Cornelias 'Bulldog Blog' ...
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Samstag, März 25, 2006

Warnung vor Hundehändlern

und betrügerischen Bulldog-Züchtern

Immer wieder erreichen uns Mails von betrogenen Bulldogkäufern.



Hier eine Übersicht der häufigsten Klagen:

Die als gesund und geimpft verkauften Welpen sind ...

  • ernsthaft krank; meistens haben sie Hautprobleme, Parasiten, Mißbildungen an den Augenlidern, krankhafte Veränderungen an den Gelenken oder sind kleinwüchsig

  • sind gar nicht geimpft, die entsprechenden Unterlagen sind gefälscht

  • sind älter als angegeben und schon im Zahnwechsel

  • stammen gar nicht von den Elterntieren ab, die als solche angegeben oder auch vorgezeigt wurden; die (manchmal nur gegen Aufpreis angebotenen) Papiere sind gefälscht, auch FCI-Papiere werden gefälscht

  • Der Welpe gehört nicht zu dem gezeigten Wurf, sondern wurde einfach noch dazu gelegt

  • Der Welpe ist, nachdem er ausgewachsen ist, als Mischling erkennbar


Wie kann man sich als betrogener Welpenkäufer wehren?

Es gibt nur den Rechtsweg ! (Alle Ausführungen unten beziehen sich auf das Deutsche Recht, Stand 3/2006)

  • Strafrechtliche Verfahren:

    Nach Sammeln der Beweise bei z.B. gefälschten Papieren kann eine Klage wegen Betrugs, Urkundenfälschung usw. eingereicht werden.

  • Zivilrechtliche Verfahren :

    • will man den Bulldog behalten, so kann man wegen eines gegen Recht und Billigkeit verstoßenden Kaufpreises auf partielle Kostenerstattung klagen. Hierzu muß man glaubwürdig vorlegen, wieviel der gängige Marktpreis eines solchen Welpen ist.

    • Will man Tierarztkosten ersetzt haben, so muß man auf Grund der Gewährleistungspflicht des Verkäufers klagen. Dies gilt in Deutschland für 2 Jahre nach Kauf und nur für Krankheiten, die erblich bedingt sind (z.B. Mißbildungen der Augenlider) oder auf die Haltung im Welpenalter zurückzuführen sind (z.B. Demodex-Räude).

    • will man den Bulldog zurückgeben, so kann man wegen schwerer Mängel oder Lügen auf Erstattung des vollen Kaufpreises klagen.


Wie kann man vermeiden, überhaupt betrogen zu werden?
  • Den Welpenverkäufer nach seinem Zuchtverband fragen

  • Den Zuchtverband anrufen und Erkundigungen über den Welpenverkäufer einziehen. Auch gezielt fragen, mit wieviel Welpen (männlich/weiblich) der Wurf gemeldet ist. Kann diese Frage nicht zügig und klar beantwortet werden, oder gibt es gar keinen Zuchtverband, dann NICHT kaufen.

  • Immer auf Zuchtpapieren bestehen, auch bei Aufpreis! Nur so ist ein Betrug beweisbar, denn dann weichen die Angaben in den Papieren von den Eintragungen des offiziellen Zuchtbuch des Zuchtverbandes ab; allerdings nur, wenn der Zuchtverband nicht mit im Betrugsgeschäft drinsteckt. Deshalb möglichst NICHT bei einem Kleinst-Verband, den niemand wirklich kontrolliert, gezüchtete Bulldogs kaufen.
    Eine Ausnahme von dieser Empfehlung sehen wir nur, wenn ein Zufalls-Wurf bei persönlichen Bekannten fällt.

  • Im Zweifelsfall auf einem DNA-Test des Welpen und seiner (angeblichen) Eltern bestehen; ggf. auch auf eigene Kosten!
    Sollte der Welpe sich so entwickeln, daß ein Betrug vorzuliegen scheint, dann kann das aufgrund dieses Testes leicht bewiesen werden. Sind die Verkäufer/Züchter zu einem solchen Test nicht bereit, dann NICHT kaufen.

  • Im Zweifelsfall ein Gesundheitszeugnis beider Elterntiere mindestens bzgl. Gelenk-, Herz- und Augenstatus verlangen; ggf. auch auf eigene Kosten!
    Diese Forderung wird selten verweigert, aber oft zeitlich so lange verschleppt, bis der Welpenkauf vollzogen ist. Dann wird sie "vergessen". Mit einem DNA-bezogenen Gesundheitszeugnis können Sie ggf. einen Betrug nachweisen - oder bei genetisch bedingten Krankheiten des Welpen im Zuge der gesetzlichen Gewährleistungspflicht des Verkäufers - Arztkosten einklagen.

  • Lassen Sie sich nicht abspeisen mit der Bemerkung, die Elterntiere hätten die "Zuchttauglichkeitsprüfung" bestanden. Diese Prüfung sagt so pauschal erst mal gar nichts aus : Es werden nämlich pro Verband sehr unterschiedliche Dinge - innerhalb sehr unterschiedlicher Grenzwerte - geprüft und zur Zucht zugelassen. Zudem wird oft mit "gesund-operierten" Hunden gezüchtet, was dann natürlich verschwiegen (oder geleugnet) wird.

  • Informieren Sie sich VOR dem Kauf gründlich über diese nicht unproblematische Rasse. Fallen Sie nicht auf Werbung mit Champion-Titeln herein. Scheuen Sie nicht vor weiten Fahrten, um mehrere Zwinger persönlich in Augenschein zu nehmen!

  • Prüfen Sich sich selbst genau, ob solch Hund wie der Bulldog für Sie "der Richtige" ist. Und prüfen Sie ebenfalls ehrlich, ob Sie ihn sich finanziell leisten können. Eine Fehleinschätzung in dem einen oder anderen Punkt würde Ihnen nur Unglück bringen.

Da ein Rechtsstreit im Ausland immer sehr schwierig zu führen ist, empfehlen wir ganz besonders vorsichtig bei Käufen dort zu sein. Die traurige Statistik über betrügerische Welpenverkäufe wird übrigens von polnischen Züchtern/Verkäufern angeführt. Das deutsche Gewährleistungrecht sollte bei einem solchen Kauf unbedingt als vertragliche Verpflichtung des Verkäufers in den Kaufvertrag eingefügt werden.


Ein guter Bulldog ist teuer!

  • Der Kaufpreis eines Welpen beginnt in etwa bei 1000 Euro. Die meisten Züchter verlangen circa 1800 Euro. Das ist bei einer verantwortungvollen, wissensfundierten Zucht, in der durchgängig auf Gesundheit gepaart wird, wegen der Investitionskosten in gesunde Elterntiere angemessen!
  • In angesehenen Zuchtverbänden kosten Bulldogs oft über 2000 Euro. Der Preis hier rechtfertigt sich in aller Regel nicht aufgrund von Investitionen in genetisch unbelastete Elterntiere - ich spreche hier insbesondere von Atmungsproblemen. Der Preis "rechtfertigt" sich hier eher über Ausstellungskosten. Heutzutage sagt ein Austellungs-Titel aber nicht mehr primär etwas über gute Zuchtanlagen aus, sondern über die extreme Ausprägung von Rasse-Merkmale, welche in aller Regel mit Gesundheit und Vitalität nicht vereinbar sind! Hier geht es um Ausstellungtitel, die wegen ihrer Werbewirksamkeit (bei schlecht informierten Kaufinteressenten) gewünscht sind.
  • Die Tierarztkosten für einen Bulldog, der nicht aus einer konsequent gesundheitsbezogenen Top-Zucht stammt, belaufen sich im Durchschnitt auch auf einige hundert Euro im Jahr - bei einem alten Bulldog mehr, und in der Regel VIEL MEHR bei einem 'Billig-Bulldog' aus Wurf-Fabriken.

Wem das für einen Hund zu viel Geld ist, der soll BITTE keinen Bulldog kaufen; im eigenen und im Interesse des Bulldogs! Er soll warten, bis irgendwo ein 'Bulldog-in-Not' von einem Tierheim oder einer privaten 'Rescue-Stelle' angeboten wird; oder noch besser sollte er sich für eine andere Rasse oder einen Mischling entscheiden.


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Cornelia Savory-Deermann Cornelia Savory-Deermann

Cornelia
Savory-Deermann
, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit 34 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V.".

Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen.


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Cornelia Savory-Deermann


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