Cornelias 'Bulldog Blog' ...
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English Bulldog Netzwerk für Kenner und Freunde

Archiv: Beiträge zum Thema

Zuchtvereine und Ausstellungen


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VORBEMERKUNG: Über den Sinn und Unsinn von Zuchtvereinen und deren Austellungen können Sie sich auch bestens in diversen Beiträgen im Kapitel "Zuchtfragen und Genetik" - siehe oben in diesem Inhaltsverzeichnis - informieren.

Donnerstag, August 18, 2011

Die unheilvolle Verbindung von Züchtern

und Ausstellungs-Richtern


Nicht der Bulldog steht vor dem "aus" :-)

Vor dem "aus" steht der qualgezüchtete Extrembulldog, oft gezeigt auf FCI- (VDH/ACEB)-Austellungen!

Carsten Thierfelder schrieb einen SEHR berechtigten Artikel darüber, dass der Bulldog NICHT generell vor dem "AUS" steht: LINK. Nach der Standard-Änderung des Englischen Kennel-Club - wieder hin zu "fit for function" - steht nur der extreme "Ausstellungs-Bulldog" vor dem "Aus". Und das gottseidank!

Dass es überhaupt zu dieser Qualzucht "Extrembulldog" kam, liegt wesentlich an der unglückseligen Allianz zwischen zu "titelgeilen" Züchtern und den ihnen geneigten Schau-Richtern - die allzu oft selbst "titelgeile" Züchter sind. Genau deshalb haben wir Bulldog-Netzwerker immer wieder darauf hingewiesen, dass man bloß nicht auf Werbung mit "Champion-Titeln" beim Welpenkauf hereinfallen soll, (wobei Ausnahmen die Regel bestätigen.). Siehe auch HIER unsere Tipps für den Welpenkäufer. Zur Ehrenrettung des VDH: auch in seinen Reihen gibt es Kritiker der immer mehr kommerzialisierten Entwicklung hin zu Extrem-Rassehunden. Als Beispiel möchte ich dies Buch nenen: "Hundezucht" (Herausgeberin Dr. Eichelberg, 2006). Mehr darüber im Beitrag vom 21. 2. 2008.

Carsten Thierfelder weist mit völligem Recht darauf hin, dass es genug Bulldogzüchter gibt und gab (sogar einige innerhalb des ACEB), die nicht auf den "Extrembulldog" gesetzt haben! Sie woll(t)en aus Tierliebe keinen leidenden Hund "erzeugen", und sie haben nicht wegen Geld oder zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes gezüchtet!

... Diese wundervollen Züchter blieben meist im Stillen, denn Schönheitsausstellungen "a la VDH" stieß sie wegen der oft zänkischen, eitlen Gewinnsucht nicht weniger Aussteller ab...
Sehen Sie sich, liebe Leser(innen) nur die topfitten Bulldogs an, über die Sie in diesem Blog - inzwischen seit über 6 Jahren - lesen konnten! Diese tollen Bulldogs stammen fast alle von Züchtern, die ihren eigenen Weg gingen, die nicht im geschäftsorientierten Schau-Geschehen des VDH drinhängen wollten. Es gibt und gab immer Bulldogzüchter, die ihre Zuchthunde lieb(t)en und wie Familienmitglieder behandel(t)en. Diese hundeverliebten Züchter blieben meist im Stillen. Sie kannten in der Regel die häßliche Seite des Geschäfts mit dem Rassehund, wie es der VDH durch sein glattgebügeltes Marketing förderte. Damit wollten sie nicht in eine Schublade gesteckt werden.

Es gibt einiges, was ein neuer (VDH)-Bulldogzuchtverein tun könnte, um diesen verantwortungsvollen Züchtern, die nie Extrembulldogs züchteten, zu ihren Recht zu verhelfen:

  • Wie Carsten Thierfelder treffend schreibt: "Was nützt die beste, überarbeitete Zuchtordnung, wenn die Umsetzung durch den Herausgeber weder kontrolliert, noch Verstöße dagegen geahndet werden?!" Lesen Sie dazu auch entsprechende Vorschläge: Link HIER.

Das gesamte Konzept der "Schönheits-Ausstellungen" müßte geändert werden!

  • Die Richterausbildung müßte - statt mit Fokus auf "Körpermerkmale" - auf den Fokus "fit for function" ausgerichtet werden. Dazu gehören Lauf- und sonstige Fitness-Übungen. Am Besten wäre noch eine Doping-Kontrolle der Hunde, denn es werden immer mal wieder lahme Hunde "lauffreudig" gespritzt....
  • Der Wesenstest müßte endlich mal ernst genommen werden! Es gibt Schauhunde, die hypernervös und ängstlich geboren und/oder gemacht wurden. Wie immer wieder erzählt wird, ist es nicht ungewöhnlich, dass solche armen Hunde mit Pillen für die Schau ruhig gestellt werden....
  • Jedem Richter müßten zwei "Beirichter" (wie bei einem Schöffengericht) zur Seite gestellt werden. Das könnten z.B. Tierärzte sein, oder auch vom jeweiligen Verein anerkannte Kenner der Rasse. Und dann fällt unter den Richtern eine Mehrheitsentscheidung!
  • Die teilnehmenden Hunde MÜSSEN aus mehreren Vereinen kommen dürfen, um eine Vereins-Inzucht "per System" zu vermeiden!

Das Schlagwort "Rettung des Bulldogs" ist - wenn es nicht aus Unkenntnis der Bulldog-Szene entstanden ist - eine populistische, finanzorientierte Werbung für genau diejenigen Züchter (oft gewerbliche Massenzüchter), die bislang die jetzt nicht mehr gewünschten Extrembulldogs züchteten! Ich vermute, wer diesen Spruch bringt, denkt zunächst einmal an seine eigene Rettung!

Carsten Thierfelder hat gegen den VDH-Hauptgeschäftsführer Bernhard Meyer wegen "vorsätzlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetzt und Förderung der Qualzucht" Anzeige erstattet.
Der VDH hat meines Wissens in den letzten Jahren nichts gegen seine Zuchtvereine unternommen, die Qual- und/oder Massenzucht betrieben. Obwohl ihm vieles davon bekannt war...

Die Zeit ist reif, dieser unglückseligen Entwicklung innerhalb des VDH ein Ende zu setzten. Ich glaube Carsten Thierfelder ist der "richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort", um dieses Ende einzuleiten.


Nachtrag vom 19.8.2011:

Der VDH scheint über seinen Hauptgeschäftsführer Bernhard Meyer selbst in übelste Intigen in Bezug auf die Bulldogzucht verwickelt - oder von allen guten Geistern verlassen zu sein! Lesen Sie unbedingt den Offenen Brief, den Antonio Kopp (1. Vorsitzende des ACEB bis zum 31.12.2010) gestern an den VDH schrieb. Mir fällt inzwischen zum VDH nur noch das Wort "ekelige Schmierenkomödie" ein!

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Sonntag, August 14, 2011

Mißtrauen gegenüber dem "VDH"

ist mehr als angebracht!


Der VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) ist nicht nur ein Verein, sondern auch ein Wirtschaftsunternehmen; er wird wesentlich von seinen Zuchtvereinen über deren Welpenverkauf finanziert. Das heißt: je mehr Verkauf, um so mehr Geld... Erinnert das nicht an "Heuschreckenkapitalismus" auf Kosten der Hunde und der Welpen-Käufer?!

Ich denke es hängt stark von der Persönlichkeit der jeweiligen Geschäftsführer des VDH ab, ob die Lebensqualität der gezüchteten Hunde im Focus steht, oder das Geld, das möglichst viele Welpen einbringen sollen.

Wenn die VDH-Werbung "Gut für den Hund. Gut für Sie." tatsächlich die VDH-Wirklichkeit wäre, dann hätte der VDH schon viel früher den Bulldogzuchtverein ACEB rausschmeißen müssen, denn es war ihm bekannt, wie es in diesem Verein:-( zuging! Mehr darüber HIER.

Der Präsident des VDH, Prof. Friedrich, griff aber erst durch, nachdem Carsten Thierfelder - als Verteidiger der Hunde und der Welpenkäufer - ihm die relevanten Dokumente über und aus dem ACEB nach Hause geschickt hatte. Zusätzlichen Öffentlichkeitsdruck erzeugte Carsten Thierfelder, indem er auf bulldog-nachrichten.de die Zucht-Fälschungen und abstoßenden Verleumdungs-Intrigen im ACEB offenlegte und die relevanten Dokumente der Fernsehproduktionsfirma "H&H" übergab. Mehr darüber erfahren Sie HIER!

Vermutlich ist der Präsident des VDH, Prof. Friedrich, ein integerer Mann. Aber was ist mit der Charge unter ihm los?

  • Wieweit wird Prof. Friedrich von diesen Personen überhaupt vollständig und korrekt unterrichtet?
  • Welche Zielvorgaben hat (oder macht) der Geschäftsführer in Bezug auf Marktanteilen, Umsätze und Gewinn?
  • Wer kennt die Geschäftsbilanzen des VDH???

Der Satz aus der VDH-Selbstbeschreibung macht mich in seinem maßlosen Anspruch so sprachlos wie wütend:

"Der VDH ist die Interessenvertretung aller Hundehalter in Deutschland."

Der VDH agiert als Marketing-Organisation der ihm angeschlossenen Züchter! Nicht mehr und nicht weniger. Siehe dazu auch den Beitrag "Gewerbliche Hundezucht: Die Doppelzüngigkeit des VDH" vom 6. April 2011.

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Warten wir ab, ob sich unter der derzeitigen VDH-Regieführung tatsächlich etwas zu Gunsten überzüchteter Rassen und ihrer arglosen Käufer ändert. Carsten Thierfelder wird am Ball bleiben :-) (Siehe auch Beitrag vom 10.8.2011 unten)


Mittwoch, August 10, 2011

Dank an Carsten Thierfelder!

ACEB Bye Bye :-)


Der VDH hat endlich beschlossen, den Bulldog-Zuchtverein ACEB aus seinem Verband auszuschließen. Dieser eigentlich längst überfällige Beschluß ist in besonderem Maße Cartsten Thierfelder zu verdanken.

Lesen Sie seine beiden offenen Briefe (1. offener Brief und 2. offener Brief) an den VDH, die sicherlich dessen Entscheidungsfindung beschleunigten.

Die Gründe für die "Liquidierung" des ACEB liegen in den Zuchtvergehen und dem Lug und Trug mancher seiner Züchter und deren "Förderer". Ihre üblen Aktionen verraten: Ihnen ging und geht es um finanziellen Gewinn, und nicht um ein gesundes Leben und eine gute Zukunft für unseren wunderbaren English Bulldog!
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Carsten Thierfelder sammelte und sicherte Beschwerden verzweifelter Welpenkäufer, gefälschte Zucht-Dokumente und Hetz-Texte vom selbsternanntem Steigbügelhalter gewisser "Hobby"-Züchter. Diese Dokumente übergab er Prof. Friedrich, dem Präsidenten des VDH, und der zog nach Überprüfung die Konsequenz: Ausschluß des ACEB aus dem VDH!

Auch der Firma "Hampl&Hampl", deren Fernseh-Dokumentation "Viel Rasse, wenig Klasse" am 22. und 25. August im WDR gesendet wird, übergab Carsten Thierfelder eine Kopie seiner Dokumentation über die Lug-und-Trug-Mißstände im und um den ACEB.

Carsten Thierfelder trägt eine unerschütterliche Entschlossenheit in sich, den Mißbrauch des Bulldogs - wenigstens innerhalb des VDH - als kranken und leidenden "Goldesel" zu beenden. Ich habe hohen Respekt vor ihm, da sein Verhalten zeigt, wie sehr er die Rasse des English Bulldogs - und damit auch die Welpenkäufer - vor Leid schützen will. Seine Strategie dabei ist, dass er öffentliche Gerichtsverfahren zu erzwingen sucht: dann wird alles, was er gesammelt hat, als Beweismittel bekannt werden - wichtig: auch der Presse.

Besonders dankenswert ist, dass Carsten Thierfelder neben seiner unbedingten Entschlossenheit auch den Mut und die Kraft hatte, dieses Unrecht am Bulldog, an Welpenkäufern und am früheren ACEB-Vorstand, das manche ACEB-Züchter und deren "kompetenter" Strippenzieher praktizierten, öffentlich zu machen! Und das trotz Drohungen und eines Erpressungsversuches.

Über Carsten Thierfelders pointiert ironischen Stil mag man streiten, mir gefällt er. Jedenfalls mußten die Fakten - zum Schutz von Welpenkäufern und zur Rehablitierung des alten ACEB-Vorstandes - öffentlich gemacht werden. Am Rande eine Erinnerung zur Bedeutung der Öffentlichkeit: nur der öffentliche Druck hat in England bewirkt, dass der Standard des Bulldogs geändert wurde, wieder hin zu "fit for function".

Ich halte Carsten Thierfelder für einen persönlich bescheidenen Menschen, denn er dankt seinerseits den Bulldoggern, die ihm während seines Kampfges gegen die ACEB-Bulldog-Ausbeuter und ihres "kompetenten Beraters" den Rücken gestärkt haben.

Mein Vater Dr. Bernhard Deermann war 1977 Gründungsmitglied und erster 1. Vorsitzender des ACEB. Nach nur 2 Jahren verließen u.A. er, ich und unsere Gastbloggerin Doris Ehrenstein den ACEB, weil die Profitorientierung einiger Züchter den Verein zu dominieren begonnen hatte. Ich bin deshalb auch im Namen meines Vaters froh, dass ich jetzt ein klein wenig Carsten Thierfelder dabei unterstützen konnte, wenigstens im VDH dem Bulldog wieder sein Recht und seine Vorrangstellung gegenüber rücksichstlosesten finanziellen Interessen zurück zu geben.

Wen es genauer interessiert, der kann in Carsten Thierfelders Bulldog-Nachrichten erfahren, wer genau welche schäbige Rolle in diesem Drama um den Niedergang der Bulldogzucht im VDH/ACEB spielte.

Lesen Sie auch die Gedanken, die von Cartsen Thierfelder als Vorschläge gesammelt werden, um eine Wiederholung dieser üblen Maschenschaften innerhalb des VDH - zu Lasten unseres Bulldogs - zumindest zu erschweren. Diese Vorschläge werden den Verantwortlichen eines neuen VDH-Bulldogzuchtvereins als Arbeitsvorlage dienen.
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Wir bilden uns nicht ein, dass mit dem VDH-Rauswurf des ACEB schon alles vorbei ist; ich fühle mich sehr an die Auflösung des ACEB-Vorgängervereins "CEB" erinnert: die Züchterin, die damals die ganze Misere auf dem Rücken der Bulldogs auslöste, suchte erfolglos ihr Heil in Rechtsstreitereien. Vermutlich wird es diesmal - für einige "Hobby"züchter und deren Steigbügelhalter - genau so ablaufen... wieder erfolglos, aber ätzend.


Nachtrag vom 21. 8. 2011:

Am 21. 8. 2011 gab es im Zusammenhang mit der Leipziger VDH-Ausstellung ein Treffen von English Bulldog-Züchter, nicht nur aus dem ACEB, mit dem Präsidenten des VDH, Prof. Friedrich. Dieser gab dort unter anderem bekannt:

  • Per einstweiliger Vergügung ging die Zuchthohheit und die Führung des Zuchtbuches der English Bulldogs an den VDH über. Sollte der bisherige Zuchtbuchführer, der ACEB e.V., trotzdem Ahnentafeln ausstellen, so werden diese von VDH/FCI nicht anerkannt.
  • Alle English Bulldog-Züchter - aus dem ACEB, aus anderen Zuchtvereinen oder gar nicht vereingebunden - sind jetzt eingeladen, ihre Vorstellungen über eine neue Zuchtregelung beim VDH einzubringen. Denn so wie bisher würde es nicht weiter gehen können.

Prof. Friedrich greift offensichtlich durch! Ich bin sehr dankbar darüber! Endlich können wir auch innerhalb des VDH, und nicht nur außerhalb von diesem - auf Bulldogs "fit for function, fit for live" hoffen. Und mit der systembedingten "Vereins-Inzucht" scheint auch Schluß gemacht zu werden!

Danke Carsten, dass Du diesen Stein ins Rollen gebracht hast!

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Montag, Juli 25, 2011

Was macht einen seriösen Zuchtverein aus?


Jeder Welpensucher möchte einen gesunden und charakterfesten Welpen erwerben.

Eine Checkliste, was man bei Züchtern beachten und sich zeigen lassen soll, finden Sie HIER.
  • Vielen Welpenkäufern ist der Verband, unter dem gezüchtet wird, glücklicherweise egal.

    Das ist heutzutage tatsächlich der sicherste Weg, einen Züchter-Welpen mit sehr geringem Krankheitsrisiko zu erwerben. Schließlich kommt es immer auf den einzelnen Züchter an, ob er medizinische, genetische und wesensmäßige Gesichtspunkte bei der Paarung und der Welpensozialisierung gewissenhaft berücksichtigt.

  • Von einem Welpen aus dem VDH/ACEB muß man z.Z. dringend abraten! Mehr dazu unten.
  • Manche Welpenkäufer entscheiden beim Kauf fatalerweise nur nach dem Image des Zuchtvereins.

    Diese Menschen verlassen sich leider darauf, dass in einem angesehenen Zuchtverein der jeweilige Vorstand darauf achtet, dass alle seine Züchter die Zuchtregeln strikt einhalten. Sie glauben Zuwiderhandeln zöge Sanktionen wie Zuchtverbote usw. nach sich... Sie wissen nicht, dass in der Regel die Vorständsmitglieder selbst Züchter sind, und dass damit allzu oft "der Bock zum Gärtner" gemacht wird. Und sie ahnen nichts vom oft sehr bösen Konkurrenzkampf der Züchter untereinander; es geht dabei gar nicht mehr um den Hund, sondern um Ausstellungs-Titel und den damit verbundenen finanziellen Verkaufsgewinn.

Damit sind wir beim 1. Punkt, was einen seriösen Zuchtverein ausmacht:

Zumindest der 1. Vorsitzende sollte nicht züchten, um nicht "Partei" und zugleich Zuchtverantwortlicher für alle Zuchten des Vereins zu sein. Dieser Interessenkonflikt könnte ihn zu leicht korrumpieren und/oder diskreditieren.
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Zum 2. ist die Zuchtordnung wichtig.

Ein paar Stichworte dazu:

  • Eine Hündin sollte nicht belegt werden dürfen, wenn sie jünger als 18 Monate und älter als 6 Jahre ist. Zudem sollte zwingend nur jede übernächste Läufigkeit zum Decken genutzt werden dürfen. Zeigt sich eine Hündin unfähig natürlich zu werfen, muß also aufgrund ihrer Konstitution ein Kaiserschnitt gemacht werden, sollte sie danach zwingend aus der Zucht herausgenommen werden.
  • Die Zuchttauglichkeitsprüfung sollte nur ein Bulldog im Sinne von "fit for function" bestehen dürfen, der unoperiert mindestens 1 km laufen kann und keine Gelenkdeformationen hat. Er darf auch nicht herzkrank sein, keine chronischen Hautprobleme haben, und er sollte in seinen Rasse-Merkmalen nicht allzu weit vom Standard abweichen dürfen. Ich denke hier an extremen Vorbiß ("Türkenschuh"-Unterkiefer) und auch an eine nach innen gedrehte, fest anliegende "Korkenzieher"-Rute.
  • Alle Formen der Inzucht, d.h. auch die sogenannte "Linienzucht", sollte bei dem Mangel an genetischer Vielfalt, welchen die Rasse English Bulldog heutzutage erreicht hat, verboten sein.
  • Rüden dürften nicht öfter als vielleicht 7mal zum Decken eingesetzt werden: auch aus dem Grund die genetische Vielfalt nicht noch weiter zu vermindern. Und ganz wichtig: Rüden aus anderen Vereinen müssen decken dürfen, um die genetische Vielfalt der jeweilgen Vereins-Population zu verbessern!
Solche guten Grundsätze stehen in den meisten Zuchtordnungen - aber das bildet nicht die Zuchtwirklichkeit des Vereines ab, denn es gibt das Schlupfloch der Ausnahmen! Und dieses Schlupfloch wird genutzt!! Ausnahmegenehmigungen obliegen dem Zuchtwart. Und dieser ist so gut wie immer selbst Züchter...

Mein Vorschlag wäre, dass jede Ausnahmegenehmigung nur vom Dachverband des jeweiligen Vereines - und nur mit Zustimmung eines Tierarztes/Genetikers - erteilt werden dürfte.

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Damit sind wir beim 3. Punkt: den Dachverbänden

Als bedeutendster Dachverband ist der VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) zu nennen. Es ist landläufige Meinung, dass VDH-Papiere die "besten" seien, da unter diesem Dachverband sich mit Sicherheit die seriösesten Zuchtvereine befänden. Ist das wirklich so? Ist das insbesondere für den Bulldog-Zuchtverein ACEB so ??? NEIN :

  • Ihnen werden sich alle Nackenhaare sträuben, wenn sie etwas über die tatsächlichen menschlichen sowie züchterischen Zustände, die im ACEB herrschen, erfahren. Bulldog-Netzwerker Carsten Thierfelder hat recherchiert: Links dorthin HIER und HIER und HIER.
  • Es gibt aber auch Gutes zu berichten: Die Monopolstellung des VDH ist gebrochen!

    Der VDH ist als einziger Deutscher Dachverband Mitglied im internationalen Dachverband FCI. Das bedeutet, er hat eine Monopolstellung. Diese Monopolstellung ist kartellrechtlich gebrochen! Einzelheiten dazu können Sie wieder beim Bulldog-Netzwerker Carsten Thierfelder lesen; Link zu "Kartell-Recht / neue Wege": HIER!

Ebenfalls lesen sollten Sie in den Bulldog-Nachrichten von Carsten Thierfelder, wie weit der Welpenhandel auch in Zuchtvereine hineinreicht: Link zu "Aktion gegen den Hundehandel" HIER!


Mittwoch, März 9, 2011

Eine US-Bulldogschau


Doris Ehrenstein schickte und Links zum Programm der berühmten "Westminster Kennel Club Show 2011" in New York. Hundeschauen sind in den USA sehr beliebt und die großen werden deshalb auch im Fernsehen übertragen.

Ihr könnt Euch das Richten der Englischen Bulldogs sogar im Video ansehen!

Es stellten sich 11 Rüden und 5 Hündinnen dem Wettbewerb. Zugelassen sind, wie Doris erklärte, nur Hunde, die schon auf früheren Zucht-Ausstellungen gesiegt haben (ähnlich wie bei der Crufts-Schau in England). Da der neue Standard erst seit Oktober 2009 gilt, sind die vorgestellten Bulldogs zwangsläufig noch unter dem alten Standard gezüchtet worden. (Hier ein Vergleich "alter" und "neuer" Standard.) Deshalb dominiert auf dieser Schau noch der "alte", schwerere Typus Bulldog; allerdings wird kein Extrembulldog vorgeführt, wie er - zumindest bei uns in VDH-Zuchtausstellungen - unter dem alten Standard leider häufiger prämiert wurde. Und - außer einem - zeigt keiner der vorgeführten Bulldogs eine auffällige Atmungs-Behinderung.

Das Video dauert 12 Minuten. Viel Spaß! Und danke Doris :-))


Mittwoch, Dezember 16, 2009

Peinlicher Pokal-Ehrgeiz

oder "Des Kaisers neue Kleider"


Pokale, Madaillen, Preise und Titel sind als Auszeichnungen für besondere Leistungen gedacht. Solche Auszeichnungen lösen in manchen Menschen Neid aus, und die Eitelkeit tut ihr Übriges: sie wollen auch Pokale und Titel haben... egal wie und welche...

Ich habe drei Gruppen von Menschen beobachten können, welche sich um Titel bei Schönheits-/Zucht-Schauen bemühen:

  • Mehr oder weniger professionelle Züchter besuchen wichtige internationale (FCI) Schönheits-/Zucht-Schauen, um sich und ihre besten Zuchtergebnisse einem interessierten Publikum zu präsentieren. Es geht ihnen um die Anerkennung ihrer züchterischen Leistung - sowie um die durch Titel und Pokale bewirkte wirtschaftliche Aufwertung ihres Zuchtbetriebes.
  • Wir finden auf diesen bedeutenden FCI Schönheits-/Zucht-Schauen und ebenso auf Schönheits-/Zucht-Schauen kleiner, oft regionaler Zuchtvereine auch Menschen, die einfach nur den Wettbewerb lieben. Titel und Pokale sind für sie eine Bestätigung, dass sie einen guten, zuchttauglichen Hund erworben haben.
  • Nun gibt es aber auch kleine Schönheits-/Zucht-Schauen regionaler Zuchtvereine, auf denen eine Hyper-Inflation von Titeln und Pokalen stattfindet :

    • Einen Pokal bekommt jeder als Teilnahmebestätigung
      - das hat mit Auszeichnung nun garnichts mehr zu tun...
      Hiermit werden Menschen zur Teilnahme animiert, die unter einem persönlichen Anerkennungsdefizit leiden, man kann auch sagen, die mental bedürftig sind. Gewinner sind die Veranstalter solcher Events, denn sie verdienen an den Teilnahmegebühren.
    • Und Siegertitel werden auf solcherart Schönheits-/Zucht-Schauen auch an kastrierte Hunde verliehen
      - das hat mit Zucht nun garnichts mehr zu tun....
    • Auf solcherart Schönheits-/Zucht-Schauen werden sogar lebensfähig operierte Hunde (Gaumensegel, HD usw. Ich kenne konkrete Fälle) zu Siegern gekürt
      - das hat mit Tierliebe nun gar nichts mehr zu tun;
      im Gegenteil, wer solch einen Hund stolz als "Sieger einer Schönheits-/Zucht-Schau" präsentiert, der stellt sich in die Ecke von Qualzüchtern (siehe letzten Beitrag), der mißachtet den Tierschutzgedanken durch "Siegerlob" für behindert geborene Hunde ...

      Solch ein Mensch ist wie der Kaiser im Märchen, der glaubt prächtige Kleider zu tragen, sich in Wirklichkeit aber in seiner Eitelkeit nackt darstellt...


Sonntag, September 13, 2009

Bulldogs aus Zuchten in Alaska :-)


Im Juli 2009 fand in Palmer, Alaska, eine große AKC-Zuchtschau statt. Shanny, sie züchtet Tibet-Mastiffs, besuchte die Schau und fotografierte für uns die prämierten Bulldogs - sie wurden in Alaska gezüchtet. Thank you, Shanny :-)

Die prämierten Bulldogs haben etwas Nase, der Hals ist nicht zu kurz, und sind nicht zu breit in den Schultern. Sie gehen züchterisch in die Richtung : "Fit For Function", und sie sind dabei prächtige Standard-Exemplare :-)

Besonders gefällt Doris und Shanny diese 7monatige Jung-Hündin. Mir gefällt sie auch sehr - sieht sie doch Chilli zudem ähnlich :-)


Dienstag, Mai 12, 2009

FCI/VDH/ACEB-Europasiegerschau

Mai 2009, Dortmund

"Ohne den Hund käme der Mensch auf den Hund." (Ernst Elitz)


Die jährliche Dortmunder Europasieger-Zuchtschau ist eine der wichtigsten Marketing-Veranstaltungen für Züchter auf dem Kontinent. Deshalb fiel es auf, dass, anders als in früheren Jahren, nur 38 Bulldogs vorgestellt wurden. Aus deutscher Zucht stammten davon lediglich 7; die Bulldogs aus Osteuropa und den Niederlanden dominierten die Schau und stellten - bis auf einen schweizer Rüden in der Zwischenklasse - die Sieger.

Ein wundervoller Rüde aus schweizer Zucht.

Die englische Richterin Carol Newman (siehe Info vom 26. April 09) entschied, wie erwartet, zugunsten der extrem tiefgelagert-breiten Bulldogs. Aber - es waren davon nicht ganz so viele wie in den Vorjahren als Konkurrenten da!! Im Rahmen der hier ausgestellten Bulldogs gab es deshalb zwangsläufig auch eine Plazierungen für den (durch die geplante Standard-Änderung) künftig gewollten Bulldogtyp! Welche Bulldogs hier in "Dortmund Mai 2009" ausgestellt bzw. nicht mehr ausgestellt wurden, das deute ich als kleines, aber gutes Anfangszeichen für dessen beginnende Zukunft :-)

Drei Bulldogs gefielen mir besonders gut:

Meinen "Lieblingsrüden" :-) der Schau sehen sie oben.
Und zwei Hündinnen fielen mir als besonders zukunfts-"trächtg" ;-) auf.

Eine wundervolle Hündin aus polnischer Zucht.

Eine ebenfalls wundervolle Hündin aus holländischer Zucht.

Und das Publikum? An unserem Ring fehlte es sozusagen! So wenige am Bulldog interessierte Zuschauer habe ich auf einer der großen VDH-Zuchtschaus in Dortmund noch nie erlebt....

Ansonsten gab es viel einzukaufen; mir war es aber ab Mittag, als die Bulldogs fertig gerichtet waren, einfach zu voll in den Verkaufshallen und ich fuhr zurück zu meinen Liebsten :-)


Email von einem zukünftigem Champion :-)

12. Mai 2009: Liebe Frau Savory! Ich habe mich sehr über Ihre Berichterstattung über die Ausstellung in Dortmund gefreut (siehe letzten Beitrag).

Meine Zweibeiner waren sichtlich gerührt, dass Sie mich als Ihren Lieblingsrüden bezeichnet haben - nun ja, das lässt sogar mich als durch-nichts-aus-der-Fassung-zu-bringenden-Engländer nicht kalt. Dafür bekommen Sie einen herzlichen Schmatz aus der Schweiz.

Am letzten Sonntag war ich zum 1. Mal in meinem jungen Leben in Saarbrücken. Gemäss Programm hätten es gesamthaft 14 Bulldogs sein sollen, aber alleine in der Jugend-, Zwischen- und offenen Klasse Rüden sind vier schon gar nicht erschienen! In meiner Klasse war ich somit der einzige Bulldog. Das war toll, denn so war ich schnell wieder aus dem Ring und konnte mich erneut meiner neuen Freundin, einem hübschen Besucher-Bulldog-Mädchen widmen aber erst, nachdem mich meine Zweibeiner gebührend geherzt und geküsst haben, da ich Saarlandsieger geworden bin (was immer das auch heissen mag) - bin ich jetzt Doppel-Staatsbürger? Das werde ich wohl noch klären müssen.
Ich hoffe, wir sehen uns bei einer anderen Gelegenheit wieder. Bis bald, Ihr Camillo


Mittwoch, April 22, 2009

English Bulldog Netzwerk

für Kenner und Freunde


Wie im letzten Beitrag beschrieben, gab und gibt die bevorstehende Verabschiedung eines geänderten Bulldog-Standards Anlaß, über verschiedene Dinge nachzudenken; auch über grundsätzliche Vor- und Nachteile eines eingetragenen (Bulldoghalter-)Vereins ("e.V.").

Kurz gefasst: Welche Rahmenbedingungen setzt ein "e.V." ?

  • Oft Anlaß zu Streit: Ämter sind zu vergeben, Vorgaben zu erfüllen...
    Ein "e.V." gibt einen festen Rahmen vor: jährliche Mitglieder-Versammlungen, Spielregeln des Miteinander (bzw. Aufnahmekriterien und Ausschlußgründe), Aufgaben können verbindlich delegiert werden usw. Das ist ein Vorteil, wenn es um ganz konkrete Ziele und Interessen des Vereins geht, wie z.B. gezielte Öffentlichkeitsarbeit, Marketing über Ausstellungen, Welpenvermittlungs-Spielregeln u.s.w.
  • Ein "e.V." neigt zu "Frontenbildung" nach außen, so wie z. B. auch Parteien oder Firmen, dann Wettbewerb genannt. Das ist durch eine Konzentration der Kräfte und Maßnahmen ggf. ein großer Vorteil.
  • Oft Anlaß zu Streit: Mehrheitsmeinungen zwingen zu Anpassungen.
    Ein "e.V." ist (wie z.B. eine Aktiengesellschaft) hierarchich strukturiert. Der Vorstand handelt und haftet im Rahmen der Beauftragung durch die Mitgliederversammlung. Das setzt Mehrheitsbildungen voraus: ich habe selbst vor ein paar Jahren erlebt, dass nicht jedes Vorstandsmitglied bereit ist, sich mit einer Mehrheitsmeinung abzufinden, wenn es selbst anderer Meinung ist.... Das Ergebnis ist im Minimum Streit...

    Am Rande: Wir haben im Rahmen des "VdFEB e.V." auch gelegentlich grotesk anmutende Frust-Verhaltensweisen erlebt, z.B. auf der Mitgliederversammlung Mai 2008: Cornelia wurde einstimmig (bei Enthaltung von Stu ;-) zum Ehrenmitglied ernannt. Zuvor wurde ein einzelnes Exmitglied zitiert, dass es den ganzen Verein als "feindlichen Organisation" behandelt würde, wenn dies geschähe....

Nach einigem Hin-und-Her der Überlegungen (auch im Sinne der Erfahrung von Mark Twain: "Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen. Das ist der Unterschied zwischen Hund und Mensch.") sind wir letztendlich zu dem Schluß gekommen, dass wir zukünftig keinen "e.V." mehr wollen und nicht mehr brauchen, denn....


Denn auch hier gilt: "TIME IS CHANGING"

Das Internet ermöglicht phantastische Netzwerke!

Rund um diesen Blog hat sich ein Netzwerk von Bulldog-Kennern und Bulldog-Freunden entwickelt, das sehr viel Freude macht :-)

Die allermeisten dieser BulldoggerInnen würden unserer Erfahrung und Einschätzung nach nie einem "e.V." beitreten, da sie in einem "e.V." Zwängen ausgeliefert wären, die sie für sich ablehnen: wir nennen hier nur den Zwang zu Zahlungen von Beiträgen. Es geht ihnen um gelegentlichen Erfahrungsaustausch, Informationen rund um den Bulldog, Freude an Geschichten über ihn - und last not least um schöne Fotos!

Kurz gefasst: Welche Rahmenbedingungen setzt ein "Netzwerk" ?

  • Es ist eine offene Verbindung, keine in sich geschlossene, hierarchische Organisation mit dem Rechtsstatus einer "Juristischen Person". Jeder haftet für sich selbst.
  • Jeder ist frei sich persönlich und/oder inhaltlich einzubringen oder wieder auszuklinken, da es keine formalen Zwänge der Zugehörigkeit oder beschlossener Zielsetzungen und Vorgehensweisen gibt.
  • Ggf. kann es von Nachteil sein, keine formalen Beschlüsse oder Beauftragungen machen zu können. Berichte und Aktionen sind immer frei und persönlich initiiert.

In einem Bericht über soziales Engagement lasen wir neulich:
"Out : Vereine" - "In : Internet Netzwerke".
Unsere Erfahrung (auch mit dem "VdFEB") bestätigt dies!

Mehr zum "English Bulldog Netzwerk für Kenner und Freunde" können Sie demnächst HIER lesen. Die Seite ist im Aufbau.


Montag, April 20, 2009

"Time is changing" : Konsequenzen...

... für den "VdFEB"


Der britische "Kennel Club" setzt neue Standards:
"FIT FOR FUNCTION"
Die Standard-Änderungen für unseren English Bulldog, welche der britische "Kennel Club" (KC) gerade ausarbeitet und durch die der Bulldog endlich wieder "fit for function" werden wird, bringen zwangsläufig Änderungen in der Zucht- und Vereinsszene mit sich! Dieser neue Standard wird ab Mitte des Jahres - verbindlich für alle FCI-Zuchtvereine - gültig sein.

Dass diese Standard-Änderung auch den "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V." betreffen würde, das war seit Herbst 2008 klar: denn die bisherige Qualzucht-Situation (besonders beim FCI/KC-Bulldog) war schließlich 1980 DER Gründungsanlaß des Vereins gewesen!

Ein kurzer Rückblick: Stu und ich sind Gründungsmitglieder des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V.". Er wurde unter der Federführung unseres Vaters/Schwiegervaters Dr. Bernhard Deermann in einer Zeit gegründet (1980), in welcher der "Verband für das deutsche Hundewesen" (VDH) als deutsche Vertretung der "Federation Cynologique International" (FCI) bei der am Rassehund interessierten Bevölkerung nahezu eine Monopolstellung einnahm : nur VDH-Papiere galten damals als "gute" Papiere; nur VDH-Bulldogs wurden als "typisch" angesehen.

Der Hauptzweck und Gründungsanlaß des "VdFEB e.V." erfüllt sich mit der Standardänderung!
Und damit kann der Verein aufgelöst werden!
Aus Sicht und aus leidvoller Erfahrung von uns Gründungsmitgliedern des VdFEB waren diese FCI/VDH-Bulldogs jedoch vielfach überzüchtet und oft sehr atmungsbehindert. Seit einigen Jahren, insbesondere seit die EU-Konvention zur Verhinderung von Qualzucht (ausdrücklich auch des Englischen Bulldogs) verabschiedet wurde, ist die überwiegende öffentliche Einschätzung unserer Rasse gegenüber mindestens kritisch zu nennen. Diese Qualzucht-Situation des Bulldogs war der Hauptgrund den "VdFEB" als Interessengemeinschaft von Bulldog-HALTERN zu gründen und in der Öffentlichkeit aufzuklären, wie es um die Rasse tatsächlich steht.

Wie gesagt, der VDH mit seinen Zuchtverbänden hatte vor 30 Jahren noch nahezu eine Monopolstellung. Deshalb überlegten wir im VdFEB damals als Nicht-Zuchtverband eine außerordentliche Mitgliedschaft im VDH anzustreben - des Wirkungsradius wegen. Dies verlief aber im Sande, denn eine solche VDH-Mitgliedschaft erschien uns schon nach kurzer Zeit als zweischneidiges Schwert, da sie unsere Möglichkeiten einer stressfreien Öffentlichkeitsarbeit vermutlich nur eingeschränkt hätte. Ein größtmöglicher Abstand zu Zuchtverbänden/Züchtern und keinerlei Verbindung mit dem Zuchtgeschäft, das stellte sich nach und nach als beste Voraussetzung für unsere Aufklärungsarbeit heraus. Aber nun :

"TIME IS CHANGING"

Heute sieht die Bulldog-Welt wieder hoffnungsvoll aus !
Der VDH hat unserer Beobachtung nach seine "Qualitätsstellung" in den Augen der Gesellschaft längst verloren. Nach eigener Aussage hält er nur noch knapp 25 % Anteil am Rassehunde-Markt. Dieser Markt- und Ansehensverlust ist stark dadurch mitbedingt, dass trotz des Wissens um die riesigen Gesundheits-Probleme der Rassehunde (wie einige VDH-Veröffentlichungen zeigen) sein Einfluß auf die Zuchtqualität seiner Züchter marginal blieb.

Heute spielt ein Bulldog-Zuchtverein in Deutschland, gleich welcher (auch aus Marktsicht) keine große Rolle mehr : Behinderte Extrembulldogs gibt es in wohl jedem dieser Zuchtvereine; Versuche den Bulldog zurück zu "FIT FOR FUNCTION" zu züchten finden sich aber auch in manchen Zuchtverbänden.

Die Nähe zu Züchtern erscheint heute sinnvoll!
Deshalb ist es sinnvoll als Bulldoghalter-Lobby DIE Züchter (unabhängig von ihrer Zuchtvereinszugehörigkeit) zu unterstützen, die die gerade bevorstehende Standard-Änderung - "FIT FOR FUNCTION" - im Interesse der Bulldogs begüßen und durch Zuchtanstrengungen zu einer Revitalisierung unserer geliebten Rasse beitragen wollen. Und wie wir dabei zu helfen versuchen, auch im Sinne unseres Vaters/Schwiegervaters Dr. Bernhard Deermann, darüber im nächsten Beitrag :-)


Donnerstag, Januar 8, 2009

Unwesen des Zuchtvereinswesens


Ein Bulldogbesitzer recherchierte vor einiger Zeit in den amtlichen deutschen Vereinsregistern nach "Bulldog". Er fand heraus, dass es 12 eingetragene Vereine um den Englischen Bulldog gibt, und das sind außer dem VdFEB durchweg Zuchtvereine.
Zu diesen speziellen Bulldog-Zuchtvereinen hinzurechnen muß man noch die Fülle der Zuchtvereine, die für sozusagen alle Rassen zuständig sind, und damit eben auch für unseren Bulldog.

Es stellt sich die Frage, warum so viele Zuchtverein, da es doch nur einen Standard gibt ? Welche standardunabhängigen Ziele könnten es sein, die einen "eigenen" Verein sinnvoll werden lassen ?

  • Gesundheit ist kein monolithischer Block. Deshalb ...
    Gesundheit als Zuchtziel ?
    Alle diese Zuchtvereine sprechen davon, gesunde Bulldogs züchten zu wollen. Aber tun sie es auch??

    Gesundheit ist kein monolithischer Block. Dementsprechend setzen verschiedene Zuchtvereine die Schwerpunkte ihrer Zuchtvorschriften auch unterschiedlich: sowohl in der Vorschrift, was überhaupt geprüft bzw. untersucht werden soll, als auch bei dessen jeweiligen Grenzwerten.
    Und besonders wichtig: wie großzügig und nach welchen persönlichen Gesichtspunkten erteilt ein Zuchtwart - der so gut wie immer selbst Züchter ist - Ausnahmegenehmigungen von der Zuchtordnung?

    Beispiel: Der eine Züchter hat z.B. Bulldogs mit relativ guter Atmung, aber mit schlechten Gelenken. Beim nächsten sei es umgekehrt. Menschlich naheliegend wäre demnach folgendes Verhalten: Der erste könnte eine Zuchtordnung mit Gewichtung auf Atmungsfragen - da er dort punkten kann - bevorzugen. Kniescheiben-Prüfungen aber z.B. bitte nicht. Beim zweiten wäre das Umgekehrte von Vorteil.... Die Konsequenz: also mal sehen, welcher Zuchtverein was und wie genau prüft und nach welchen persönlichen Einschätzungen ein Zuchtwart Ausnahmen von der Regel zuläßt. Und dann entscheiden, in welchen Zuchtverein man geht...

  • Fast jeder Züchter wünscht sich seinen Champion. Deshalb ...
    Gewinn als Zuchtziel ?
    Alle Zuchtvereine vergeben Champion-Titel und Pokale. Und diese sind preistreibend, da die meisten Welpensucher deren Bedeutung nicht nichtig einschätzen. Sie halten oft Titel für Qualitätsgarantien; dabei sind Titel Marketing-Strategien des jeweiligen Zuchtvereins.

    Nur sehr wenigen Züchtern ist es unwichtig, einen Champion in ihrer Zucht haben. Die meisten gieren leider danach, wie man oft auf Ausstellungen beobachten kann. Aus Züchtersicht ist es leider aber so: Je größer die Konkurrenz, um so geringer die Chance auf einen Titelgewinn. Also kann man eher in einem Kleinst-Verein, wo vielleicht überhaupt nur drei Bulldogs ausgestellt werden, Champion oder sogar Weltsieger werden - denn keiner dieser Titel ist geschützt! Jeder kann sie vergeben!

    Ist Ihnen aufgefallen, wie viele "Weltsieger" und "Champions" in den Anzeiger von Züchtern zu finden sind? Die Erklärung ist einfach: Je mehr Vereine, um so mehr Vereinsaustellungen mit Titelvergabe! Um so mehr "Titel-Erfolg"... um so bessere Verkaufschancen zu hohen Preisen...

  • Es gibt noch mehr Gründe, warum es so viele Zuchtvereine gibt, und warum noch immer weiter welche entstehen. Doch darauf gehe ich heute nicht ein, da der Beitrag sonst zu lang würde .-)


Was auf den ersten Blick als "Unwesen des Vereinswesens" aussieht, das zeigt auf den zweiten Blick den ökonomischen Vorteil aller Beteiligten.

Wo aber bleibt der Vorteil für den Bulldog selbst?

Da der im heutigen Zuchtvereinswesen für mich nicht zu finden ist, nenne ich das Zuchtvereinswesen bewußt auch auf den zweiten Blick "Unwesen"!


Wer hauptsächlich auf Zuchtordnungen und Zuchtvereine setzt, der hat wenig von der menschlichen Natur verstanden...
Wo ist ein Gewinn für den Bulldog und seine Zucht denn dann zu finden ???
Meine Antwort: Der Gewinn für unseren Bulldog liegt außerhalb des Denkens von und in Zuchtvereins-Regeln!

Wer Ihnen mit "seinem" guten Zuchtverein kommt, den vergessen Sie am besten gleich, denn das ist ein Denken auf Funktionärs-Niveau. Es kommt in erster Linie nicht auf die Zuchtordnung an, sondern auf das Wissen und Gewissen des einzelnen Züchters! Ich will damit nicht sagen, dass Zuchtordnungen ganz unwichtig sind (*), aber sie haben nur nachrangige Bedeutung, denn :

Zuchtordnungen werden von den selben Züchtern verfasst, die mit genau dieser Zuchtordnung kontrolliert werden sollen. Und über die in jeder Zuchtordnung zu findenden und (reichlich genutzten) Ausnahme-Regelungen wird so der Bock zum Gärtner gemacht.
Dem Bulldog helfen würden hier und jetzt nur gesetzliche Vorschriften: so warten wir darauf, dass endlich die EU-Konvention zur Verhinderung von Qualzucht in Gesetzte und Übergangsvorschriften gefaßt wird!


Die Qualität einer Zucht hängt entscheidend vom einzelnen Züchter ab, ob der verantwortungsvoll alle (auch vom Verein nicht vorgesehene) Gesundheits-Checks macht, und welche Grenzwerte er für sich persönlich gelten läßt oder nicht. Z.B.: Mutet er seinen Hündinnen noch einen 3. Kaiserschnitt zu? Hält er seine Bulldogs im Haus, auch wenn die Zuchtordnung Zwingerhaltung erlaubt? Und welche Rolle spielt das liebe Geld für ihn?
.

Suchen Sie nach einem Züchter, der seine Bulldogs LIEBT.

Wer sie liebt, der informiert sich über Forschungsergebnisse in Medizin und Genetik.
Wer sie liebt, der sorgt sich um das individuelle Wohlergehen seiner Zuchtbulldogs und auch um das langfristige Wohlergehen der Rasse!
(Siehe auch "Tipps beim Welpenkauf", Link in der grauen Spalte rechts.)


(*) Von Bedeutung für den langfristigen Rassebestand ist beim Bulldog einzig der standardsetzende und maßgeblich standard-interpretierende Britische Bulldog-Club und die FCI, denn diese sind immer noch die Trendsetter dessen, was man sich weltweit als "korrekter Standard" des Bulldogs vorstellt. Wenn Sie "FCI" oder "VDH" in die Blog-Suchmaschine eingeben (graue Spalte rechts oben), dann finden Sie Wichtiges zu diesem Thema.


Montag, April 21, 2008

Heute aus dem Alltag von Oskar und Gastblogger Jan Peters

Oskar und der Volkspark


Der Volkspark Friedrichshain ist Oskars Spielwiese. Dreimal täglich besuchen wir den Park, bei Wind und Wetter.

Der erste Spaziergang ist eher etwas fürs Herrchen. Denn morgens um 6 Uhr ist noch nicht viel Verkehr im Park. Außer ein paar Joggern kann ich die Ruhe des Parks genießen. Für mich ist diese Zeit außerdem sehr entspannend, da ich vor einem anstrengenden Bürotag noch einmal die Möglichkeit habe frische Luft und Energie zu tanken. Ich kann Oskar dann auch beruhigt von der Leine machen, denn so früh ist das Ordnungsamt noch nicht auf den Beinen.

Nach ca. einer halben Stunde hat Oskar dann meist alles erledigt und ich muss mich sputen es rechtzeitig zur Arbeit zu schaffen. Oskar nutzt die Zeit, während ich arbeite, um sich noch einmal ordentlich auszupennen.

Nach der Arbeit beginnt Spaziergang Nummer zwei. Meist mit Spielzeug bewaffnet geht es wieder Richtung Park. Gegen 15 Uhr ist dann aber im Park bereits die Hölle los. Jogger, Skater, Radfahrer, Familien mit Kindern - und mittendrin Oskar!

bellt und quiekt er im Schlaf, als würde er immer noch im Park sein. (Ausführlichen Beitrag siehe Archiv Oskar.)

Kurze Bemerkung zur großen Berliner Hundeschau

Zusätzlich zu unserem Bulldog-Treffen im Grunewald (siehe Bericht vom 8.4.2008) fand am 6. 4. 2008 im Messezentrum ICC in Berlin die jährliche FCI-Rassehundeausstellung statt. Neben vielen anderen Rassen wurde am Sonntag auch der English Bulldog ausgestellt.

Positiv zu erwähnen ist, dass der Großteil der dort ausgestellten Bulldogs wesentlich besser aussah, als es noch vor 2 Jahren der Fall war. Es war auffallend, dass weniger tiefgelegte und massige Bulldogs ausgestellt wurden. Im Gegenteil, es war zwar auch so manch ein Bulldog mit sehr kurzen Beinen, aber dafür umso mehr Bullys mit förderlicher Statur dabei.

Es wäre wünschenswert wenn wenn sich dieser Trend auf den Ausstellungen fortsetzen würde, damit man in Zukunft nicht nur mit Vorfreude zu den Ausstellungen geht, sondern auch mit Freude die Ausstellungen wieder verlässt.


Montag, April 7, 2008

Welchen Wert hat eine "ZTP" ???

(Zucht-Tauglichkeits-Prüfung / Ankörung)


In einem späteren Beitrag werde ich genauer auf den "Wert" von Zuchtvereinen eingehen. Einige dieser Bulldog-Zuchtvereine möchte man aus Sicht wahrer Bulldog-Freunde - wegen ihrer Titelsucht - am liebsten für einen üblen April-Scherz halten; sind sie aber nicht!

Inflation von Titeln und von züchterischer Verantwortung
Zusätzlich zu den etwa 12 speziellen Bulldog-Zuchtvereinen gibt es noch allgemeine Hundezuchtvereine, in denen man natürlich auch Bulldogs züchten und in konkurrenzlosen Einzelvorstellungen zu "Weltsiegern" oder "Besten der Rasse" erklären lassen kann. Eine ernstzunehmende Konkurrenz tritt nur bei den VDH/FCI-Ausstellungen an, deshalb sind auch nur diese Austellungen von nationaler und internationaler Bedeutung.

Wir sehen, es gibt so viele Zuchtvereine, dass jeder "Züchter" sich einen Zuchtverein aussuchen kann, der zu seinen ganz persönlichen Ambitionen paßt. Und reicht das immer noch nicht, so gründet man einfach einen weiteren neuen "e.V." und druckt mit dessen Logo seine eigenen Ahnentafeln ...

Unser Kosmo wurde gezüchtet im rasseüber-greifenden Zuchtverein "Delegiertenkommission". Das geschah nur deshalb, weil seine Züchterin (Floral Garden) zu dieser Zeit gerade dort Mitglied war. Eine Untersuchung auf HD ist bei den Bulldoggen dort nicht nötig, einzig eine Kniescheibenuntersuchung... Bei anderen Zuchtvereinen findet wiederum nur eine HD-Untersuchung statt. Und bei wiederum anderen reicht es, wenn der Züchter dem "Zuchtleiter" sagt, seine Zuchthunde seien OK....

Eine Zuchttauglichkeitsbescheinigung ("ZTP") sagt zunächst einmal garnichts aus:

Jeder Zuchtverein legt seine Zuchttauglichkeitsprüfung (Ankörung) mehr oder weniger willkürlich fest (sofern er überhaupt ein Reglement beschließt); das heißt die Mitglieder/Züchter eines Zuchtvereins beschließen im Rahmen ihres vorhandenen "Zuchtmaterials" und ihrer wirtschaftlichen Interessen ihre eigenen Vereins-Zucht-Regeln.

Welche Rolle spielt dabei ein Dachverband? Meines Wissens gibt nur der VDH Vorgaben: z.B. die Pflicht auf HD zu röntgen. (Sollten auch andere Dachverbände Pflicht-Untersuchungen verlangen, dann bitte ich um entsprechende Infos.) Beachten Sie im eigenen Interesse diese Zusammenhänge, wenn Sie auf einer Züchterseite lesen : "ZTP bestanden."

Viele Bulldogs sterben jung...
Suchen Sie einen Welpen, dann verlangen Sie Gesundheitszeugnisse der Elterntiere: Besonders wichtig ist z.B. die Luftdurchlässigkeit der Nasengänge. Bekommt der Bulldog nur sehr schlecht Luft, dann überbelastet er sein Herz mit der andauernden Anstrengung den Körper immer noch hinreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Die Herzwände verdicken sich dadurch, und der Bulldog stirbt an Herzproblemen (Kugelherz), bevor er 4 oder 5 Jahre alt ist...

Hauptsache viele Welpen verkaufen...
Eine Züchterin antwortete mir einmal auf meine erstaunte Frage, warum sie eine ganz bestimmte Hündin gedeckt habe: diese Hündin habe zwar eine starke Nasenstenose (Nasenverengung) und sei gebärunfähig.... aber sie habe einen längeren Rücken, könne also gut viele Welpen austragen... Diese Züchterin verlor meine Unterstützung!

Mehr zu den Daten - die Sie sich zur Minderung von Gesundheitsrisiken beim Welpen - vorlegen lassen sollten, finden Sie HIER, wenn Sie etwas nach unten scrolen.
All diese dort genannten Informationen und Unterlagen können Sie erwarten, wenn der Züchter für seinen Welpen einen hohen Preis (ab circa 1500 Euro aufwärts) verlangt, denn wodurch rechnet sich solch ein Preis sonst???
Wer allerdings einen "Billig-Bulldog" kauft, ja, der spielt eben hohes Risiko!


Gesundheit ist nicht alles:
sein Wesen macht den Bulldog aus!

Stressempfindlichkeit ist nicht erfreulich!
Bei Zwingerhaltung weiß der Betreiber oft gar nicht, ob sein Hund eine zu geringe Toleranz gegenüber Stress hat und deshalb ängstlich oder aggressiv - auf Artgenossen oder einfach Fremdes - reagiert. Meistens werden Wesensprobleme aber schlicht geleugnet und es wird drauflos gedeckt... Umso wichtiger, dass man als Welpensucher die Chance hat, mit den Elterntieren eines Welpen zu spielen um ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob sie freundlich offen, ängstlich oder hyperaktiv sind!

Wesensprobleme werden geleugnet...
Ich kenne eine Hündin, die u.A. einen Welpen schwer zerbissen hat, und die einen Wesenstest im Rahmen einer "ZTP" bestand - denn der Test war nur eine Formalie. Diese Hündin rastet einfach gelegentlich unkontrolliert aus...
Danke ans Schicksal: diese deutlich wesensgestörte Hündin erwies sich bislang als unfruchtbar!

Neben der Gesundheit muß zwingend auch das Wesen der Zuchttiere berücksichtigt werden. Wird es aber oft nicht! Hauptsache man kann Welpen verkaufen....


Zuletzt ist auch noch das Erscheinungsbild wichtig:

Ich nehme an, wer einen Bulldog kaufen will, der will einen Bulldog haben, der wie ein Bulldog aussieht, ...

... und nicht wie ein runder Bulldog-Dackel oder wie ein schmaler Bulldog-Boxer. Es erstaunt mich immer wieder, wie schamlos Zwingerbetreiber (die sich selbst "Züchter" nennen) solche Standard-Abweichungen schönreden....
Was nichts damit zu tun hat, dass jeder Halter seinen Hund subjektiv den schönsten der Welt findet und finden soll :-)

Es gibt viele wundervolle, gesunde Bulldogs !

Das alles oben heißt natürlich nicht, dass es keine Bulldog-Züchter gäbe, die im Herzen Bulldog-Halter geblieben sind, und die nach bestem Wissen und Gewissen erfolgreich züchten. Außerdem spielt auch immer das Glück eine Rolle ;-)
Das alles heißt nur, bleiben Sie kritisch!

Vermeiden Sie es auf gewinnorientierte Züchter hereinzufallen: diese erkennen Sie am ehesten daran, dass sie Zwingerhaltung "in Ordnung finden", klug über "Erfahrung" daherreden und mit Pokalen und Titeln werben... Noch einmal: bleiben Sie kritisch, lassen Sie sich nicht blenden!


Samstag, Dezember 29, 2007

Zur Arbeit des VdFEB in 2007


Qualzucht ist kein neues Thema. Zum Beispiel ermahnte Konrad Lorenz schon 1965 die Hundezüchter der Gesundheit ihrer Tiere mehr Beachtung zu schenken.

Leider wurde der Gesundheitsaspekt von der Masse der Züchter aber seitdem nicht mehr, sondern weniger ernst genommen.

Der im November verstorbene Mitbegünder und erste Vorsitzender des VdFEB, mein Vater Dr. Bernhard Deermann, trat aus diesem Grund - ebenso wie Stu, ich und viele andere - 1980 aus dem ACEB (VDH) aus. Wir konnten die Gleichgültigkeit, mit der das körperliche Wohlbefinden der Bulldogs mehr und mehr durch Extremzucht eingeschränkt wurde, nicht mehr mit ansehen. Wir gründeten deshalb unseren 'Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V.' . (Nachruf siehe unter Neuigkeiten des VdFEB, 7.11.2007)


In der Satzung des VdFEB legten wir Ziele fest:

  1. Pflege des gesellschaftlichen Kontaktes der Freunde Englischer Bulldogs und Erfahrungsaustausch
  2. Dazu für 2007: Mittlerweile gibt es in Berlin, München, Westfalen Bulldog-Treffen, die von dort ansässigen Mitgliedern veranstaltet werden. Auch viele Nicht-Mitglieder des VdFEB nahmen daran mit Freude teil. (Siehe Links in der grauen Spalte rechts : )

  3. Allgemeine Unterstützung von züchterischen Bemühungen, die der Gesundheit der Rasse der Englischen Bulldogs dienen, ohne den für die FCI gültigen Standard dabei zu verfälschen.

    Dazu für 2007: Google Analytics sagt, dass unsere Website allein zwischen 15.11. und 15.12. von 2699 verschiedenen Besuchern angeschaut wurde, bei inzwischen über 120 Visits/Tag im Durchschnitt. Obwohl nur deutschsprachig wurde in diesem Zeitraum aus 36 Ländern auf unsere Seiten geklickt. Damit hat unsere Online-Aufklärungsarbeit über Zuchtprobleme viele Menschen erreicht. Auch gab es zahlreiche Emails und Anrufe direkt an Stu und mich, die zeigen, dass besonders die Atmung und die Gelenke beim Bulldog als kritisch wahrgenommen werden. Das ist wichtig, denn mehr und mehr aufgeklärte Welpensucher erhöhen den Druck auf die Züchter in Richtung Gesundheit und Vitalität.

  4. Förderung des Tierschutzgedankens und ideelle oder praktische Unterstützung von Tierheimen. Eine Kauf-Vermittlung von Bulldogs wird nicht vom Verein übernommen.

    Dazu für 2007: Wir halfen zahlreichen Bulldogs wieder zu einem neuen Heim, wie in diesem Blog im Einzelnen nachzulesen ist.


Sonntag, November 11, 2007

Kritische Anmerkungen zum WUFF-Interview mit

Angehrn : Bulldog am Ende ?


Die "Pickwick Bulldogs" von Imelda Angehrn (Schweiz) sind auch heute noch vielen Bulldoggern wenigstens dem Namen nach bekannt. Sie beendete 2001 - nach 35 Jahren - ihre Zucht Englischer Bulldogs, da diese für sie am Ende war: zu viele Krankheiten, zu viele Behinderungen, zu geringe Vitalität.

Da sie aber das Züchten an sich nicht lassen wollte, begann Imelda Angehrn 2001 ihre Bulldogs mit Olde English Bulldogs in der Hoffnung zu kreuzen, auf diesem Weg wieder gesunde Nachkommen zu erzeugen. Da diese Kreuzungen aber von keinem Zuchtverband anerkannt wurden, definierten sie und der Schweizer Dachverband diese als neue Rasse, als die "Continental Bulldogs".

Angehrns Begründung ihrer Abwendung vom Englischen Bulldog:
"in den letzten 20-30 Jahren (wurde) "fast ausschließlich nur noch auf Schönheit und - man kann sogar sagen Skurrilität - fast zu einer Comicfigur verzüchtet worden" sei (Wuff 11/07, S.24).

"Die Rasse ist in den letzten 20-30 Jahren fast ausschließlich nur noch auf Schönheit und - man kann sogar sagen Skurrilität - fast zu einer Comicfigur verzüchtet worden. Das hat nichts mehr damit zu tun, wie es der Standard eigentlich beschreibt. So wie sich die Rasse entwickelte, hatte es enorme gesundheitliche Konsequenzen. Und die haben mich bewogen, etwas Neues zu machen. ... Aber vor allem die Engländer waren nicht damit einverstanden, dass man an ihrer Nationalrasse herumbastelt ... Das gab dann für mich den Ausschlag, eine neue Rasse zu züchten." (Angehrn in WUFF 11/07, S.24)
Ich erlebe Angehrns Begründung als peinlich und beschämend, da diese tragische Entwicklung des Bulldogs von ihr selbst maßgeblich mitverantwortet wurde! Angehrn hat nach eigenen Angaben insgesamt 59 internationale Champions produziert. Bei Aufgabe ihrer Zucht hatte sie allein 11 internationale Champions stehen. Meines Wissens hat kein anderer Züchter so viele Bulldogs "zu einer Champion-Comicfigur verzüchtet" wie sie. Und das über 35 Jahre hinweg.

Allerdings fuhr Angehrn zumindest eine Zeitlang zweigleisig: Ich selbst kaufte 1981 unsere AlmaJoy von ihr - aber mit der Maßgabe, ich würde NUR einen Welpen aus einer NICHT-Champion-Linie kaufen, da ich einen Bulldog zum "Damit-leben" brauche, und keinen für Shows. Alma war typvoll und gesund, eben nicht extrem wie die Pickwick-Champion-"Comic-Zucht". Mit einem solchen Welpen hatten meine Eltern sich leider schon schlimmes Unglück gekauft :-(

Wir unterstützen es unbedingt, wenn offen auf die gesundheitlichen Probleme in der Bulldogzucht hingewiesen wird. Aber die Feststellung Angehrns, der Bulldog sei am Ende, schüttet ihr eigenes Kind (nach 35 Jahren) mit dem Bade aus.

Frau Angehrn sagt zur FCI-Schönheitszucht: "Das hat nichts mehr damit zu tun, wie es der Standard eigentlich beschreibt." (Wuff 11/07, S.24)

Richtig! Der Standard beschreibt einen gesunden Englischen Bulldog! Warum hat sie dann nicht den Weg "zurück zum Standard" beschritten und gesunde Bulldogs gezüchtet? Weil sie dann keine Titel mehr in der FCI-Szene gewonnen hätte?

Es gibt immer noch gesunde und lebensfroh-bewegliche Bulldogs. Sie können sie z.B. in diesem Blog kennenlernen :-)

Leider hat das offizielle VDH Zucht- und Ausstellungswesen - auch durch dachverbandsbedingte Hilflosigkeit den einzelnen Zuchtvereinen gegenüber - Extrementwicklungen und damit gesundheitliche Probleme beim Bulldog nicht verhindert. Während die entsprechenden FCI-Zuchtvereine in der Schweiz und in Österrreich mittlerweile weniger extrem vorgehen, ist das Thema Gesundheit beim ACEB eine regelrechtes Tabu-Thema :-(

Es gibt weltweit ein oft noch gesundes Gen-Potenzial des Bulldogs. Wir hoffen, dass sich Züchter auch in Deutschland finden werden, die dieses Gen-Potenzial nutzen. Unsere Unterstützung hätten sie voll und ganz!


Sonntag, Juli 16, 2006

Etwas vom "Bulldog Club of America"


Zwei Gemälde aus der Galerie der "Best of Breed" und eine besonders schöne Titelseite.

Der "Bulldog Club of America" (BCA) hat auf seinen Webseiten eine Gemäldegalerie der "Best of Breed" US-Bulldogs von 1949 bis 1998 veröffentlicht. Das obere Bild links ist der Sieger von 1949, das darunter des Siegers von 1998.

Es ist bewundernswert, wie sehr sich über diese 50 Jahre der Sieger-Typ des Bulldogs in den USA gleich geblieben ist. Er ist nicht wie z.B. in Deutschland (VDH/ACEB) in die Breite gegangen und kurzbeinig geworden. Der Sieger-Typ des BCA ist keine modische Massigkeits-Abweichung vom Standard geworden - wie auf den Bildern klar zu erkennen.

Das jährliche Bulldog-Welpenaufkommen liegt in den USA bei weit über 10.000. In 2005 wurden allein beim AKC (American Kennel Club) 8480 Bulldog-Welpen registriert.
In 2005 gab es in Deutschland dagegen nur 81 FCI/VDH -Bulldogwelpen. Die Tendenz ist seit 1994 deutlich sinkend, siehe VDH-Statistik.

Außerhalb des AKC - und des FCI/VDH bei uns - wird MINDESTENS noch einmal die gleiche Anzahl Welpen pro Jahr gezüchtet und/oder produziert. Aber darüber liegen nur Schätzwerte vor.

Rechnet man diese oben genannten offiziellen Zahlen auf die Einwohnerzahlen von den USA und Deutschland um, dann kaufte in den USA in einem Jahr (gerundet) jeder 50-Tausendste Einwohner einen Bulldogwelpen, und in Deutschland jeder Millionste! Dabei ist der Bulldog in den USA und auch in Deutschland sehr populär - wie man aus der vielen Werbung mit ihm als Star ableiten kann; aber er ist erstaunlicherweise BEI UNS trotzden kaum verbreitet!

Das hat mit Sicherheit seine Ursachen in der oft so miesen gesundheitlichen Verfassung des Bulldogs hier, die sich einfach rumgesprochen hat. Eine zweite Ursache dürfte in der oft größenwahnsinnigen Preispolitik vieler deutscher Züchter liegen. Dagegen sind die USA ja fast ein Bulldog Paradies ;-) zu nennen :-))) (Siehe dazu Blog-Beitrag vom 2. Juli 2005)

Wie diese obigen Zahlen dokumentieren, ist der Bulldog-Genpool - kollektiv betrachtet - in den USA groß und somit vielfältig genug, um gesunde UND schöne Bulldogs zu züchten! Der Bulldog-Genpool in Deutschland dagegen? Da braucht man wohl nichts mehr dazu zu sagen :-((( Jedenfalls wiederum kollektiv betrachtet nicht :-((

In den anderen westeuropäischen Ländern dürften die FCI-Zahlen ähnlich tief wie in Deutschland sein. Anders in Osteuropa : der legale und illegale Hundehandel hier bei uns wird sehr stark mit FCI-Welpen von dort beliefert :-((( Es wird oft berichtet, dort "kriegt ja jeder FCI-Papiere!" Wie dem auch sei, wegen dieses starken Exportes nach Westeuropa müßte das jährliche FCI-Welpenaufkommen dort deutlich höher liegen als bei uns! Die optische und gesundheitliche Qualität dieser Händler-FCI/Bulldogs ist sehr zweifelhaft, da es in dieser Szene - sowohl beim Verkäufer als auch beim Käufer - erstmal nur um Geld geht...

Natürlich gibt es in den USA auch Züchter der Überinterpretation des Standards in extreme Breite, Schwere und Tiefe. Sie gewinnen auch gelegentlich regionale Wettbewerbe bei Richtern, die dem derzeitigen Bulldog-Modetyp in England anhängen. Ebenso gibt es Züchter, die ins andere Extrem fallen und den Standard unterinterpretieren. ABER :

Extrem-Bulldogs wurden nie US-gesamt "Best of Breed" !

Vergleiche das Foto eines typischen Europäischen Champions (voriger Beitrag) mit den beiden US-Champions oben und dem korrekten Standard-Bulldog in der rechten Spalte! Diese US-Champions SIND korrekter Standard :-)))

Und zum Abschluß heute ein lustiges Goomba-Foto aus den USA : "Groß wie ein Turnschuh" ;-)), dieser Vetter "King Junior" von Frieda. Und so sieht Goombas King Junior heute aus :-)


Dienstag, April 25, 2006

Heute erzählt Gastblogger Jan Peters

Sonntage mit Oskar :-)))


Oskar liebt jeden Tag in seinem Leben, aber einen Tag ganz besonders. Es ist der Sonntag, der es ihm angetan hat.

Sein Verhalten ändert sich schlagartig in der Nacht von Samstag zu Sonntag. Er ist morgens nicht aus dem Bett zu bekommen, denn er weiß genau, dass er ausgeruht sein muss. Sein Instinkt sagt ihm, dass es raus geht in die Natur und er liebt das Grüne zu sehr, um dann nicht zu spielen. Nach einem langen erholsamen Schlaf und einem noch ausgedehnterem Frühstück geht es dann los.

Neulich am Wochenende musste sich Oskar noch etwas gedulden. In Berlin lud der VDH zur Ausstellung. Obwohl die Welt der Ausstellungen nicht unsere Welt ist, machten wir uns auf den Weg, denn es war ja direkt vor der Haustür. Das Wetter war gestern einfach zu schön, um den ganzen Tag auf der Ausstellung herum zu laufen. Wir waren pünktlich um 10.00 Uhr dort und haben uns kurz die Bullis angeguckt. Als wir aber gesehen haben, wie sich viele quälten, bei der drückenden Luft in der Halle im Ring - und am Rande davon - zu laufen, haben wir uns noch ein wenig bei den Leonbergern vergnügt und sind dann wieder 12.00 Uhr nach Hause.

Wir haben auf der Ausstellung ein witziges Geschirr für Oskar gekauft. Das Geschirr ist Camouflage und hat gelbe Schriftzüge, die man durch einen Klettverschluss wechseln kann (Macho; Bullyzei; Bullypower; Kampfhund; Sexmachine; etc....).

Nur schnell Oskar an die Leine und dann ab mit der S-Bahn in den Humboldthain, einem sehr schönen grünen Park direkt im Wedding.

Es dauerte nur einige Ballwürfe lang, bis uns ein Paar entgegen kam, welches ebenfalls einen Bulldog bei sich führte. Oskar und Luke lernten sich schnell kennen und tobten ausgelassen bei wunderschönem Frühlingswetter.

Während Luke und Oskar miteinander spielten, unterhielten wir uns mit den anderen Haltern über Bulldogs und die Welpenzeit, da Luke erst 4 Monate alt war und noch nicht sehr lange bei seinen neuen Eltern. Es war wirklich niedlich anzusehen, wie die beiden Kraftpakete 2 Stunden lang durch den Hain liefen und sich keine Pausen gönnten. Beide waren ziemlich geknickt, als wir uns wieder auf den Weg nach Hause machten, aber als wir zu Hause ankamen, war Oskar doch froh wieder in seinem Körbchen zu liegen. Er schlief ohne Unterbrechung bis zum nächsten Morgen durch.

Sonntage mit Oskar sind schön. Sie zeigen einem, wie Bulldoggen die Freiheit und die Natur lieben. Manchmal wünscht man sich, es wäre jeden Tag Sonntag.


Montag, Februar 20, 2006

Glückwünsche zum 87. Geburtstag


Gestern, Sonntag der 19. 2. 06, wurde mein Vater, Dr. Bernhard Deermann, 87 Jahre alt. Er ist ein Bulldogger aus ganzem Herzen. Ich erinnere mich gerne an die alten Zeiten, in denen ein Bulldogrüde in meinem Elternhaus mit meiner Bulldoghündin tobte, spielte und auch schmuste. "Das ist besser als Kino!", lachte meine Mutter dann.


Etwas aus dem "Bulldog-Leben" meines Vaters

Der erste Rüde meiner Eltern (1971) war Bully, (Foto links) ein sehr kluger, schwarz-weißer Rüde von Kari Wolfsjäger.

Bully und meine schneeweiße Ziska waren ein Traumpaar: sie wachte und er kämpfte! Er griff sogar den Donner himmelwärts springend an, wenn Ziska ihn mit aufgeregter Stimme anfeuerte. Meine Mutter hatte Bully wunderbar erzogen. Sie konnte mit ihm zum Metzger gehen - er blieb brav draußen sitzen und ließ sich durch nichts verführen, diesen Platz zu verlassen. Er konnte auch auf Kommando zittern. Das kam so: wenn er baden sollte zitterte er zunächst. "Der Bully zittert ja", sagte meine Mutter mit melodischer Stimme dann immer - und eines Tages zitterte er auf der Stelle los, wenn man genau diesen Satz zu ihm sagte :-) - auch ohne Bad :-(( im Hintergrund. Bully starb mit 6 Jahren den Heldentod: als ein Mofa meinen 91-jährigen Großvater rücksichtslos niedergefahren hatte, griff er dieses sofort voller Wut an. Meine Mutter konnte ihn kaum bändigen. Aber diese Aufregung war zu viel für ihn. Er bekam einen Herzinfarkt und starb. Ziska trauerte sehr um ihn - wie wir alle.

Ein kurzer Ausflug in die Bulldog-Vereinsgeschichte meines Vaters:

Mein Vater trat damals, als er Bully kaufte, in den "Club für Englische Bulldogs" (gegründet 1901) ein. 1976 wurde er dort 1. Vorsitzender. 1976 gründete sich parallel ein 2. Zuchtverein für Bulldogs im VDH, der DKEB. Unter Federführung des VDH gründeten mein Vater, Doris Ehrenstein und weitere Vorstandmitglieder des CEB, sowie einige Vorstandsmitglieder des DKEB 1977 den ACEB (Allgemeiner Club für Englische Bulldogs). Mein Vater wurde dort der erste 1. Vorsitzende. Die Vereine CEB und DKEB wurden aufgelöst. Der CEB allerdings wurde damals nicht im Vereinsregister Dortmund gelöscht.

Zunächst ließ sich die Arbeit im ACEB gut an. Mein Vater und Doris Ehrenstein erhielten für ihren Einsatz die Goldene Ehrennadel des ACEB. Ich selbst erhielt nach der Herausgabe des erfolgreichen 1. Jahrbuches des ACEB die Silberne Ehrennadel und die Mehrheit der Mitglieder wünschte mich daraufhin als Vorstandsmitglied in der Funktion der Schriftleiterin. Auch die bisherige Schriftleiterin war damit einverstanden.

Bald aber gab es ersten Streit im ACEB um die Verkaufs-Praktiken einiger Züchter (z.B. wurde ein Bulldog ohne Schließmuskel an eine alte Dame verkauft und vor Gericht dann gesagt, man habe kein Geld um den Kaufpreis zurückzuerstatten), und es gab Streit um die Richtung, in welche die züchterischen Bemühungen für den Bulldog gehen sollten. Die Verfechter der Massiv-Bulldog-Linie setzten sich (1980) durch; konkret: sie wählten den holländischen Züchter Herrn Steffens zum Zuchtleiter, den mein Vater, Doris Ehrenstein und andere aus dem ehemaligen CEB aber in dieser Funktion ablehnten.

Mein Vater, Stu und ich, Doris Ehrenstein und viele andere verließen nach dieser Zuchtleiter-Entscheidung (1980) den ACEB und gründeten den Verein der Freunde Englischer Bulldogs als NICHT-ZUCHT-VEREIN. Wir wollten unabhängig vom Zuchtgeschäft, unabhängig damit von finanziellen Gesichtspunkten, dem Bulldog als Lobby dienen. Mein Vater war der erste 1. Vorsitzende dieses Vereins, bis er aus Altersgründen dieses Amt abgab. Heute ist er Ehrenmitglied des VdFEB und ich möchte ihm an dieser Stelle für sein Engagement für den Bulldog und für unseren VdFEB von Herzen danken.
Sein erster Bulldog Bully ist übrigens das Modell meiner Schwester Gunda für die Zeichnungen gewesen, die heute noch das Logo des VdFEB bilden.

Dewrie, der letzte Bulldog meines Vaters

Meine Eltern hatten nach Bully für viele Jahre Bulldog Billy2. (Billy1 starb mit 16 Wochen am Wasserkopf-Syndrom). Später, nach dem Tod meiner Mutter, lebte mein Vater dann einige Jahre allein mit Bulldog Dewrie, dem letzten Bulldog meiner Eltern. Der war sehr krank: Gaumensegel zu lang, Gehörgänge ewig entzündet weil zu eng, schiefer Kiefer mit faulen Zähnen, Entropium an beiden Augen, Zwischenzehen-Geschwüre, Akne, Arthrose, Prostataprobleme ... Dewrie war ein trauriger Hund. Alma und später Wilma behandelten ihn wie ihren wehrlosen Prügelknaben :-((. Ich mußte immer eingreifen. Aber Dewrie war "Papas Liebling".

Mein Vater pflegte Dewrie hingebungsvoll und mit großer Liebe, obwohl er gehbehindert ist und damals schon krank war. Das haben wir alle sehr bewundert. Mit 9 Jahren wurde Dewrie zu Hause eingeschläfert; es ging nichts mehr mit ihm. Mein Vater war inzwischen auch selbst zu pflegebedürftig geworden, um noch einmal einen Bulldog zu halten. Er erfreute sich aber immer von ganzem Herzen an Wilma - und jetzt wieder an Frieda.

Also Pa, ganz liebe Glückwünsche von mir und unserer "Bulldog-Gemeinde " zu Deinem Geburtstag!
Und Küßchen von Frieda :-)


Mittwoch, Februar 15, 2006

Heute sagt Gastblogger Andreas Riedel seine Meinung !

Krieg der Welten

oder warum Bulldog-Freude nicht käuflich ist


English Bulldogs sind große Individualisten, deswegen liebe ich sie so. Die meisten Bulldogs sind unbestechlich, frei von Eitelkeit und von heiterem, ja bisweilen sogar albernem Gemüt. Dies trifft leider seltener auf Ihre Züchter zu.

Diese maßlose Geldgier und das mangelnde Fachwissen einiger Züchter offenbart Erschreckendes. Es zeigt sich seit Jahren ein fürchterliches Bild der Ignoranz gegenüber geltendem Standard.

Darüber hinaus gibt es Zeitgenossen, nennen wir sie der Einfachheit halber "Desperate Idiots", die meinen der Weisheit letzter Schluss zu sein und mit persönlichen Angriffen auf verdiente Mitglieder unseres VdFEB "losschießen" zu müssen.

Euch möchte ich gerne ein paar Dinge sagen :
Es reicht nicht sich "Bulldogfreunde" zu nennen, man wird es nur durch viel Verständnis und noch viel mehr Humor. Obwohl Ihr durchaus einen gewissen Unterhaltungswert habt, reicht es nicht langsam mit dem Hass ???

Wollt Ihr Euch nicht langsam mal um die Hunde kümmern ??? Wollt Ihr nicht anfangen gesunde, frei atmende Bulldogs zu züchten ???

Unseren Verein gibt es seit über 25 Jahren, seid Euch sicher, es werden noch weitere 25 Jahre folgen !!!

Allen Freunden unseres Vereins möchte ich eine Weisheit meines Lieblingssängers Randy Newman mit auf den Weg geben :
It´s lonely at the top !!!

Es gibt Vereine die machen Sinn!!! Dass dies leider nicht immer die offiziellen Vereine sind, weiß jeder, der sich in Deutschland ernsthaft mit English Bulldogs beschäftigt !!!

Oder altdeutsch :
Was schert es die Eiche, wenn sich ein Schwein dran schubbert !!!

Allen wahren Bulldogfreunden brauche ich nicht zu erklären, dass Bulldog-Freude nicht käuflich ist !!!

Wir haben uns von Mitgliedern getrennt und haben potentielle "Freunde" nicht aufge-nommen. Das gefällt natürlich nicht jedem, aber : Das muss es doch auch gar nicht !!!

Alles in allem ist unser "Verein der Freunde Englischer Bulldogs" eben ein Verein, der Charakter beweist und sich auch tatsächlich für Verbesserungen der Rasse einsetzt - und der nicht einfach nur selbstgefällig vor sich hinvegetiert !

Andreas Riedel - Februar 2006


Mittwoch, Januar 18, 2006

Papierkram :-(


Bulldogkäufer bekommen (und wollen) allermeistens eine offizielle Ahnentafel ihres Welpen. Und damit sind wir beim Zucht-GESCHÄFT.
Am begehrtesten sind in der Regel FCI-Papiere, da diese nicht nur einen nationalen, sondern einen internationalen Anspruch auf Qualität in Zucht und Haltung der Elterntiere zu garantieren scheinen. Wohlgemerkt : zu garantieren SCHEINEN. Was steckt dahinter?


Nationale Monopole

Die FCI erlaubt pro Land nur einen Verein als Mitglied. In Deutschland ist das der VDH, der z.Z. wiederum nur einen Zuchtverein für Bulldogs zuläßt, den "ACEB". Ein gesunder Wettbewerb ist wegen dieser Verbandspolitik also nicht möglich. Warum geht das zu Lasten unseres Bulldogs ?


Das "Ideal" des Extrem Bulldogs :-(((

Im ACEB werden die Zuchtspielregeln von einem mehr als speziellem "Idealbild" des Bulldogs beherrscht, wie man aus den Ausstellungs-Ergebnissen ableiten muß.

Ein Beispiel: Auf der ACEB-Austellung am 11.12. 2005 wurden von der Richterin, Frau Hassi A.-Feyel, durchgängig Bulldogs zu "Siegern" erklärt, die extrem kurze und extrem auseinander stehende Vorderbeine und dadurch extrem tieffallende Brustkörbe hatten. Knochenstärke der Vorderbeine wurde zum Teil nur vorgetäuscht durch Wamme, die in dicken Rollen um die Beine "aufgewickelt" war. Der Kopf hing durch diese Verzerrung des Standards tief wie bei einem Basset.
Zusatz: Das Foto wurde am 23. 2. 2005 durch die Karikatur ersetzt.

Es muß einen Grund für die Bevorzugung dieses Extrem-Bulldogs geben. Mir fällt hier fast nur die Begründung hoher Preise ein: Je MEHR Typus, je MEHR Euros ...,
Oder verwechseln diese angesprochenen (VDH-) Richter ganz simpel das Maximum mit dem Optimum ? Das Meiste ist nicht immer das Beste ! Die meiste Sonne gibt es in der Wüste! Manchmal ist sogar das Minimum das Optimum, z.B. bei krankmachenden Anlagen!!

Der Bulldogliebhaber liebt in aller Regel die Mächtigkeit und Kraft der Bulldogs, die sich in seiner "bullen-artigen" Vorderfront und in seinem "Dickschädel" ;-) zeigt. Auch ich liebe das.

Viele Menschen wollen aber den Punkt, an dem diese "Kraftdemonstration;-)" in ihr Gegenteil - nämlich in Schwäche der Gesamtkonstitution - umkippt, um nichts in der Welt überschreiten. Wir im "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V." jedenfalls nicht ;-). Wir kämpfen, soweit es uns als Nicht-Züchter möglich ist, um einen so GESUNDEN wie prächtigen Bulldog, AUCH damit er nicht in absehbarer Zeit als Qualzucht verboten wird. Unser so starkes wie einfaches Motiv : die große Liebe zu diesen Hunden.

Der unerfahrenen Bulldogkäufer weiß oft nicht um die gesundheitliche Problematik der Extremausprägungen von Kopf und Front, und daß die Bezeichnung "Qualzucht" für den Bulldog (und andere Rassen) - in einer von Deutschland unterzeichneten EU-Konvention - genau hierin begründet ist. Er vertraut dem SCHEINBAREN Qualitätssiegel VDH.

Der VDH und der ihm angeschlossene ACEB bilden -- wie man aus den Entscheidungen der allermeisten dort eingeladenen Richter zwangsläufig schließen muß -- eine Marketing und Verkaufs-Gemeinschaft für den "Extrem-Bulldog", und nicht mehr für den "English-Bulldog"; so jedenfalls sagte es mir neulich ein Neu-Bulldogger am Telefon. Er kaufte zwar einen FCI-Bulldog, aber einen aus einer Züchtergemeinschaft mit Züchtern aus dem europäischen Ausland.

Zur Ehrenrettung einiger ACEB-Züchter muß aber gesagt werden, daß es dort auch verantwortungsvolle Züchter gibt, die keine Merkmal-Übertreibungen wollen. Auf ACEB-Schauen landen deren Bulldogs aber immer wieder nur im Mittelfeld, bzw. werden überhaupt erst gar nicht ausgestellt :-(((

Wollen Sie einen Bulldog-Gefährten für den Alltag, dann fragen Sie nach einem "Gebrauchs-Bulldog".

Wollen Sie dagegen auf VDH/ACEB-Schauen (aus meiner Sicht oft fragwürdige) Lorbeeren ernten, dann fragen Sie nach einem "Schau-Bulldog".

Wollen Sie einen "Billig-Bulldog" OHNE Papiere, der gesund ist, dann sind Sie ein Spieler - und die verlieren am Ende so gut wie immer.

Durch unsere Klarstellung den jeweiligen FCI-Züchterinnen gegenüber, eben NUR:-) einen schönen "Gebrauchs-Bulldog" zu wollen, kamen Stu und ich zu unserer vitalen und langlebigen Alma Joy (FCI/SKG), Foto links, und nach ihrem Tod dann zu unserer so glücklichen Wilma Queen, (FCI/VDH/ACEB).

Zuerst geht es um GESUNDHEIT im Sinne des Standards, und dann erst kann man über möglichst wenig Fehler im Sinne des Standards reden. Und nicht umgekehrt!


Die Konsequenz

Schauen Sie als Welpenkäufer nicht zuerst auf die Papiere, sondern auf die Atmung und die Bewegungsfreudigkeit der Elterntiere. Viel Glück bei der Suche! ...


Dienstag, Dezember 13, 2005

FCI/VDH/ACEB Ausstellung in Kassel


Am Sonntag, 11. Dezember, besuchten wir mit ein paar Bulldoggern die VDH/ACEB-Sonderschau für Engliche Bulldogs.

Zwei Rüden, einer aus amerikanischer und einer aus russischer Zucht, gefielen uns sehr gut. Nachwuchs von diesen Rüden würde ich empfehlen, wenn die Mutterhündinen auch entsprechend vital und von harmonisch schöner Gesamtgestalt und gutem Wesen sind :

Der amerikanische Rüde: "Goombas Dreamboy", Bes. Birgit Braum aus D55444 Schweppenhausen, email: floralgarden@web.de , Züchterin: D. Benham.
Der russische Rüde: "Lav Eipril Amsterdam", Bes. Mikhail Chabaev aus D55268 Nieder-Olm, email: cmikhail@mail.ru , Züchterin O. Kubrianova.

Diese beiden, gut gebaut und lauffreudig, wurden in ihrer jeweiligen Klasse von der Richterin, Frau Hassi A.-Feyel, auf die 2. bzw. 3. Plätze gesetzt.

Besonders fiel mir auch ein sportlich-knackiges Muskelpaket :-) aus Lettland auf, der sogar in meiner Nähe wohnt: "Fantastic Dog Griljazik Tolstopuz"; Statt Körper-Wamme hatte er ein tolles Muskelrelief. Solch ein agiler Bulldog-Typ ist hier leider nur selten zu sehen. Bes.: Stina Vainio. (Foto links)

Sieger wurden durch die Entscheidungen der Richterin die Bulldogtypen, die sehr kurze Vorderbeine und dadurch eine extrem tief gelagerte Brust hatten. Beim Laufen war das Hinterteil speziell des Jugendsiegers höher als der Kopf, da die Hinterbeine deutlich länger als die Vorderbeine waren.

Das entspricht so nicht dem Standard, wohl aber offensichtlich einem speziellem modischen Verständnis von Kraft und Mächtigkeit. Dieser Bulldog (früher oben Foto) wirkte nicht mehr stark, sondern nur noch zu schwer für sich selbst. Traurige Gesamterscheinung, alles hing schwer(mütig) nach unten.

Zusatz: Am 23. 2. 2006 tauschte ich das Foto durch die obige Karikatur aus. Der Züchter befürchtete durch das Hundefoto identifiziert zu werden. Was soll man davon halten??? Stellt seinen Hund öffentlich zur Schau, verträgt aber keine Kritik aus eben dieser Öffentlichkeit??? Nun, jeder kann auf den VDH-Seiten die Sieger aller Ausstellungen nachlesen...

Alle frontbetonten Tiere in der Natur, wie z.B. der Büffel, tragen ihren schweren Kopf auf starken, hohen Vorderbeinen. Nur das macht STARKEN Eindruck ;-)

Von uns Bulldogfreunden hatte keiner ausgestellt, aber es gab Beifall für unsere Bulldogs am Rande des Geschehens. Frieda gefiel sehr vielen wegen ihrer rot-gestromten Farbe und beflirtete mindestens 30 große und kleine Bewunderer ;-)
Und Big Jim hatte Riesenerfolg im Messe-Restaurant :

Eine junge Frau sah Big Jim auf dem Boden liegen und fragte gleich begeistert: "Züchten Sie mit diesem Bulldog?" Andreas Riedel, "stolzer Kumpel" von Big Jim ;-), meinte: "Nein." Die junge Frau war sehr enttäuscht : "Warum denn nicht? Er ist doch sooo gut, mal endlich kein Extremer!" Alle Leute drumherum stimmten zu! (Big Jim ist ein russischer FCI-Bulldog)

Die Ausstellung als Treffen von Bulldog-Freunden zu gestalten war eine schöne Sache. Auch zu sehen, daß ein paar vitale Standardbulldogs ausgestellt waren (die im Mittelfeld plaziert wurden), das tat gut. Ich sage wieder, wer einen Welpen sucht soll nicht nach "Sieger"titeln schauen, sondern sich vielmehr die Elterntiere kritisch auf Bewegungsfreude, Atmung und Wesen ansehen. Denn:

"Weniger extrem ist mehr Lebensfreude," das gilt auch hier!


Sonntag, August 21, 2005

Wie kommt man gegen die Extremzucht an ?

Teil 2

Wer sich einlesen möchte : Teil 1 steht im Blog-Beitrag vom 10. Juli 2005

Wer sich vitale, nicht den Standard überinterpretierenden Bulldogs wünscht, der kann privat natürlich ohne Rücksicht auf irgendwelche 'Papiere' mit Elterntieren zu züchten, die ihm gefallen, oder die er subjektiv für gesund hält, oder oder ... Solche Zuchten bzgw. Würfe helfen der Rasse insgesamt aber nicht weiter, selbst wenn sie bestens ausgesucht wurden. Sie haben mehr oder weniger nur eine persönliche Auswirkungen.

Will man die Rasse an sich langfristig wieder zu weniger Extremausprägung - und das heißt zu mehr Vitalität - zurückführen, dann kommt man an den Verbänden nicht vorbei, denn nur über die Verbände erreicht man eine gewisse Massenwirkung. Und der FCI als einzigem international bedeutenden Zuchtverband fällt damit LEIDER eine Monopolstellung zu.

Die Satzung der FCI verhindert gesunden und gesundheits-bezogenen Wettbewerb!
Noch einmal LEIDER : die FCI läßt pro Land nur EINEN Zuchtverband zu. Also wieder ein Monopol !Monopole verhindern Wettbewerb, sie zementieren deshalb, wie wir wissen, oft genug ungesunde Zustände - und nicht nur in der Hundezucht :-( Der jeweilige nationale Zuchtverband, der Mitglied der FCI ist, beherrscht also in der Regel in einem solchen (weil monopolgeschützten) Ausmaß die jeweilige nationale Zucht- und Ausstellungsszene, daß man durchaus von 'DEM' Englischen Bulldog aus Deutschland, aus Holland oder aus einem anderen, der FCI angeschlossenen Land sprechen kann.

Übrigens ist es einer (von mehreren) Gründen, warum z.B. die USA oder auch Brittanien NICHT der FCI beitreten : sie wollen sich nicht in Bezug auf Zuchtverbände sozusagen 'entdemokratisieren' lassen. Um sich nicht selbst zu isolieren, erkennt die FCI im eigenen Interesse die nationalen Papiere dieser Länder an.

Der Englische Bulldog aus Deutschland, der international eine Rolle spielt, ist also ein ACEB-Hund, da der ACEB als Mitglied im VDH/FCI eine Monopolstellung hat. Will jemand in Deutschland mit einem FCI-Bulldog (oder z.B. einem amerikanischen AKC-Bulldog) züchten, ohne Mitglied des ACEB´s werden zu wollen, so muß er sich trotzdem den Zuchtbestimmungen des zuchtbuchführenden ACEB beugen, auch wenn er die Maßstäbe, nach denen der ACEB Zuchtzulassungen erteilt, persönlich als Förderung der Extremzucht ablehnt. Wäre ich selbst Bulldogzüchter, dann würde ich mich nach Wegen umsehen z.B. über die USA zu züchten.

Die Extremzucht innerhalb des ACEB fördert (ungewollt) auch den Hundehandel aus dem Osten.
Es mag im Grauzonenbereich zwischen Hundezüchter und Hundehändler wohl AUCH (beileibe nicht nur!!) an der Hundegesundheit orientierte Züchter geben, die z.B. über Tschechien, Ungarn usw. FCI-Bulldogs züchten/kaufen, da ihnen die Zuchtrichtlinien des ACEB zu oft zu extreme Bulldogs bescheren. Wohl ungewollt fördert der ACEB durch seine Zuchtziele - wie sie jährlich auf den Super-Shows in Dortmund zu beobachten sind - auch die Bedeutung von sogenannten 'Dissidenz-Vereinen' (Nicht-FCI-Vereinen) in Deutschland. Denn die vielen hiesigen 'Dissidenz'-Vereine erfüllen z.Z. - mit den unterschiedlichsten Spielarten eines English Bulldogs - in hohem Maße die Nachfrage nach Nicht-Extrembulldogs.

Es gibt Hoffnung gegen dieses VDH/FCI-Monopolunwesen in der deutschen Hundezucht !!
Gegen die Monopolstellung des VDH wird von der 'Delegierten Commission', dem ältesten Hunde-Verband Deutschlands (1879), - sogar mit ersten Erfolgen :-) - beim Bundeskartellamt und bei Europa-Behörden angekämpft. Die Web-Seiten der 'Delegierten Commission' informieren zur Zeit darüber. Leider dauern solche Verfahren oft jahrelang.


Sonntag, Juli 10, 2005

Wie kommt man gegen die Extremzucht an ?

Teil 1

Vom Verstand her erscheint die Antwort ganz einfach : nicht mit Extrembulldogs züchten ! Die Praxis ist dagegen leider alles andere als einfach, sie ist sehr komplex.

Besonders in Deutschland gibt es für den verbesserungswilligen Züchter eine Reihe von schweren Widerständen und daraus resultierenden Problemen :

  • Bürokratischer (und mentaler) Widerstand des VDH (Verband des deutschen Hundewesens) gegenüber sich neu bildenden Zuchtinitiativen mit FCI-Bulldogs und erst Recht gegenüber Zuchtinitiativen mit sogenannten 'Dissidenz'-Bulldogs, dh. mit Englischen Bulldogs aus Nicht-FCI-Zuchten.

  • Bürokratischer (und mentaler) Widerstand des ACEB, (Zuchtvereins für Englische Bulldogs im VDH).

  • Politischer (und mentaler) Widerstand der Standardbestimmenden Englischen Zuchtvereine gegenüber Veränderungsbemühungen ganz allgemein, und im Besonderen gegenüber Versuchen Zuchttiere anderer Rassen einzukreuzen. Und zwar auch dann, wenn es nur behutsam und vorübergehend geschehen soll. (Dieser Punkt wurde schon im letzten Blog-Beitrag behandelt.)

  • Mentaler (und 'Lobby-') Widerstand bei den Spezialrichtern für Englische Bulldogs

  • Praktischer Widerstand durch die Übermacht der FCI (Federation Cynologique international) : zum einen durch ihre fast weltweite Monopolstellung - und zum anderen durch die von ihr gepflegte Tradition SCHÖNHEITSWETTBEWERBE, und nicht GESUNDHEITSWETTBEWERBE, zum alles entscheidenden Zuchtkriterium zu machen.

  • Praktische Probleme : Nichtextrembulldogs, die aber doch von 'mindestens gutem FCI-Standard' sind, in Mittel-West-Europa zu finden.

  • Genetische Probleme : Züchten hat etwas mit Glücksspiel zu tun. Man weiß immer nur, was 'im Prinzip und nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit' an Welpen geworfen werden müßte. Verlierer, nämlich genetisch belastete oder sonstwie schwache Welpen gibt es gleichermaßen wie es 'genetische Gewinner' gibt. Was geschieht mit den ersteren? Zum letzten Punkt möchte ich auf den Blog Beitrag 'Bulldogs in den USA' , 2. Juli, verweisen.
Beim Stichwort 'FCI' weise ich auf das Link zum FCI-Standard des Englischen Bulldogs in der rechten Spalte hin. Es führt zu der übrigens sehr schönen Homepage von Bulldogfreund Andreas Riedel - er hat den English-Bulldog-Standard dort eingebunden.


Bürokratischer (und mentaler) Widerstand des VDH
Der VDH erscheint mir in sich selbst völlig zerrissen.

... tragische Überinterpretation des Standards ...
Uwe Fischer, Präsident des VDH und kommissarischer Richter-Obmann, schrieb schon vor mehreren Jahren in der VDH-Verbands-Zeitung über die tragische Überinterpretation des Standards bei vielen Rassen. Die züchterische Fehlentwicklung beim Englischen Bulldogs kritisierte er sehr konkret : '... Köpfe größer als groß, Rücken kürzer als kurz, Brust breiter als breit ...'

... es fehlt ... an jeder Durchsetzung dieser Erkenntnis.
Auf Weiterbildungsseminaren des VDH für die Tierschutzbeauftragten der angeschlossenen Zuchtvereine wird auch eindringlich, ja fordernd darauf hingewiesen, daß ein 'weiter so' mit der Extremzucht verantwortungslos und noch Schlimmeres sei. Auch das ist in der Verbandszeitung des VDH nachzulesen. Aber es fehlt - zumindest meiner Beobachtung nach - an jeder Durchsetzung dieser Erkenntnis. Die Tierschutzbeauftragten der Zuchtverbände (es geht beiweitem NICHT nur um den Englischen Bulldog) können oder wollen sich offensichtlich nicht gegen die Züchterlobby (und deren Geschäftsinteressen) durchsetzten. Das hat (neben der Lobbyverflechtung) auch einen bürokratischen Grund : eine direkte Einflußnahme auf die Zuchtpraktiken in den angeschlossenen Zuchtvereinen ist in der Struktur des VDH nicht vorgesehen.

Das Wort 'Schau-Bulldog' hat inzwischen einen sehr negativen Beigeschmack bekommen.
In jedem Land der FCI - außer in Deutschland - werden die Ahnentafeln vom nationalen Züchter-Dachverband (in Deutschland ist das der VDH) ausgestellt. NUR in Deutschland stellt aber nicht der Dachverband die Ahnentafeln aus und führt entsprechend auch nicht das Zuchtbuch, sondern dies machen die einzelnen Zuchtvereine, in unserem Fall der ACEB. Er ist z. Z. noch - leider - der einzige Zuchtverein für Englische Bulldogs im VDH. Und wie ich auf Dortmunder VDH/ACEB-Ausstellung sah, wird dort - abgesehen von ein paar Ausnahmen - munter weiter in Extremzucht gemacht. Das Wort 'Schau-Bulldog' hat bei uns durch diese 'Darbietungen' kaum Luft bekommender und bewegungseingeschränkter Schau-Bulldogs inzwischen einen sehr negativen Beigeschmack. Lobby, Lobby über alles ...

Zelda Wisdom Bild : 'Ich WERDE überleben :-) - im Djungel der Lobbyisten' !

Ein zweiter Verein für Englische Bulldogs (CEB), mit FCI-Hunden, versucht seit Jahren Mitglied im VDH zu werden, seit einigen Jahren auch auf dem Rechtsweg. In ihm herrscht ein anderer Wind in Bezug auf 'Gesundheit in der Zucht' (ich kenne deren Zuchtregelung sowie die des ACEB auch). Aber einige Funktionäre des VDH haben diese Mitgliedschaft bislang zu verhindern gewußt : 'ZWEI Zucht-Verbände sind nicht gewünscht!' Dabei läßt die Satzung des VDH das zu, und der Bulldog wäre nicht die erste weniger verbreitete Rasse mit mehreren Vereinen im VDH : z. B. gibt es zwei Vereine für die neue Rasse des 'Weißen Schweizer Schäferhund' und für den 'Rhodesian Ridgeback' !

Schließlich weiß jeder : Wettbewerb verbessert die Produkte! (Wobei es in mir Widerwillen erzeugt, wenn Welpen 'Produkte' genannt werden; aber ich kenne Züchter, die diese Bezeichnung ganz 'normal' finden ... ) Die mit der Zuchtpolitik des ACEB nicht einverstandenen Bulldog-Züchter müssen also - bis auf weiteres - Wege außerhalb des VDH nutzen - obwohl der Präsident des VDH (und andere VDH-Funktionäre auch) wie oben beschrieben sich wiederum für gesündere Bulldogs innerhalb des VDH stark macht.

Damit bin ich bei meinem Anfangssatz : Der VDH erscheint mir in sich selbst völlig zerrissen.
Ich persönlich glaube wie viele andere auch, die Lobby-Verflechtungen im VDH wären ein Fall für 'Investigativen Journalismus'.
(Lobby, Lobby über alles :-((

Das alles heißt in seiner Konsequenz : der Markt muß es richten, und er tut es auch : der Marktanteil der VDH Rassehunde liegt innerhalb der Rassehunde insgesamt, nach eigener Aussage, inzwischen nur noch bei circa 25 %.

Frei nach Zelda Wisdom : 'Du gehst in den freien Markt? Geh weiter!' :-)

Der Englische Bulldog wird zunehmend bei ausländischen FCI-Züchtern oder bei deutschen 'Dissidenz-Vereinen' gekauft. Oder, und das tut mir wegen der in aller Regel augebeuteten Muttertiere weh - im Hundehandel. Alle diese Käufe bergen durchaus große Risiken in sich - nicht weniger als der Welpenkauf bei einem VDH-Züchter! (Mehr über Dissidenz-Vereine und deren Grauzone hin zum Hundehandel, sowie über ausländische FCI-Welpen von deutschen Züchtern, folgt demnächst.)

Letztendlich hilft dem Welpenkäufer nur geduldiges, kritisches Nachforschen, bevor er sich entscheidet - und es hilft ihm einer Propaganda mit großem Züchternamen oder mit großen Champion-Namen - oder mit einem tiefen Preis !!! - nicht ungeprüft zu vertrauen !


Samstag, Juli 2, 2005

Bulldogs in den USA


Wenn man in den USA vom 'Bulldog' spricht, dann ist der Englische Bulldog gemeint. Er ist, wie ich schon schrieb, dort wirklich sehr beliebt. Das Welpenaufkommen pro Jahr liegt bei mehreren Tausend! Bei einer solch starken Population ist es viel einfacher - als bei unserer schmalen europäischen Zuchtbasis - gesunde Tiere zu züchten.

Vieles läuft in den USA anders ab als bei uns. Ich beginne einmal mit der Preispolitik :

Nicht alle Welpen eines Wurfes sollten gleich teuer sein...
In Deutschland wollen die Züchter in aller Regel den gleichen Preis für jeden Welpen eines Wurfes, gleichgültig wie robust oder wie 'gut im Sinne des Standards' der jeweilige Welpe ist. Das erzeugt bei Käufern oft die Illusion, daß jeder Welpe eines Wurfes mehr oder weniger gleich 'gut' sei, da gleich teuer. Ich habe auf Ausstellungen schon fassungslos enttäuschte Bulldogbesitzer erlebt, weil ihr Junghund z.B. nur ein 'gut' bekam, obwohl der Vater ein Champion war : genetische Vererbung und Vitalität geschieht eben nie 'gerecht' verteilt . Und eine Preispolitik, die diese Wirklichkeit nicht berücksichtigt, halte ich für unredlich!

Fotos : Nachdem ich gesunde und aus meiner Sicht sehr geeignete Zuchtrüden aus Rußland (BigJim und Delius), aus Tschechien (Fero), und aus Österreich (Bonzo) vorstellte, hier nun der USA-Rüde Dreamboy, im Bild oben 5 Monate, im Bild links 6 Monate alt. (... Mir fällt auf, so langsam sollte ich auch einmal Hündinnen vorstellen ;-) ... Der schöne, erfinderische (Foto oben) und so stürmisch verschmuste :-) 'Goombas Dreamboy' gehört Birgit Braum. Ich besuchte Birgit im April, speziell um Dreamboy persönlich kennenzulernen. Er bestätigte mir Stus und meinen Entschluß, daß es die Mühe und die Kosten lohnt, uns Frieda aus dem gleichen Zwinger in den USA zu holen. Der Besuch bei Birgit hat mir nach Wilmas Tod gut getan : er war - wie immer - ein Herzensbad in Bulldogs :-). Auch, daß sie so viele wirklich alte Bulldogs hat, rührte mich sehr.

Doris Ehrenstein, Birgit Braum und Stu und ich haben uns nicht nur für den Goomba-Zwinger entschieden, weil es dort gesunde und schöne 'klassische Bulldogs' gibt, sondern auch weil diese Hunde sehr klug und so ganz besonders lieb im Wesen sind ;-).
Zu Hotshot (Dreamboys und Bertas Vater und Friedas Großvater) sagte einmal ein Richter auf der Ausstellung : 'Du gewinnst ja allein schon durch deinen Charme!' :-))) ...

In den USA trennen viele Züchter die Welpen eines Wurfes in 'Pets' und in 'Showdogs' ein.

Nicht jeder will einen "Schau-Hund"!
'Pet' meint einfach 'Haustier' und die Bezeichnung 'Schau-Hund' heißt hier schlicht : typisch genug, um damit zu züchten. Der Preis zwischen diesen Kategorien innerhalb eines Wurfes ist oft enorm: $ 500 bis $ 1000 ! Wer also nicht züchten will, und wer auch nicht unbedingt eine 'Standard-Schönheit' im Haus haben möchte, der kann sich in voller Absicht und Klarheit ein Bulldog-Pet kaufen, ohne dafür einen Superpreis zahlen zu müssen. Das ist doch fair, oder?

Diese Preisdifferenzierung hat auch Vorteile für den soliden Züchter :

Nur die besten Welpen bekommen Zuchtpapiere, und das ist vernünftig.
'Pets' (also Hunde, die für die Zucht nicht typisch genug sind) werden von ihm oft nur verkauft unter der Vertragsbedingung, daß der neue Besitzer sie kastrieren läßt; oder sie bekommen von vorne herein nur eine Zuchtbuchregistrierung, aber keine Stammtafel. Ein auf seinen Ruf und sein Ansehen bedachter Züchter gibt auch einen 'im allgemeinen Sinne des Standards schönen' Welpen dann als 'Pet' ab, wenn dieser Welpe z.b. einen nach innen gedrehten Wirbelschwanz oder sonstige negative Extremprägungen, die die Lebensqualität beeinträchtigen, hat. Die Preise eines Bulldogwelpen aus einer AKC-Zucht - A(merican) K(ennel) C(lub) - entspricht bei uns einer FCI-Zucht - sind sehr unterschiedlich. Eine Faustregel: je konsequenter die gesundheitliche Auswahl der Zuchttiere, um so teurer die Welpen. Manche Zwinger machen DNA-Test der Welpen als Abstammungsgarantie, andere geben den Durchmesser der Luftröhre der Elterntiere an, manche lassen auf HD röntgen - und manche machen all dieses und noch mehr. Der potentielle Welpenkäufer kann sich in den USA wirklich schlau machen, bevor er sich für einen Zwinger und einen Welpen entscheidet.


Samstag, Mai 14, 2005

Thema : Zucht


Ziele dieses Bulldog Blogs :

Im Blog-Eintrag vom 11.5.05 beschrieb ich den Anlaß dieses Bulldog Blog zu starten. Heute gehe ich auf eines meiner Ziele dabei ein: 'Allgemeine Unterstützung von züchterischen Bemühungen, die der Gesundheit der Rasse dienen, ohne den von der FCI gültigen Standard dabei zu verfälschen.' (Entnommen der Satzung des Verein 'Freunde des Englischen Bulldog e.V.', §2 Der Zweck des Vereins, Ziffer 2)
Ich verfolge (seit 1972) dieses Ziel aus meiner großen Liebe zu den Englischen Bulldogs heraus, und Ihr - und vor allem die Englischen Bulldogs - profitieren vielleicht ein klein wenig von dieser Info-Arbeit :-). Nebenbei sollt Ihr natürlich auch Spaß daran haben und immer wieder einmal schmunzeln können ;-). In Zeiten des Internet denke ich mit einem virtuellen Bulldog Blog mehr LiebhaberInnen des Englischen Bulldogs zu erreichen als mit traditionell hergestellten Papierwerken.

Situation der Hundezucht, besonders des Englischen Bulldogs :
Meiner Beobachtung nach ist der Bulldog, besonders in Mittel-West-Europa, vielfach in Not geraten. Erst neulich klärte mich allerdings eine engagierte Tierschützerin auf, daß ich meinen Blick zu sehr auf die Not des Englischen Bulldogs verengt hätte. Nahezu alle Rassen würden irgendwie durch Extremmerkmale 'krank gezüchtet'. Die weitverbreitete Sitte, Hunde nur einseitig mit billigem Fertigfutter zu ernähren, täte ihr Übriges zum Vitalitätsverlust und zur Allergieentwicklung dazu. Die amtlichen Stellen in Italien z.B. würden überlegen, wegen Qualzucht die gesamte 'FCI-Gruppe 2' zu sperren. Dazu gehören der Berner Sennehund, der Leonberger, die Doggen und viele weitere ähnliche Rassen, der Englische Bulldog eben auch. Das hat mich erschüttert.

Stichwort FCI (Federation Cynologique International) :
Dieser große internationale Dachverband der Rassehundezüchter führt ein internationales Zuchtbuch. Das Merkmal 'FCI-Papiere' kann man in etwa mit einem TüV-Siegel vergleichen. Ein Mindeststandard an Tierschutzregeln bzgl. der Muttertiere ist damit zumindest gewahrt. Das ist der Grund, warum Stu und ich immer einen Welpen mit FCI-Papieren (oder von der FCI anerkannten Papieren) haben wollten. Viele Bulldog-Freunde sagen, 'die Papiere sind mir egal'. Ich kann diesen Standpunkt verstehen, zumal da man weiß wie leicht ein FCI-Papier in manchen Ländern zu erschleichen ist (genau wie ein 'TüV-ähnliches' Nationalsiegel für Autos). Aber mir scheint der Schutz der Mutterhündinnen vor gnadenloser Gebär-Ausbeutung bei FCI-Zuchten insgesamt doch höher zu sein als bei irgendwelchen, oft kommerziell ausgerichteten Klein-Verbänden. Und bei Welpen aus dem Hundehandel, kollektiv gesehen, dürfte der Tierschutz am geringsten ausgeprägt sein. Hobby-Würfe jenseits jeden Zuchtverbandes sind noch einmal etwas anderes. Und: Ausnahmen gibt es immer, es gibt 'schwarze Schafe unter weißen' und 'weiße Schafe unter schwarzen' :-)

Es gibt so viele Typen des Englischen Bulldogs, wie es menschliche Typen gibt.
Sie sind groß oder klein, dick oder dünn, sportlich oder gemütlich usw :-). Gemütlich bis schläfrig ist für mich ok, solange solche Bulldog-Typen nicht humpelnd, blauzüngig und kaum ihr Gewicht tragen könnend zu FCI-Champions gekürt werden, wie ich es typischerweise auf großen Shows in Dortmund immer noch Jahr für Jahr erlebe durfte :-(( Deshalb hier eine persönliche Anmerkung : Deutsche und holländische FCI-Zuchten kommen z.Z. für mich bei einen Welpenkauf nicht mehr in Frage, da mir das Risiko, solch ein trauriges Show-Würstchen zu erwerben, einfach zu groß ist.

Es gibt andere Möglichkeiten als die beim VDH/ACEB :

Bei einem Treffen von Bulldog-Freunden und Bulldog-Freundinnen lernte ich Big Jim kennen, der mich mit seiner Vitalität wirklich sehr beeindruckte. Er lief als einziger Bulldog in der heißen Mittagssonne (29 Grad im Schatten) eine Strecke von circa 1km mit, ohne mehr zu hecheln als ich es tat :-). Er ist auch schlank gehalten und offensichtlich durchtrainiert. Das ist gerade bei einem Bulldog sehr wichtig, da sich Fett auch an Herz und Luftröhre einbettet.

Big Jim kommt aus dem Zwinger 'Brave Heart', ich glaube Nähe Magdeburg. Er stammt aus einer russischen Linie und hat russische FCI-Papiere. Ich möchte ausdrücklich sagen, daß ich diesen Zwinger nicht kenne und ihn deshalb auch nicht grundsätzlich empfehle. Aber Big Jim regt an, bei einer Welpenauswahl diesen Zwinger zumindest einmal auf einen 1. Blick in Betracht zu ziehen - obwohl ich auch kranke Tiere aus diesem Zwinger kenne. Nähere Prüfungen, besonders die der Zuchtlinien der jeweiligen Elterntiere, wären bei einer Welpen-Auswahl aus diesem Zwinger deshalb natürlich sehr wichtig.

(Nachtrag vom 25. 10. 07: Mit etwas über 2 Jahren entwickelte Big Jim leider doch gewisse Atmungs-Schwierigkeiten, wie ich auf Spaziergängen an seinem Atmen hören konnte. Nach allem, was ich bis heute über diesen Zwinger von den unterschiedlichsten Menschen hörte, würde ich dort keinen Welpen kaufen.)

Rußlands Zuchten überraschen mich damit zum zweitenmal. Delius ist der '1. Russe', den ich kennen lernte. Er stammt aus Moskau und hat neben russischen Linien auch eine US-Linie in seinem Blut. Er ist ebenfalls schlank und topfit. Außerdem benimmt er sich gelegentlich wie - fast - ein ins Meer verliebter Seehund ;-). Unten steht eine Anekdote über ihn, die ihn auch noch als einen hochsensiblen Stimmungs-Erfasser ausweist ;-).

Eine der Erklärungen der russischen Zuchterfolge dürfte sein, daß bis zum Ende des kalten Krieges keine, oder so gut wie keine Importe des Bulldogs aus England erfolgten, die durch ihre dortige Überzüchtung die Rasse auch in Rußland zumindest geschwächt hätten. In der UdSSR wurde im Wesentlichen mit dem alten, gesunden Bulldogtyp aus vorkommunistischer Zeit gezüchtet: und das ist heute der so wertvolle genetische Fond, aus dem die Zuchten dort noch immer schöpfen können.

Ähnlich, aber nicht gleich, ist die Zuchtsituation in Tschechien und Polen. Darüber, und über sehr vitale und gleichzeitig schöne Bulldogs aus Nord- und Süd-Amerika, in einem späteren Blog-Eintrag. Ich habe übrigens gehört, auch in Italien soll es inzwischen - im Sinne der Gesundheit 'bessere' - Bulldogs geben. Möglicherweise hängt das mit dem politischen Druck gegen Qualzucht zusammen, siehe oben. Da muß ich aber selbst erst noch Genaueres erfahren.

Ich möchte Euch Freunden und Freundinnen des Englischen Bulldogs zeigen, daß es gesunde und wirklich hochvitale Englische Bulldogs gibt. Man muß sie nur vorwiegend (natürlich nicht ausschließlich) außerhalb West-Mittel-Europas suchen. Und einige deutsche Bulldog-Züchter (ich hoffe es werden immer mehr) kaufen dort Zucht-Bulldogs zur Bereicherung und Revitalisierung ihres Bestandes.


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Cornelia Savory-Deermann Cornelia Savory-Deermann

Cornelia
Savory-Deermann
, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen 37 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V.".

Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behielt sein Copyright an Bildern und Text, gab aber Cornelia ein einmaliges, unwiderrufbares Nutzungsrecht für eine Veröffentlichung in diesem Blog.


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Unser Tierarzt und
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Lichtenau/Paderborn




Standard des English Bulldog, gültig seit Oktober 2009



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English Bulldog
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Wichtige Hinweise zur Welpensuche
und von Zeit zu Zeit Vorstellung guter Würfe:

Update: 21. 3. 2008

Allgemeiner Hinweis:
Betrugswarnung



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Cornelia Savory-Deermann


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