Archiv: Beiträge 2023
Clara
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Montag, Juni 19, 2023
Es gibt auch gesellige Tage
Ende Mai veranstaltete im Nachbardorf Atteln "Wantüns Hof" ein Frühlingsfest. Ein Spielparadies für Kinder
war dazu in der Scheune aufgebaut. Wir gingen wegen der Geselligkeit und des
Essens dort hin.
Für Clara war es wegen der vielen Kinderwagen und des dichten Fahrradverkehrs (alles "Geräte"!) und später der Live-Musik etwas stressig.
Der Hof betreibt eine Landmanufaktur, in der die feinsten Naturöle (z.B. Mohnöl)
und andere Delikatessen hergestellt werden. Bei solch einem Event trifft man immer Bekannte, was auch
Spaß macht.
Nachmittags ging Freundin Gaby mit uns spazieren. Ich zeigte ihr den gesamten Nachmittag Besonderheiten an
Wegen, die ich mit Clara in der letzten Zeit erkundet hatte.
Clara freute sich darüber, denn Menschen, die mit unterwegs in IHREM Rudel sind, das ist etwas ganz anderes als in Lokalen oder sonst wo Leute um
sich herum zu haben. Rudelmitglieder laufen, wandern gemeinsam, sie bilden sozusagen eine "Familie", eine "Gang" oder sogar einen "Clan" :-)
Ein paar Tage später nahmen wir Freundin Hanni zum
"Quickspring" bei Haaren mit.
Quellen haben ihren eigenen Zauber, mit Quellnymphen wurde er in alten Zeiten erklärt. Vielfach wurden Quellen als Jungbrunnen oder Wasser-des-(ewigen)-Lebens
verehrt. In Trockenzeiten wurde dort gebetet und religiöse bis abergläubische Rituale vollzogen. Ich kann das nachempfinden.
In dieser Wald- und Wiesenidylle kam uns irgendwann ein Trecker mit Silage (altem Heu) entgegen, das zu einem Lagerplatz unter den 11 Eichen gebracht wurde.
Dieses große "Gerät" war nicht nach Claras Geschmack, sie verdrückte sich im Gebüsch.
Und der saure Silagengeruch erfreute unseren menschlichen Geruchssinn nicht. Als der Trecker vorbei war, berauschte im linden Frühlingswind wieder der Blütenduft des
Weißdorn zumindest unsere menschlichen (und der Bienen) Sinne.
Clara rannte schon von weitem auf den Baum zu, unter dem die Quelle bei ihrem ersten Besuch vor einigen Wochen hervor sprudelte. Sie wollte wieder hinein springen -
aber die Quelle war nicht mehr da!
Enttäuscht blieb sie dort stehen bis Hanni und ich nachkamen. Sie sah mich fragend an: "wieso ist das frische Wasser weg?...." Die Quickspringe lag trocken,
denn es hatte in den letzten Tagen nicht genug geregnet, um ihren unterirdischen
Wasserspeicher zu füllen.
Ich würde nach dem nächsten Regenwetter mit ihr wieder hierhin gehen, soviel war klar!
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 19ten Juni 2023; Email Adresse
Freitag, Juni 16, 2023
In wilden Wiesen und am Wasser
Mitte Mai machte ich mit Clara eine etwas weitere Tour, etwa 30 km entfernt ins Sauerland. Zuerst ging es nach Brenken zur Niederburgruine im
Almetal. Burgen wurden selten
im Tal errichtet, sie tronen aus Verteidigungsgründen in der Regel auf den Höhen.
Von der Almebrücke aus wanderten wir durch hohes Gras zur Burgruine, zuletzt aber wurde es so hoch, dass Clara darin buchstäblich versank. Sie folgte mir in einer Art Springgang ;-)
Ich hatte ihr eine Spur gemacht, aber die fand sie nicht hinreichend nutzbar.
Sie versuchte sich deshalb einmal selbst durchzuschlagen, kam aber schnell auf meine Spur zurück, "die ist besser als nichts", sagte ihre Miene. Aber immerhin folgte sie mir :-)
Ich beschloss es hier an der Alme bei diesem Spaziergang zu belassen und an einer Quelle bei Kneblinghause den nächsten Stop zu machen.
Also wieder ins Auto und weiter ;-)
Diese Quelle beeindruckte mich! Das Wasser fließt aus einer Öffnung in der Felswand, die wie ein
Schnabelkrug geformt ist - nur ohne Boden. Über die Oberkante der Felswand schlängeln sich dicke Wurzeln, die an die drachenartigen Glieder vieler Höhlenwächter in
Märchen erinnern.
Das Wasser sprudelte richtig laut bis zu einem Brunnenbecken abwärts. Das Überlaufwasser floß, wie es aussah, etwas weiter in irgendeiner unterirdische Leitung ab.
Ein Wald- oder Wiesenweg schloß sich nicht an die Brunnenanlage an.
Wir fuhren Richtung Zuhause und machten einen Wanderstop bei unserem Lieblingstal hin zur der Dicken Buche.
Dieses Tal ist zu schmal für eine landwirtschaftliche Nutzung. Die Weiden werden stattdessen regelmäßig von einer Schafherde kurz gefressen. Im schönsten
Teils des Tales waren sie noch nicht gewesen. Die Weiden sind so von vielen Kräutern und
Blümchen durchsetzt, es duftete würzig. Der blühende Weißdorn und einige Wildapfelbäume
gaben süße Aromastoffe dazu.
Ein unternehmungslustiger Tag, Clara fand das auch. Sie begrüßte Stu zuhause wackelnd - und legte sich schlafen ;-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 16ten Juni 2023; Email Adresse
Dienstag, Juni 13, 2023
Manche Tage bringen Überraschungen :-)
Im Frühling liebe ich besonders Wege, die zwischen Feld und Wald
entlang führen. Der Weg am Puttenholz bei Haaren ist besonders reizvoll.
Clara liebt das Laufen auf schmalen Wegen über weichen Waldgrund; hier scheinen auch besonders viele Gerüche haften zu bleiben. Und ich liebe es
auf der einen Wegseite Weite zu genießen und auf der anderen bizarren
Baumgestalten in dichtem, dämmerigem Grün zu begegnen.
Clara ist weniger von weitem Blick beeindruckt; von großen, monotonen Feldern auch nicht. Sie entscheidet mehr praktisch und bodenorientiert.
Vielleicht bedauern uns unsere Hundefreunde, weil wir die Nase so weit oben tragen und deshalb am erdenen Zusammenspiel manch Bedeutendes verpassen.
Und das zu Aller Kummer und Schaden.
Bei Husen gibt es einen langen Höhenweg entlang einer Waldkante. Am Vatertag machten Stu und ich dort auf der Fahrt zum "Gasthof am Königsweg"eine
Pipipause für Clara.
Ja, und nach ein paar Minuten kam ein riesiger Heuwender an uns vorbei. Der sah wie eine interstellare Spinne aus! Clara blieb stehen, beobachtete ihn
konzentriert. Das Ding drehte tatsächlich am Wiesenende ab, anstatt wieder in unsere Richtung
zum weiteren Heuwenden zu wenden. Ich denke, Clara glaubte WIR bewirkten das über magische Kräfte :-)
Dann im Garten des Gasthofes: ich hatte Clara an der Leine und sprach kurz mit Bekannten, während Stu sich nach einem freien Tisch für uns umsah.
Eine ältere Dame kam auf mich zu und fragte, ob sie mich mit meinem Hund fotografieren dürfe, wir zwei seien ein bemerkenswertes Mensch-Hunde-Team.
Sie sei Fotografin und sie würde ein Bild von uns gerne in ihre Ausstellung "Der Mensch und sein Hund" aufnehmen.
Ich war baff, aber auch geschmeichelt und stellte uns als "Cornelia und Clara" vor.
Und sie sich als Maggy Schwandt aus Bad Breisig in Rheinland-Pfalz.
Clara liebt es nicht so im Zentrum größerer Aufmerksamkeit zu stehen. Sie ist dann unsicher, was eigentlich von ihr erwartet wird. Die Gäste an den Gartentischen rund herum
beobachteten unsere kleine Foto-Session freundlich lächelnd ;-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 13ten Juni 2023; Email Adresse
Samstag, Juni 10, 2023
Heuernte und erste Stoppelfelder
Mitte Mai begann die Mahd, das geschnittene Gras wurde zum Trocknen von riesigen Geräten in Reihen aufgehäuft. Wir spazierten auf
einem Talweg bei Etteln, der uns noch neu war. Ein sanftes, schönes Tal, wenn man die toten
Fichtenbestände auf einer der Hangseiten aus dem Fokus heraus schiebt. Und die Massen an Windrädern am Horizont ebenso.
Ich kenne keine andere Gegend, die von Windrädern so voll gespiekt ist wie unsere hier. Dabei gibt es technische und wirtschaftliche Möglichkeiten Umwelt-,
Arten- und Landschaftsschutz in Einklang mit Klimaschutz zu bringen - wenn man denn das Zusammenspiel, die Vernetzungen in der Natur erkennen kann, oder
überhaupt zu berücksichtigen bereit ist. Und nicht populistisch Panik schiebt und dabei auch noch die Problematik der Überbevölkerung als Tabu ausklammert.
Ich tröste mich: Der Mensch ist Teil des Ganzen, er wird das (leidvoll) erfahren, ob er will oder nicht.
Clara bedauerte das: all das schöne hohe, weiche Gras zum darin Rollen war futsch! Sie ging weiter durchs frische Gras am Zaun entlang und wartete am waldigen
Hangrand auf mich. Mir war klar, sie wollte lieber dort hoch gehen. Aber ich wollte dem sanftem
Talverlauf folgen.
Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara zur "Kahlen Platte", dem Plateau
oberhalb des Nordhanges des Altenautales. Hier wird die Wiese am
bewaldeten Hangrand, wenn überhaupt, dann sehr spät gemäht.
Bevor in Kürze alle Wiesen abgemäht sein würden, wollte ich Clara noch einige Male die Wonne gönnen, sich in ihnen wälzen und rollen zu können.
Wir fuhren zu den Weiden entlang des wieder leeren Sauerbettes zwischen
Atteln und Ebbinghausen. Das Bachbett war nicht nur leer, sondern sogar schon wieder grün
bewachsen. Und die Wiesen: Pusteblumen - Pustekuchen ....!
Sogar erste Stoppelfelder, ich weiß nicht von was, erwarteten uns. Zu meiner Überraschung warf sie sich nach
ein paar Runden auf den Rücken und schubbelte ihn sich lustvoll. Wie eine Saunabürste
nutzt sie das Feld, schmunzelte ich.
Oberhalb von Husen, bevor der Nordholzforst beginnt, sind weite Wiesen und Felder.
Wir fuhren am nächsten Tag dort hoch, aber auch hier gab es nur noch abgemähtes Gras, daran anschließend ein Stoppelfeld und weiter weg leuchtete der voll erblühte Raps.
Es hatte nachts wieder geregnet; der Tag war wolkig und ziemlich kühl.
Ich gings auf´s Heufeld, weil ich den Heugeruch sehr mag, und lockte Clara mir zu folgen. Sie tat es lustlos, sah zu den Bäumen am Feldrand hin... Diesen Wald dort
mag sie sehr, ich verstand ihren Blick als Wink mit dem Zaunpfahl.
Also gingen wir in den Wald hinein. Jetzt im Frühling laufe ich gern zwischen Feldern her, weil es da angenehm sonnig ist; der Baumschatten
ist mehr ein Sommergeschenk.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 10ten Juni 2023; Email Adresse
Mittwoch, Juni 7, 2023
Köstliches aus dem Frühlingswald:
Bärlauch, Knoblauchrauke und Waldmeister
Mitte Mai begannen die feuchten Talwälder im Knoblauchgeruch zu versinken - Bärlauch beherrschte den
Waldboden, seine weißen Sternblüten überstrahlten das Grün.
Das Dorf Ebbinghausen an der Sauer liegt am Rand eines weiten Bärlauchgebietes.
An den Feldrainen dominiert die Sternmiere und die
Knoblauchrauke, welche zwar nicht nach Konblauch riecht, aber kleingeschnitten dezent danach schmeckt. Sie ist eine herrliche Salatzugabe.
Sobald man der schon wieder knochentrocken gefallenen Sauer am
Waldrand entlang folgt, ist man in "Knofi-Land."
Clara schien der Knofigeruch nichts auszumachen. Sie schnupperte jedenfalls nicht mit flatternden Nasenflügeln herum, sondern fraß ihr geliebtes fettes Queckengras,
das zu den Süßgräsern gehört. Ja, Clara schätzt Süßes :-)
Wir fuhren anschließend zur Altenau nach Atteln. Hier mündet die Sauer in die Altenau.
Aber auch ohne deren Wasserzufluß führte diese immer noch reichlich Wasser. Von Knofi gab es hier keine Duftspur, dafür aber wieder von Obst- und
anderen Baumblüten. Die ersten Bienen waren unterwegs.
Am 14. Mai wurde Clara 5 Jahre alt. Sie gab eine kleine Gartenparty für ihre Freundinnen (siehe unten Beitrag vom 16. Mai). Zum Trinken wollten wir
eine Waldmeisterbowle anbieten. Das hieß: auf in den tiefen Wald und ihn sammeln :-)
Während Clara das Regenwasserbachbett als Weitsprung-Spaßgelände nutzte, pflückte ich die Waldmeisterblattstengel. Sie würden nach dem Trocknen den Sekt
wundervoll mit Frühlingsaroma anreichern :-)
An diesen Wald am Attelner Mittelberg schlossen Weiden an. Mitte Mai waren sie noch ungemäht. Eine
Augenweide für mich und für Clara eine Nasenweide, so wie sie sich verhielt. Zuhause im Garten blüte der
Flieder: eine Nasenfreude mehr für mich ;-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 7ten Juni 2023; Email Adresse
Sonntag, Juni 4, 2023
Blütenduft, Quickspringe und eine Idylle
"Komm lieber Mai und mache..." - er machte! Dieses Jahr begannen die Bäume tatsächlich erst im Mai zu grünen. Und die violetten Galmaiveilchen
erblüten auch erst so spät.
Von den Hecken an den Weg- und Feldränder schneiten weiße Blütenblätter herab und
Felder wie Wiesen
schmückten sich mit leuchtendem Gelb. Das Wasser in den Sumpflöchern im Wald
sank ab, leicht schleimige, grüne Algenteppiche bedeckten inzwischen einige davon.
Anfang Mai war es warm genug, um wieder Gartenlokale zu besuchen. Wir sitzen gerne in "Wolke 7" direkt am Bahnrand vom Segelflugplatz Haxterberg
und beobachten in glücklicher Errinnerung an unsere eigenen vielen Fliegerjahre
Motorflieger, Segelflieger und diesmal sogar einen Gyrocopter.
Clara lag im Schatten unter dem Tisch. Zuvor war ich mit ihr durch das kleine Arboreum
ganz in der Nähe spaziert, während Stu dort auf einer Bank wartete.
Das Modell einer Zeidlerei stand in der Mitte der Bäume. Ich kannte bis dahin
nicht einmal das Wort. Im Arbretum waren viele, auch wilde Obstbäume
angepflanzt worden. Es duftete so intensiv, dass ich mich im Garten Eden fühlte :-)
Anfang Mai spazierten wir über einige unserer Standardwege mit erneuter Freude, der Geruch blühenden
Rapses und der Duft wolkig weißer Dornenhecken ließ mich das
Land wieder als einfach nur schön wahrnehmen.
An einem der ersten Maitage wanderte ich mit Clara einen uns noch unbekannten Weg durch den Bürener Wald. Innerhalb von nur drei Tagen trugen alle Buchen
bei uns so viel Grün, dass wir kaum noch durch den Wald hindurchsehen konnte. Es fühlte sich
für mich fast wie auf einem anderen Planeten an :-)
Das erste Infoschild auf diesem Wanderweg wies auf zwei
Arten von Dolinen hin, die am Weg liegen. Dolinen sind Erdlöcher in Karstgebieten.
Diese hier waren mit Regenwasser gefüllt.
Bald führt der Weg an einer zauberhaften, bäuerlichen Idylle vorbei.
Inmitten einer weiten, sonnenbeschienenen Weide wachsen 11 prächtigen, alten Eichen. Und inmitten von diesen,
von ihrem Schatten geschützt, steht eine Viehtränke und ein Heuwagen. Einige Kühe genossen die Ruhe und ihr Versorgtsein auf den Wiesen rundherum.
Weiter gingen wir an grünen, oft blühenden Wegrändern vorbei weiter talwärts.
Etwa am tiefsten Punkt informiert eine Infotafel über die Entstehung von sogenannten "Quickspringen".
(Das Wort bedeutet: hin und wider quicklebendig herausspringendes Wasser). Im Südwester Deutschlands werden diese Quellen "Hungerbrunnen" genannt.
(Das sind Perspektiven wie "Glas halb voll / Glas halb leer" :-)
Dieses Quickspring entspringt zwischen Baumwurzeln, genau wie Claras und meine
Quelle im Altenautal beim Holtheimer Bach (siehe letzten Beitrag). Sie erinnerte Clara wohl auch daran, denn meine Süße ging gleich runter ans Wasser - und hinein!
Dann wanderten wir zurück zum Auto. Diesen schönen Weg werden noch häufiger gehen :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 4ten Juni 2023; Email Adresse
Sonntag, Juni 1, 2023
Rauf und runter und rund herum
Bei uns gehört zum Frühling, dass Sauer und Altenau langsam wieder
trocken fallen.
Auf ihrem langen, stark sich windenden Lauf von Lichtenau nach Ebbinghausen verliert die Sauer viel Wasser im Karstgrund. Auf unserem Wanderweg an
ihr entlang bei Ebbinghausen staunte ich Ende April mal wieder, wie schnell aus einem reißenden Bach eine Pfützenfolge werden kann.
In Karstgebieten ist die "Unterwelt" aktiv. Hauptmerkmal ist der überwiegend unterirdische Wasserhaushalt, der Carbonate auflöst und dadurch im Laufe von
Jahrtausenden Hohlräume schafft. Wo Sauer und Altenau trocken fallen, das heißt in Schwindlöchern verschwinden, fließen sie im Kalkgestein weiter.
Umgekehrt führt bei hohem Grundwasserspiegel der Druck zu neuen Durchbrüchen nach oben: Quellen entstehen.
Die im März in einer Weide am Fuße einer alten Eiche enstandene Quelle besuchten Clara und ich seitdem regelmäßig, um ihre Entwicklung zu beobachten.
Bei jedem Besuch stellten wir fest, dass sie ein/zwei neue Quelltöpfchen frei gespudelt hatte und ihr
Quellbach sich stetig verbreiterte. An einer neigungsschwachen Stelle auf ihrem Weg zum Holtheimer
Bach hatte sich eine kleine Sumpffläche entwickelt, auf der das Gras so hoch wuchs, dass Clara darin fast verschwand.
Diese Quelle sprudelt und plätschert unüberhörbar freundlich in einem fort. Um das zu vermitteln habe ich zwei kleine Videos davon aufgenommen:
Video1 - Video2
Clara gerät hier in einen Rausch, als hätte sie daraus Wein statt Wasser getrunken. Rumrennen, sich platsch auf dem Bauch ins Nasse reinwerfen, mich anspringen...
so sieht Glück aus :-)
Der Farmer hat inzwischen den kaputten Elekrozaun um die Weidefläche herum erneuert. Ich leite daraus ab, dass er bald wieder seine Rinderherde sammt Bulle
und Mutterkühen mit ihren Kälbern auf diese Weide bringt. Die Quelltöpfchen werden dann sicher zertrampelt werden. Zum Sommer hin rechne ich ohnehin mit ihrem
Versiegen. Aber ich bin zuversichtlich, dass sie bei erneutem stärkerem Regenwetter wieder fließen wird :-)
Es gibt natürlich hier auch Bäche, die nur oberirdisch existieren, ich nenne sie Regenabflußrinnen. Sie beginnen als Schlammfurchen, die sich langsam
auf ihrem Weg ins Tal mit dem ablaufendem Regenwasser von den Hängen füllen.
Einen solchen Zufluß zur Altenau besuchten Clara und ich Ende April an einem regnerischen Mittag über einen traurigen
Kahlschlagweg, da dort bei einer alten Holzbrücke
Salamander leben sollen. Diese Brücke hatte ich einmal vergeblich vom
oberen Wanderweg auf der anderen Bachseite aus gesucht. Diesmal fanden wir sie :-).
Wir stiegen das gegenüberliegende Ufer hoch, aber der Weg führte nicht weiter. Clara fand das gut, denn sie mag es hoch-und-wieder-runter :-)
Der Bach hier floß glasklar durch den Talgrund. Aber wir sahen keinen Salamander. Nun, ich hoffe es lag nur daran, dass wir zur falschen Tageszeit da waren, denn sie sind
dämmerungsaktiv. Also ging´s zurück, durch viele Holzlager rechts und links....
Da Clara so gerne einen Abhang hochkraxelt, nur um dann wie eine Donnerkugel wieder hinab zu rasen, ging ich mit ihr ein paar Tage später einen
Seitenweg unseres heimischen Totenpfades hoch. Nach einiger Zeit passierten wir seitlich eine schroffe Gesteinswand. Ich stieg selber ein Stück hoch,
aber Clara schaffte es deutlich weiter als ich ;-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 1ten Juni 2023; Email Adresse
Sonntag, Mai 28, 2023
Plötzlich war Frühling
Ende April war es anregend, ja spannend das Blühen und
rasante Wachstum aller Pflanzen zu beobachten. Auf der Kahlen Platte blühten die lila Veilchen neben den purpurnen ersten
Orchideen. Die alte Ostergöttin Ostara hat ihr Versrechen von Fülle
und Schönheit wieder gehalten :-)
Auf einem Weg bei Helmern entlang der Grenze zwischen Wald und Weide
war die Kirschbaumreihe regelrecht über Nacht in ein weißes Blütenmeer verwandelt.
Wenn der Sommer nicht so trocken wird wie letztes Jahr, dann werden wir hier viele süße Kirschen als Wegzehrung bekommen :-)
Um den Husener Piepenteich herum grünten die Weiden. Clara schnupperte sich durch
Löwenzahn und Klee in der Wiese hindurch. Sie beobachtete still ein paar Enten, die vom Wasser hochflogen - und ich warte auf die Schwarzstörche :-)
Hier am Piepenteich weidet gelegentlich mal eine Schafherde. Jetzt Ende April müßten alle Lämmer geboren sein. Und wir hatten Glück: in den letzten Apriltagen
begegneten wir einer großen Herde im einsamen unteren Ottensgrund .
Alle die vielen Mütter blökten ununterbrochen so laut um ihre Kleinen bei sich
zu halten, dass wir diese Kakophonie bis fast zum Talende hin hörten. Clara war sichtlich irritiert. Sie konnte das Getöse, es klang einem Wehgeschrei
ähnlich, nicht einordnen. Jedenfalls stöberte sie nicht über die satten Wiesen, sondern blieb nah bei mir.
Auf unserem Rückweg zum Auto pflückte ich etwas vom wunderschönen
Wiesenschaumkraut für unseren Salat zuhause. Clara war vom Geschrei der Schafe wirklich abgelenkt und so auf der Hut, dass sie nichts vom saftigen Gras fraß.
Die ganze Schafherde war umgezogen, als wir wieder am Auto ankamen. Der Schäfer hatte nach getaner Arbeit seinen Hund
angebunden. Ich fragte ihn, warum er seine Schafe (400 Tiere)
so eingepferscht habe. "Die Lämmer werden nach Alter aussortiert". Als er mein Gesicht sah, meinte er lächelnd: "nicht zum Schlachten."
Sonnenuntergang war jetzt erst kurz nach 20 Uhr. Die Zeit der abendlichen Runde
oberhalb unseres Zuhause hatte wieder begonnen.
Clara freute sich gewaltig, zweimal am Tag das "Clara kommt mit" zu hören. Sie ist jedes Mal so aufgeregt vor Freude, dass sie sich erst nach minutenlangem Rumspringen
das Halsband anlegen läßt. Ihre Freude muß Ausdruck finden und muß unbedingt Stu mitgeteilt werden, der gewöhnlich auf dem Sofa liegt oder am PC-Tisch sitzt.
Sie geht nie außer Haus mit mir, bevor sie nicht zu ihm gerannt ist und ihm von ihrem Glück erzählt hat :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 28ten Mai 2023; Email Adresse
Montag, Mai 22, 2023
Abenteuer Auwald
Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara wieder zum Lichtenauer Auwaldweg. Wir starteten diesmal an seinem Ende außerhalb des bewohnten Gebietes in der Hoffnung,
hier Montagsmittags kaum auf Spaziergänger sammt Hund zu treffen.
Ein weitgehend zerfallener, burgartig ummauertes Bauerngehöft mit vielen
Nebengebäuden bildete das Ende der Wandermöglichkeit direkt am Sauerufer. Es wirkte unbewohnt, nur zwei
Pferde waren auf der Weide zu sehen. Der Auwald war ab hier längst abgeholzt und Viehweiden gewichen.
Der Weg endet an einer mindestens 10 Meter langen natürlichen Furt, die
längs durch den Bach bis zu einer scharfen Kurve am tiefsten Punkt führt.
Ab hier fließt die Sauer durch den geschützten Streifen Auwald mitten durch Lichtenau. Eine
Fußgängerbrücke führt über die Bachkurve, von der aus man den Beginn des Auwaldes sieht.
Clara und ich folgten dem Weg Richtung Lichtenau-Mitte, zunächst ging es an moorigen
Ufern vorbei, dann am festen, oft sanften Uferhängen.
Der Auwald war auch an diesem Ende ganz ursprünglich. Entwurzelte alte Bäume stapelten sich übereinander und sogar quer. Das Bachwasser staute und wirbelte um
die Stammbarrieren herum und bildete Ausweichrinnen.
Ich war fasziniert von der Freiheit, die der Wald hier genoß. Clara wohl auch, die Erde muß hier ein Duftorchester sein, dachte ich. Sie blieb bei mir auf dem Weg,
Experimente so drauf los unternimmt sie nicht, was mich ganz entspannt die Natur erfahren läßt.
Nach einiger Zeit entdeckten wir eine Möglichkeit sicher zum Wasser herunter zu gehen.
Das Bachbett ist hier sandig, aber nach zwei Fußlängen wird es schon ziemlich tief und wirbelig durch die Äste darin. Clara zeigte null Ambition auch nur die
Pfote hinein zu tun. Sie beschnupperte nur intensiv die Tierspuren dort.
Dann wurde der Auwald vom Weg zum Bach hinunter wieder ziemlich undurchdringlich. Man geht entlang der Oberkante des Bachbettes,
so kann man die Baumbrüche dort unten über dem Wasser durch die noch kaum belaubten Bäume gut sehen. Ich hatte nicht erwartet, solch eine Unberührtheit in
der Mitte Deutschlands und erst Recht in der Mitte eines Dorfes zu finden. Ich lachte, freute mich, und Clara wackelte mit dem Schwänzchen :-)
Etwas später kam uns eine Kindergruppe entgegen; einer der Jungen schwenkte einen Ast um seinen Kopf herum, der dreimal größer war als er selbst. Clara blieb
stehen und weigerte sich freiwillig auf diesen "Rübezahl" zu und vorbei zu gehen. Wir machten kehrt. Ich beschloß "ok, in Zukunft gehen wir nur noch morgens
zu Schulzeiten hier spazieren."
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 22ten Mai 2023; Email Adresse
Freitag, Mai 19, 2023
Ein Streifen Auwald mitten in Lichtenau
Die Regentage nach Ostern hatten auch bei uns endlich die Baumblätter aus ihren Knospen getrieben. Herrliches, zartes Grün umschmückte die dunklen Äste.
Ich bin ja immer auf der Suche nach neuen Wegen bei uns in der Region. So entschied ich in Lichtenau-Mitte den Weg entlang der Sauer einmal zu versuchen.
In der Regel vermeide ich bebaute Gegenden, aber die Sauer
interessiert mich, nachdem ich sie in den letzten Wochen stürmisch fließend, stinkend stehend und
Wege überflutend erlebt hatte - und sommertags streckenweise stets leer vertrocknet. Ich war völlig überrascht, sie mitten in Lichtenau in einem herrlichen, alten
Auwaldstreifen zwischen einem Wohngebiet östlich und einem kleinen Gewerbegebiet
westlich - sich in Freiheit schlängend zu finden.
Neue Wege schätzt Clara zuerst immer einmal bedächtig in Bezug auf ihre grundsätzlichen Freuden oder Gefahren ein.
Es war ein Sonntagmittag und noch niemand außer uns unterwegs. Ich rechnete aber zum Nachmittag hin mit Spaziergängern sammt Hund
aus der Neubausiedlung etwas hinter dem Weg.
Clara witterte offensichtlich viele Hundemarkierungen, jedenfalls war sie nicht überrascht, als uns etwas später mehrere auf ihrem Sonntagnachmittagsspaziergang
begegneten. Sie ließ sich, sobald ein Hund in Sicht kam, brav an die Leine nehmen. Alle anderen Hundeleute hielten hier die ihren sowieso angeleint.
Ein Rottweilermix wollte böse fletschend auf sie los, sein Frauchen konnte ihn nur mit größtem Kraftaufwand halten. Clara wunderte sich, aber sah jede Provokation vermeidend
an ihm vorbei und ging mit mir weiter. Später spielte sie entspannt eine kleine Weile mit einem freundlichen Hund.
Ich beschloß nicht mehr an einem Wochenende hierher zu kommen. Zu viel los! Immerhin war ich beeindruckt, dass ich nirgendwo an diesem Weg Müll
oder Hundehaufen sah. Demnach lieben und hüten die Anwohner ihren kleinen Auwald :-)
Je weiter wir gingen, um so wilder wurde es. Die Sauer wand sich im schnellem
Zickzack durch ihr breites Waldbett. Mit jetzt gefüllten Altarmen hatte sie kleine Inseln gebildet. Von Wasser und Sturm entwurzelte Bäume stauten sie ganz
oder teilweise und erzwangen Umwege. Fast so sah es hier vor 1000 Jahren in den Tälern aus - bevor brandgerodet, unsere Dörfer gegründet und
Mühlenbäche abgezweigt wurden.
Ein Weg durch ein Naturmuseum, dachte ich. Welche Freude, dass solche Urlandschaften wenigstens exemplarisch erhalten werden! Auch wenn sie zu klein sind,
um die ursprüngliche Fauna ernähren zu können.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 19ten Mai 2023; Email Adresse
Dienstag, Mai 16, 2023
14. Mai: Clara feiert ihren 5. Geburtstag
Diesen Bericht über Clara´s Geburtstag vorgestern, dem 14. Mai, füge ich der Aktualität wegen ein zwischen ihre und
meine Tagebuchberichte, die noch von April sind.
Claras 5. Geburtstag fiel auf einen sonnigen Sonntag, sie hatte ihre liebsten Freude eingeladen. Die hatten ihr tütenweise Leckerli mitgebracht.
Und Clara hatte vorrausschauend Stu als ihren Stellvertreter beim Dorfbäcker eine Sachertorte bestellen lassen. Alle waren sich einig,
dass diese Torte extrem gut gelungen war! Sie zerschmolz nahezu auf der Zunge :-)
Clara war zufrieden mit dem Erfolg ihrer Torte, Essen ist schließlich fundamental! Ihr Freund
Teddy versuchte vom Kuchen zu stibitzen, aber erfolglos. Schokolade, die ist ihm als Hund verboten!
Ulrike, Teddys Frauchen, knuddelte Clara auf der Wiese. Clara war entzückt darüber und Teddy vom Kuchen auf dem Tisch abgelenkt ;-)
Für Clara war dies Spielen das Highlight des Nachmittags :-)))
Es gab auch noch Waldmeisterbowle zu Käse und Schinkenbrötchen. Danke Clara, es war ein unbeschwerter, fröhlicher Frühlingsnachmittag für Mensch und Hund :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 16ten Mai 2023; Email Adresse
Samstag, Mai 13, 2023
Waldklang und mehr
Im April fuhr ich an einem Nachmittag mit Clara zum Skulpturenpfad bei Dahl.
(Ein Tipp der Wander-App Komoot über Sehenswertes in meiner Umgebung.) Der Pfad führt durch einen Buchenforst.
Die Skulpturen waren beeindruckend, besonders gefiel mir "Todholz". Die Todgestalt mit ihrer
Kaputze ließ gleich Assoziationen ans Dunkle Mittelalter, an den Ku-klux-Klan und an kaputzentragende Gewalttäter ganz allgemein aufkommen. Sie würde aber auch
in einen toten Fichtenwald nach dem Kahlschlag als Mahnmal hinpassen.
Der Höhepunkt dieser kleinen Wanderung war für mich das Objekt "Waldklang". Es besteht aus
einem Dach über daran hängenden Holzstöcken verschiedenster Größ, Stärke und Holzart. Vier dicke Klöppel hängen griffbereit an den Ecken, um die Holzstangen durch
Anschlagen zum Klingen zu bringen.
Dies Musikinstrument steht etwas abseits im Wald. Ich ging über einen Trampelpfad hin und Clara freute sich unbändig, endlich wieder durch weiches Laub stöbern
und rennen zu können. Sie drehte glückliche Runden auf dem Freiplatz um diese "Schutzhütte" herum. Bis dahin war sie neben mir auf dem befestigten Weg geblieben.
Üblicherweise verläßt sie einen Weg nur, wenn ich es auch tue.
Dann schlug ich eine der Holzstangen an - ein wunderschöner, schwirrender Ton hallte durch den Wald - und Clara sprang weg. Nach ein paar Metern hielt sie an,
starrte starr zu mir hin als würde sie auf einen Schrei von mir warten, um mich retten zu müssen. Ich beruhigte sie lachend. Sie entspannte sich, kam aber nicht näher.
Ich spielte jetzt mit einem Klöppel in jeder Hand Waldmusik, so herrlich weittragende, sanft vibrierende Töne, ich konnte es kaum fassen, welche Zaubermusik aus diesen Stöcken
heraus zu holen war. Clara blieb stehen wo sie war, da offensichtlich ich der Urheber dieser Klangwelt war, konnte diese nicht wirklich gefährlich sein. Aber Abstand zu halten hielt sie trotzdem
für vernünftig!
Als wir weiter gingen hakte sie diese laut tönende Überraschung sogleich ab; sie schnupperte wieder gelassen an Gras und Sträuchern. Schließlich war der Wald
nicht zusammengbrochen wie die Mauern von Jericho ;-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 13ten Mai 2023; Email Adresse
Mittwoch, Mai 10, 2023
Später Frühlingsanfang
Mitte April zeigten die Bäume bei uns immer noch kein Grün. Gleich nach Ostern
machte ich einen Kurzbesuch bei meiner Schwester Gunda in Aachen
und zu meinem Erstaunen leuchteten dort in der rauhen Eifel
schon hellgrüne Blätter an den Zweigen in der Sonne.
Das Wetter bei uns in Ostwestfalen zeigte sich in diesen Tagen weiterhin ziemlich nass und nachts noch immer sehr kalt. Bei Regen würde Clara die Spaziergänge mit mir
weniger vermissen und mit Stu ausdauernd schmusen :-). Wieder zuhause wollte ich mit Clara während einiger Sonnenstunden zum Moor "Eselsbett", kam aber gar nicht bis
an den Aussichtsturm heran, denn das Moor hatte sich um Weideflächen sammt Wegen vergrößert. Clara geriet bis zum Bauch und ich bis zu den Waden hinein. Wir kehrten um.
Wir spazierten dann an einem vielleicht 10 Meter tiefen Streifen Eichen- und
Buchenurwald entlang, der vor einem inzwischen toten Fichtenforst erhalten worden war. Clara hatte hier große Freude und ich fand es super, dass sie sich dabei
so nebenbei von Moorresten säuberte und trocknete :-)
An einem anderen Tag spazierten Clara und ich mit unserer Freundin Udalrike zu den so seltenen Scharlachroten
Prachtbecherlingen. Sie wachsen nah am Wasser, oft auf dort faulenden Altholzzweigen.
Das Glasebachtal hier bei Asseln ist moorig und ein Paradies für Amphibien und Wasservögel. Der Forst entwickelt sich langsam dank Naturschutzmaßnahmen wieder zu
einem für solche moorigen Bachtäler typischen Erlenbruch. Erstes Grün und zarte
Blüten zeigten die Büsche, aber noch keine der Eichen, Erlen und Buchen hatten ihre Blattknospen geöffnet.
Clara war von Ike`s Begleitung begeistert, denn diese hat immer Delikatess-Hundeleckerli dabei. Nach dem ersten davon wollte Clara unbedingt mehr!
Aber sie ist nicht aufdringlich, sondern charmant: also bekam sie auf freundliche Pfotenbitten hin mehr davon :-).
Ich habe nie Leckerlis in der Tasche, denn ich wollte immer, dass meine Bulldogs
mir freiwillig als Rudelführer gehorchen. Es war nur schwierig in Situationen, in denen vermutlich aber auch kein Leckerli sie aus Triebverhalten herausgelockt hätte.
Der Jagdtrieb kann problematisch sein. Nun, einen stark reduzierten Jagdtrieb hatten Ziska und Kosmo. In Sahra, Alma, Wilma, Frieda und Clara war (ist) er gar
nicht mehr angelegt. Das Jagen liegt für Bulldogs in Jahrhunderte tiefer Vergangenheit. Und aus möglichen Hund-Hund-Konflikten hält die Leine sie raus.
Die renaturierte Altenau bei Husen meandriert durch ein wunderschönes Tal. Wir sind oft und gerne hier unterwegs, besonders auf dem Seitenweg
durch fast noch wilden Wald. Ich gehe langsam und fotografiere viel; sie bleibt dann geduldig stehen
und erlebt, erfühlt den Augenblick.
Gelegentlich gehen wir auch vom Haus aus den Weg hinter der Siedlung entlang. Die Pferde dort sind immer neugierig auf Clara, aber bevor wir sie erreichen,
biegt die stets vor mir laufende Clara in den Wald ab.
Clara ist nicht an ihnen interessiert, mit dem Erwachsenwerden sind Menschen für sie in den Fokus ihrer Neugier und Tiere in den Hintergrund getreten. Anpassung
an ihren Lebensalltag.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 10ten Mai 2023; Email Adresse
Sonntag, Mai 7, 2023
Abenteuer Fersel- und Bündelweg
In unserer Nähe verlaufen der Fersel- und der Bündelweg durch jeweils ein schmales Waldtal, die nur durch einen Höhenzug getrennt sind. Über den Bündelwald
schrieb ich einige Male, weil er im vorletzten Winter durch einen Tornado in einen wilden "Mikadowald" verwandelt wurde.
Wir waren ihn seit dem Herbst nicht mehr gegangen, weil die entwurzelten, kreuz und quer liegenden Buchen zersägt und gestapelt wurden.
Ich fand das sehr traurig; und zudem war der Wanderweg durch die schweren Geräte zerfurcht und aufgerissen ....
Durch den Ferselweg war kein Tornade gewirbelt, also wurde dort auch nicht "aufgeräumt". Clara und ich
wanderten ihn am sonnig-kalten Karfreitag.
Clara rennt immer bis zur Steilkante der drei und mehr Meter tiefen Regenabflußbetten.
Dann hält sie Ausschau nach Überquerungs-Rennmöglichkeiten. Zu meiner Beruhigung neigt
sie nicht zu tollkühnen Entscheidungen ;-)
Ostern dann beschloß ich zum Bündelweg zu fahren, vielleicht waren die Waldarbeiten fertig
und der Weg wieder begehbar. Er war es!
Passend zersägt und aufgestapelt waren die vom Wirbelsturm entwurzelten Bäume nur
am unteren Ende des Bündelwaldes. Der Indianerspielplatz dort war unbeschädigt geblieben.
Einen Spielplatz für sich selbst fand Clara schnell :-)
Sie war stolz, so wie sie oben auf der anderen Kante des steilen, alten Bachbettes stand.
Und dann warf sie sich den Hang wieder runter, die Vorderbeine immer wieder weit vorgestreckt. Ich finde es immer einen herrlichen Anblick, wie sie zuerst
mit Tempo runter rast, um dann mit Schwung und zuletzt mit Kraft den gegenüberliegenden Steilhang hochzukrakseln :-)
Wir gingen weiter zum oberen Teil des Bündelweges, zu meiner großen Freude war hier der Wald nicht geräumt! Die vom Tornado in Wirbeln entwurzelten Buchen
lagen noch über der Bachschlucht.
Am oberen Ende des Bündelweges hat sich in früheren Zeiten eine Sporninsel gebildet. Um die Baumwurzeln herum sind tiefe
Löcher ausgespült worden.
Diese werden mit jeder Regensaison etwas größer. Clara läuft hier durch Aufmerksamkeit gebremst herum. Sie ist noch in kein Loch getreten.
Sie geht aber auch nicht von sich aus hier rümschnüffeln, folgt mir dagegen interessiert, wenn ich die Löcher auf eventuelle Tierspuren inspiziere.
Clara liebt ihren Freiraum - auch in der Natur :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 7ten Mai 2023; Email Adresse
Donnerstag, Mai 4, 2023
Wasser bleibt Thema
Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara erstmalig zum Alten Postweg in Lichtenau, welcher der Karte nach der Sauer folgt, bis er im "Nichts" endet.
Dieses Teilstück der Sauer war auf der Karte nur gestrichelt gezeichnet, weil sie dort so gut wie immer unterirdisch fließt. Aber ich hatte Hoffnung sie
nach all diesen vielen Regentagen dort voll zu erleben. Sie fließt hier durch ein sanftes, abgeschiedenes Tal - und sie war fast randvoll!
Clara war zu meinem Erstaunen etwas lustlos. Als ich die Wiese zu einem umgekippten,
aber Knospen tragenden Apfelbaum hoch ging, folgte sie mir nur zögernd. Ich wunderte mich. Was gefiel ihr hier nicht?
Je weiter wir gingen, um so weniger Gefälle hatte die Sauer. Stellenweise stand das Wasser - und da merkte ich es auch: es roch unangenehm nach Fäulnis und Moder.
Das Bachbett war voller hohem Sumpfgras und anderen Pflanzen bewachsen gewesen, und die verfaulten an diesen Stellen wie in einem Moor. Zudem war es windstill.
Clara muß mit ihrer feinen Nase diesen üblen Geruch schon lange vor mir wahrgenommen haben. Ich vermute ihre Unlust hing damit zusammen: "Gestern klares Quellwasser,
und heute faulende Brühe... :-("
Bald nach diesem moorigem Abschnitt hörte der Asphaltweg auf, noch drei Meter Wiesenpfad - und die Sauer rauschte nach einer unerwartet scharfen Kurve -
durch leichtes Gefälle wieder beschleunigt - vor uns her.
Gegenüber ging der Wiesenpfad weiter. Clara machte tatsächlich den Eindruck, als überlege sie die Sauer zu durchqueren! Vielleicht wollte sie vom Modergeruch
einfach weiter weg laufen? Sie machte aber auf mein "Nein" hin kehrt. Die Strömung war hier nicht gerade gering, und ich schätzte die Wassertiefe auf knapp einen Meter.
Nichts für uns! Das bedeutete "Sackgasse".
In den ersten Apriltagen herrschte nachts Frost, aber tagsüber wurde es in der Sonne warm. An einem solch sonnigen Morgen fuhr ich mit Clara
zur Krötenwanderung an die Altenau und Alme, aber sah keine einzige und erst Recht keinen
Salamander :-(
Ich fragte eine Anwohnerin neben einem der Krötenschutzzäune nach den Tieren und erfuhr erstaunt, dass die Kröten schon länger unterwegs sind. Allein an einem der letzten
Tage wurden morgens noch circa 500 von Naturschützern eingesammelt und sicher über die Straße zum Laichen ans Bachufer getragen. Ich sah jedenfalls keine
Kröten mehr. Meine Überlegung, dass diese Kaltblüter ihre meist nächtlichen Wanderungen wegen der nächtlichen Kälte etwas
später im Frühjahr starten würden, war falsch gewesen. Frühlingsregungen sind stärker als Frost :-)
Über die verpassten Kröten trösteten uns drei Esel und ein Pferd hinweg. Sie kamen gemächlich auf Clara zu, aber diese erlebte das als Massenandrang und verhielt sich
klar distanziert. Naja, sie wird wie ihre Menschen nicht gern bedrängt ;-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 4ten Mai 2023; Email Adresse
Montag, Mai 1, 2023
Clara im Jungbrunnen ;-)
Der April begann mit ausgiebigem Regen. Aber nach ein paar solcher tage weckte uns strahlender Sonnenschein, ein Gute-Laune-Wecker für uns alle Drei.
Der viele Regen mußte unsere eine Woche zuvor entdeckte (Beitrag 25. 04. 2023) neue Quelle
gestärkt haben, dachte ich. So war es!
Clara blieb nicht wie neulich neben der Quelle abwartend stehen. Sie stapfte sogleich mitten in den Schlamm hinein und sah sich das Quellgeschehen
genau von nahem an. Ich war bass erstaunt! Schlamm ist doch sonst igitt !
Und dann rannte sie neben dem sich im Gras neu abzeichnenden Quellabfluß entlang zu dem hoch gewachsenen, dunkelgrünen Grasstreifen,
der sich in einer Senke darum herum entwickelt hatte.
Schlammklümpchen spritzen bei ihrem Freudengerenne herum, eines landete mitten auf meinem Handy :-)) Sie warf sich auf dem Bauch in das im Wasser
stehende hohe Gras hinein, genoß das kühle Nass im Grund und strahlte!
Mein Staunen näherte sich der Fassungslosigkeit. Solch ein matschiges Naßvergnügen lag ihr bislang absolut fern!
Wenn überhaupt, dann warf sie sich nur in trockenes Gras, trockenen Rindenmulch der trockenen Schnee! Wir spazierten, besser gesagt stapften durch den
nassen, oft klatschnassen Wiesengrund bis zum Holtheimer Bach im Talgrund.
Dann ging es zurück zum Wanderweg und noch eine Weile den Bach entlang weiter.
Dieser sonnige, noch kühle Morgen war solch eine Freude. Ich nannte die Quelle einen Jungbrunnen, fühlte mich tatsächlich ein wenig wie im Märchen.
Es war Clara, die diesen Zauber wie auch immer eingefangen hatte und an mich voller Jubel weiter gab. Frühlingsregungen so glücklich strahlend, so lebendig wie
frisch aus dem Grund quellendes Wasser.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 1ten Mai 2023; Email Adresse
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Cornelia Savory-Deermann, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen 37 Jahren
Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer
Bulldogs e.V.".
Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an
Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor
behielt sein Copyright an Bildern und Text, gab aber Cornelia ein einmaliges, unwiderrufbares Nutzungsrecht für
eine Veröffentlichung in diesem Blog.
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Update: 21. 3. 2008
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