schlußfolgerte, es war auch keine Katze! Ich rätselte noch, da konnte ich durch den um eine Bootshütte herum gezogenenen Zaun die Hecheler sehen: Gänse! Das war kein Hecheln, sondern ein Schnarren - vielleicht eine Warnung, dass ein Mensch mit Hund sich näherte. Clara war uninteressiert, Jagen liegt ihr so fern wie die nächste Galaxie :-)
Uns beiden war das Wetter an diesem Tag zu drückend. Es war schade, dass der Wasserzugang nicht öffentlich zugänglich ist. Ich war froh, als wir wieder im Auto saßen und die Klimaanlage genießen konnten.
Am nächsten Tag spazierte ich mit Clara in der ersten Abendkühle nur auf dem Nordhang der Altenautals oberhalb unseres Heimatdorfes Henglarn entlang. Wir waren länger nicht mehr dort gewesen. Clara war mit diesem kurzen Ausflug zufrieden :-)
Wir kamen talseitig an einer Pferdeweide vorbei - Clara meint diese Tiere wären zu groß, um sich ihnen vertrauensvoll zu nähern. Das ist mir Recht, denn ich bin ihnen gegenüber aus dem gleichen Grund zurückhaltend. Unser starker Kosmo wollte mit denen spielen!
Aus den Hecken zur Talseite leuchteten rote Hegebutten. Der weiß blühende Judenbart verband mit seinen langen Schlingtrieben alles Gestrüpp miteinander. Die Bäume am Rand der Wiesen hingen voller zuckersüßer, violetter Pflaumen. Spätsommerstimmung :-)
Samstag, September 7, 2024
Bäume im Forst, im Wald und auf Wiesen
An einem dieser Tage gingen wir durch einen jungen und daher noch nicht vom Borkenkäfer umgebrachten Fichtenforst. Wir blieben auf dem Weg und staunten über die Finsternis unter den Bäumen rechts und links neben uns. Nichts gedieh dort. Die Fichten standen so dicht, dass kein Mensch aufrecht darin herumgehen könnte. Wir freuten uns, als wir an einer Lichtung vorbei kamen, Der Bezeichnung LICHTung passte perfekt für diese Waldwiese. An einem anderen dieser Tage gingen wir auf der Hegge durch einen noch relativ jungen Buchenforst. Er war - wie an einzelnen Fichten-Skeletten zu erkennen - auf dem Boden eines früheren Fichtenforstes angelegt worden.
Nach vielen Wochen spazierte ich mit Clara auch einmal wieder durch den "Meerhofer Erlebniswald". Man erlebt hier Wald in seiner möglichst ursprünglichen Lebensweise. Es hatte ja oft in diesem Sommer geregnet, trotzdem waren die Senken im Boden nicht mehr wie im Frühjahr mit Wasser gefüllt. Dafür war inzwischen das Grundwasser nach den trockenen Jahren wieder hinreichend aufgefüllt.
Unserer schöner Trampelpfad, der vom Wanderweg abzweigte, war über den Frühsommer zugewachsen: Clara blieb unschlüssig vor den den Pfad versperrenden Gebüschen stehen und entschied dann mit enttäuschter Miene auf dem offiziellen Wanderweg zu bleiben :-)
Auf der Rückfahrt nach Hause sah ich am Straßenrand einen exakt in der Mitte 4-fach gebrochenen Baum. Solch einen symetrischen Überlastungsbruch in alle 4 Himmelsrichtungen hatte ich noch nicht gesehen! Ich hielt an um ihn zu fotografieren.
Clara war enttäuscht, dass wir nicht hingingen, aber die Straße ist dort voller Kurven und ohne Parkmöglichkeit. Naja, Clara ist auch jede andere Wiese zum Rumlaufen recht!
Mittwoch, September 4, 2024
Clara´s Wiesen (magere und fette :-)
Der Boden hier ist voller Buckel und Dellen, welche nur minimal feucht waren. Keine Mücken, keine Zecken, keine Schnaken, keine Schnecken rundherum: Die fürchten hier zu Recht eine Bleivergiftung!
Blei brauchen dafür das wunderschöne, violette Galmaiveilchen und andere Wiesenblüher und Flechten. Und das kleine blaue Glockenblümchen scheint das Blei zu ignorieren. Fremdartig faszinierend sind diese Bleiwiesen :-)
An manchen Stellen blüht und grünt es üppig, an anderen sieht man überwiegend schwarzgraue Moose und Flechten am Boden. Vermutlich ist das abhängig von der oberflächigen Bleikonzentration.
Nach einer Gewitternacht beschloß ich den kühlen Morgen für einen Ausflug zum Holtheimer Brunnen am dortigen Dorfrand zu nutzen. Etwas Quellwasser plätscherte stetig in den Bachlauf ab. Es interessierte Clara wenig. Sie wollte raus ins Grüne :-)
Wir fuhren ein paar Kilometer bis zu den schönen Wiesen im Bachtal, wo wir vor wenigen Wochen in herrlichem Blütenduft spazierten. (Siehe Beitrag vom 10.8.24)
Diesmal wehte eine frische Brise durchs Tal. Der Blütenreigen entlang des Baches war weitgehend vergangen, strohfarbene Stengel säumten das Ufer. Von der wilden Wiese aus hörten wir den Bach plätschern. Gestrüpp wucherte und hing nach wie vor von seinen Ufern aus über ihn drüber. Nur bei der Wanderwegbrücke sahen wir das Wasser. Es schwirrten dort an diesem Morgen keine Mücken herum :-)
Wenn Clara rumbalgen möchte, dann ist sie in Hochstimmung :-)
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