Cornelias 'Bulldog Blog' ...
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English Bulldog Netzwerk für Kenner und Freunde

Archiv: Beiträge ab 2005 zum Thema

Probleme der Atemwege


ACHTUNG: Bitte bis zum im INHALTSVERZEICHNIS angegebenen Datum des Beitrags scrollen.

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Freitag, August 5, 2016

Besuch bei Stan und Grashalm-Nießen


Stan ist jetzt knapp 3 Jahre alt, das Halbstarkenalter mit seinen Unsicherheiten hinter gelegentlichen Kraftmeiereien ist vorbei. Er ist ein gehorsamer und gelassener, aber durchaus temperamentvoller Erwachsener geworden. Ich besuchte ihn in Frauchen Inas Optikergeschäft.

Mit Elan und Hartnäckigkeit versuchte er mir auf den Schoß zu springen, aber auf dem schmalen Stuhl klappte das nicht. Also befaßte er sich mit meinen Schuhen - die rochen schließlich interessant nach Frieda und Kosmo :-)

Aber warum ich von diesem Besuch erzähle: Stan nießte mich zur Begrüßung - und auch zwischendurch - gewaltig an. Es hatte so viel Druck dahinter, dass es mich an das Fontänen-Ausstoßen eines Wales erinnerte.

Seine Nasenlöcher und Augen waren dabei trocken wie eh und je, deshalb hielt ich eine allergische Kontaktreizung für nicht wahrscheinlich. Für mich klang es so, als wolle er mit viel Kraft etwas Festes aus der Nase rauspusten.

Ich dachte gleich an die Grashalme, die sowohl Rocco als auch Vegas vor Jahren einmal eingeatmet hatten und zeigte Ina den Beitrag darüber (siehe Beitrag vom 5. Oktober 2012. Zum Datum bitte herunter scrolen.) Sie beschloß zum Arzt zu gehen.

Nun, die Ärztin hielt einen Grashalm für sehr unwahrscheinlich, meinte eher, dass eine Allergie dahinterstecke; Stan nießte ihr aber auch leider kein einziges Mal etwas vor. Sie riet erst einmal abzuwarten, und wenn es sich nicht bald von alleine bessere, Allergietests zu machen.

Ein paar Tage später traf ich Ina und sie erzählte aufgeregt, Stan hätte in einem Kraftakt einen 4 cm langen Grashalm aus einem Nasenloch herausgenießt! Danach war Schluß mit diesem Nießen!! Gottseidank, das hätte sonst eine heftige Entzündung geben können!


Freitag, Juli 25, 2014

Besuch bei Koko (und Bolles Geschichte)


Von Chilli aus (siehe Beitrag unten vom 13. Juli) ging die Reise weiter zu Caligula und den anderen Borgerts ins Oderbruch. Der Weg dorthin führt an Berlin vorbei - und so nutzte ich die Gelegenheit Koko (bei Edgar und Anita) von Ganski dort zu besuchen. Wir verbrachten einen herrlichen gemeinsamen Nachmittag und Abend.

Wie Ihr Stammleser sicher bemerkt, ist Koko ihrer Oma Frieda sehr ähnlich :-) Sie hat nicht nur ihr hübsches Gesicht geerbt, sondern auch ihre Aufmerksamkeit.

Als eine hochmütige "Langnase", sie provokativ von oben anstarrend, im Restaurant an ihr vorbeistolzierte (tolle italienische Küche, danke für die Einladung :-) - da sprang Koko auf, bellte kurz und tief ein "Hau ab", wendete ihr dann den Hintern zu und widmete sich wieder Wichtigerem, z. B. der Geschenktüte unterm Tisch ;-)

Abends im Wintergarten amüsierte sich Koko eine Weile im Garten mit einem Riesenknochen - aber dann zog sie es vor an unseren Gesprächen teilzunehmen - es ging ja auch schließlich meist um sie :-))

Bolle, der so jung gestorbene Bulldogrüde und Vorgänger von Koko, ja, über ihn wurde auch gesprochen... Sein Tod in der Leipziger Uniklinik ist immer noch ein Trauma für Anita und Edgar.

Edgar und Anita nahmen Bolle auf, als er von Bekannten von Verwandten nicht mehr gewollt wurde. Sie verliebten sich in ihn auf Anhieb; leider bekam er leidvoll kaum Luft, er war überzüchtet: ein Riesenkopf mit den dafür typischen, verengten und überbefalteten Luftwegen. Seine Atemnot war oft extrem und lebensbedrohlich.

Gaumensegel, Nasengänge, Kehlkopf, alles mußte operiert werden. Er überlebte diese Mammut-OP nicht... Edgar sagt, man dürfe dies nicht alles in einer einzigen OP erledigen. Das stimmt, denn durch den Eingriff schwillt das Gewebe an; und wenn alle Atemwege gleichzeitg anschwellen, dann ist die Erstickungsgefahr wirklich sehr groß...

Nach Bolle mußte es wieder eine Bulldogge sein: wir wissen "once a bulldog, allways a bulldog". Koko ist eine charmante, begeisterte Schmuserin. Sie ist ausgeglichen und selbstbewußt. Mich bezauberte sie vollends. Sie wird von ihren Menschen wie eine Glücksfee geliebt - "Die Liebe gibt sie uns zurück !!!", sagt Edgar.

Ich hatte Koko im Frühling 2012 einige Zeit als verspielten, neugierigen Welpen bei ihrer Züchterin Rafaela erlebt und mitversorgt. Sie hat sich prächtig zu einer gesunden, zärtlichen und klugen Hündin entwickelt. Es machte mich glücklich, dass sie mich wiedererkannte und begeistert beschmuste :-)

Lieber Edgar und liebe Anita, vielen Dank für die schönen und anregenden Stunden bei Euch. Eure Koko ist ein Herzensschatz :-) Sie ist gesund, nicht atmungsbehindert und wird bei Eurer so liebevollen Haltung (und all den Filet- und Lachsleckerli :-) uralt werden!


Freitag, Oktober 5, 2012

Grashalme in der Nase


Ein Tierarztbesuch ist anzuraten, wenn Hunde plötzlich lange, kräftig und sehr häufig nießen, aber offensichtlich keine Erkältung oder Allergie haben!

Dass Hunde manchmal Unverdauliches schlucken erstaunt nicht sehr, dass sie aber auch Gegenstände EINATMEN können, das kommt seltener vor.

Nach einem Spaziergang auf seiner Wiese vorm Haus bescherte Rocco seinen Menschen Alex und Ela solch ein Ereignis! Alexander Esch erzählt es uns HIER.

Zunächst fiel nur auf, dass Rocco nach diesem Spaziergang sehr häufig nießte. Seine Schwester Luna zeigte keine solchen Reaktionen. Zunächst dachten Alex und Ela an eine allergische Reaktion auf irgendetwas draußen, möglicherweise Ameisen.

Dann nießte Rocco aber so stark, dass sie am nächsten Tag mit ihm zum Tierarzt vor Ort gingen. Die reizmildernden Nasentropfen, die er dort bekam, halfen aber nur kurzfristg.

Ein Fremdkörper in der Nase, lautete nun die Vermutung. Alex rief unseren Tierarzt Peter Söhl an, und der nahm sich jetzt der Sache an - und beförderte einen 6 cm langen Grashalm aus Rossos Nasengängen heraus!

Solch ein Vorfall kommt selten vor, dachten wir alle. Und das Unwahrscheinliche geschah: Roccos Bruder Vegas passierte 2 Wochen später das Gleiche: Mike und Kathrin mußten ihm - nach ergebnislosen Nießanfällen - einen langen Grashalm aus der Nase ziehen lassen!

Naja, man sagt manchmal der Bulldog fresse wie ein Staubsauger... offensichtlich kann er auch so atmen ;-)


Mittwoch, August 24, 2011

WDR-TV: "Viel Rasse, wenig Klasse"


Ein kurzer Rückblick - mit dem Bulldog im Fokus - auf diese richtig gute, aufrüttelnde Sendung und einige Gedanken von mir dazu.

WDR Fernsehen: in der Sendereihe "die story":
Montag, 22.08.2011, 22.00 - 22.45 Uhr und
Donnerstag, 25.08.2011, 14.15 - 15.00 Uhr
Viel Rasse, wenig Klasse - Das Geschäft mit der Hundezucht

Ein Film von Philip Hampl Das Geschäft mit den Rassehunden boomt. Zuchtwelpen sind begehrt und teuer. Vor allem, wenn sie aus anerkannten Zuchtbetrieben stammen. Über die "Reinheit" der Rasse wachen entsprechende Vereine und über allem thront der Verband für das Deutsche Hundewesen als Lordsiegelbewahrer des Rassehundes. Die Rassestandards sind klar definiert und werden erreicht über ständige Inzucht. "Rassenwahn" meinen die Tierschützer und kämpfen gegen die "Zuchtlobby". Die wiederum sehen in den nichtorganisierten "Hobbyzüchtern" die Übeltäter. Denn eins steht fest: Die Zahl der erkrankten Rassehunde nimmt zu. Inzwischen geht man von 480 Erbkrankheiten bei Zuchthunden aus. Epilepsie zum Beispiel, Taubheit, Hirnhautentzündung oder Arthrose. Manche Rassen kommen nur noch mit Kaiserschnitt auf die Welt oder mit künstlicher Befruchtung. Strafbar macht sich jeder laut Tierschutzgesetz, der wissentlich kranke Hunde züchtet. Die Qualität wird unter anderem auf der Zuchtschau bestimmt, wenn Rassehunde sich dem Wettbewerb stellen, um Schönheit, Klugheit, Gelehrigkeit. Von Gesundheit ist dabei nicht die Rede. Der Rassehund, ein erbkranker Krüppel? (Quelle: WDR)
Ergänzung: die Sendung befaßt sich besonders mit den Problemen des English Bulldog; mehr HIER

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"Sie werden gehandelt wie eine Ware im Supermarkt. Abweichungen sind beim Kunden nicht erwünscht. Erreicht wird die Ähnlichkeit durch strenge Zuchtstandards: DER RASSEHUND".

Eine Doggenzüchterin (VDH) bringt es auf den Punkt: man arbeite ein Leben lang daran, seine Vision des perfekt gestalteten Rassehundes zu erreichen.

"Zucht ist die Ideologie des idealen Hundes". Das Risiko dabei sei die Natur.

Dieses Züchter-Bekenntnis und der Wunsch seiner Kunden nach dem "Traum-Hund" spiegeln sich gegenseitig. Und sie halten sich gegenseitig am Leben, egal um welchen Preis - sowohl moralisch als auch finanziell. Der "Ideale Hund" wird von Züchter und Kunde gleichermaßen nur auf das äußere Erscheinungsbild bezogen, wie es die "(VDH-) Schönheitsschaus" und ihre "Richter" beweisen. Gesundheit und Wesen sind so nachrangig, dass viele Züchter diese Probleme nicht einmal wahrnehmen, oder sie zu Gunsten des Geschäfts leugnen.

Ist der Wunsch nach Beherrschbarkeit des Lebendigen kollektiv gesehen so groß, dass wir die Natur nur noch als Risiko betrachten? Können wir sie nicht mehr als ein "sich selbst erhaltendes und heilendes System" wahrnehmen, obwohl allein schon unser Körper uns dies tagtäglich zeigt?

Alexander Däuber, ein ehemaliger (VDH) Troller-Züchter; führt uns im Film durch die wider die Natur gezüchtete "Qualzucht-Pracht" der ausstellenden VDH-Züchter. Kranke Hunde als Goldesel...
(Däuber trat aus dem VDH aus, da dieser "unerfüllbare Bedingungen" dafür stellte, die genetisch durch Engzucht lebensbedrohlich verarmte, nicht mehr überlebensfähige Kleinst-Population des "Trollers" durch Hybridzucht zu retten.)

Er erläutert die gezeigten Leiden der Schauhunde: Atemnot, Gebär- und Deckunfähigkeit, Fettsuch, Hirne, die nicht mehr in den Schädel passen....

Ich hatte das Gefühl, diese VDH-Hundeschau war eine perverse Zurschaustellung von Monstrositäten; der Mensch als Schöpfer absurder, leidender Kreatur. Der die Sendung begleitende Tierarzt sprach bei den gezeigten Schaubulldogs von einer "Tierschutz-Katastrophe". Wer ist hier das wahre Risiko: die NATUR oder der MENSCH???

Die Genetikerin Prof. Dr. Sommerfeld-Stur weist darauf hin, dass Züchter ganz allgemein in Fragen der Genetik Dilletanten seien. Das stimmt meiner Erfahrung nach unbedingt. Es ist zum Lachen und Weinen gleichzeitig, wie dumm auf Webseiten (auch von Nicht-VDH-Bulldogzüchtern) z.B. das Festhalten an der Linienzucht begründet wird.

Frau Prof. Dr. Sommerfeld-Stur sieht die zukünfige Entwicklung des VDH-Rassehundes in Deutschland sehr skeptisch: In den letzten 30 Jahren habe die Qualzucht mehr und mehr zugenommen. Woher solle der Wandel kommen?

Das Wort "Qualzucht" fiel in der Sendung bestimmt 50mal. Besonders der English Bulldog stand dabei im Focus. Die Bulldogs, welche auf der VDH-Ausstellung gefilmt wurden, waren alles Extrembulldogs, die Bilder ließen mich die Atem- und Bewegungsnot dieser armen Wesen regelrecht mitfühlen.

In der Sendung wurde auch über den Streit im (VDH/)ACEB informiert: Antonio Kopp (1. Vorsitzender des (VDH-)ACEB-Zuchtvereins bis 31.12.2010) wurde als 1. Vorsitzender abgewählt, weil er die Zucht gesünderer Bulldogs erreichen wollte - aber die Mehrheit im ACEB wollte das nicht!!!!

Es wurde auch deutlich, wie Antonio Kopp gemobbt wurde: Auf der Ausstellung wurde er interviewt und sprach u.A. offen über Fälschungen von Zuchtzulassungs-Dokumenten usw. "Die Käufer müssen die Wahrheit wissen." (Siehe mehr dazu unter "bulldog-nachrichten.de") Wir sahen nun im Film, wie er sogar öffentlich auf der Ausstellung zumindest von zwei Züchtern häßlich angekeift und geschmäht wurde... (In Bezug auf den ACEB hat der VDH inzwischen durchgegriffen und ihn aus seinem Verband rausgeworfen.)

Nachtrag 19.8.2012:

Antonio Kopp wurde nicht nur von dieser "Zuchtvergehen-Vertuschungs-Interessengruppe" öffentlich geschmäht, sondern er wurde auch wegen angeblicher diverser Vergehen als Vereinsvorsitzender angezeigt. Wie Carsten Thierfelder gerade veröffentlichte:

"Die ermittelnde Staatsanwaltschaft hat jetzt das Ermittlungsverfahren gegen Antonio Kopp eingestellt, weil die Beschuldigungen gegen ihn haltlos, böswillig und vorsätzlich erlogen waren."

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Der VDH wurde in der Sendung so gezeigt, wie er AGIERT, und nicht wie er REDET und SCHREIBT. Diese gekonnte Regie brachte dem Zuschauer haarscharf zu Bewußtsein, dass der VDH - hinter dem schönen Schein - nur stur gewinnorientierte Ziele verfolgt.

Überhaupt war ich erstaunt, um welche Summen es bei manchen VDH-Züchtern geht: ein prämierter Deckrüde beliebter Rassen kann bis zu 100000 Euro kosten. Und wenn der bis zu 90mal im Jahr deckt, bei Einnahme pro Deckakt von bis zu 3000 Euro, dann ist dies Geschäft mit dem Rassehund sehr erträglich! Und die Zuchtbasis wird durch diese "Vieldecker" weiter und weiter um die zum Überleben notwendige Vielfalt der Gene beraubt. Im Film wurde auch einmal von "mafiösen Methoden" gesprochen, mit denen dieses Zucht-Geschäft "geschützt" wird....

Mir wurde in dieser Sendung bestätigt, dass der einzige Weg, aus diesem Elend der bisherigen VDH-Rassehundezucht herauszukommen - genau so wie aus dem Händlerhundeelend herauszukommen - die Aufklärung der Menschen ist. Das Leid der Händlerhunde wurde in der Presse inzwischen häufiger aufgegriffen; es wurde endlich Zeit genau so das Elend der Extrem-Rassehundezucht, wie im VDH gern praktiziert und vertuscht, ins Licht der Öffenlichkeit zu holen !

Als Bulldogfreunde müssen wir immer wieder darauf hinweisen, dass es (meist) außerhalb des VDH viele, nicht übertypisierte Bulldogs gibt. HIER noch einmal unsere Tipps, woran man diese verantwortungsvollen Züchter erkennen kann.

Weltweit betrachtet ist die "Nicht übertypisierte Bulldog-Population" sogar richtig groß! Ein AUS für die Linienzucht - d.h. Kreuzung nicht verwandter Bulldogs - ist die Wahl der Stunde. Auch der Englische Kennel Club zwang seine Zuchtvereine erst zu einer Zucht "fit for function, fit for life", nachdem die BBC eine Dokumentation über das Elend der heutigen FCI/UK-Rassehundzucht ausstrahlte. Die Bevölkerung wurde dadurch landesweit aufklärt und mobilisiert! Dem WDR sei Dank, dass er den gleichen Weg wie die BBC zu gehen beginnt!

So gesehen machen wir Bulldog-Netzwerker das Richtige mit diesem "Bulldog B(log)"; und früher das Richtige mit der Aufklärungsarbeit über die Vereins-Info "Bulldog B(latt)" des Nicht-Zuchtvereins VdFEB (1980-2009). Wir erreichten über die Jahre mit den "BBs" mehr und mehr Menschen. Und das wird zunehmend leichter, denn die Gesellschaft wandelt sich: diese Ideologie der "Herrschaft des Menschen über die Natur" wird gerade von der Natur selbst als gefährliche Traumtänzerei entlarvt! (Beispiel Atomenergie, Klimawandel usw.) Die Natur ist ein RISIKO, aber sie ist auch unsere CHANCE zu lernen, wie wir - und unsere Rassehunde - überleben können.

Auch der VDH wird sich von der Ideologie des "Züchters=Schöpfers" verabschieden, wenn er in dieser sich wandelnden Gesellschaft überleben will. Wandelt er sich nicht, so wird sich früher oder später ein anderer Dachverband herausbilden, der eine - den "Grünen" vergleichbare - Karriere machen wird. Der VDH hat jetzt noch die Würfel seines Schicksals in seiner Hand. Aber sicher nicht mehr lange!

Zur Gesundung unserer Rassehunde wäre es nötig sich mit der hoch-komplexen Welt der Genetik/ Populationsgenetik auseinander zu setzen. Darin liegen alle Schlüssel, wie die Rassehunde wieder gesunden können. Und der Wunsch nach dem Ideal-Typ einer Rasse muß dem Wunsch nach Individualität innerhalb einer Rasse weichen.

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Wer die Sendung verpaßt hat, der sollte sie sich als Video im Netz ansehen, (LINK).
Ich danke Philipp Hampl für diese Sendung sehr!
Literatur:

  • Prof. Dr. Sommerfeld-Stur: Qualzucht
  • Prof. Dr. Sommerfeld-Stur: Inzucht und genetische Varianz

  • Freitag, Juni 3, 2011

    Chirurgische Hilfe bei den angezüchteten

    Atmungsproblemen des Bulldogs


    Wir wissen alle, dass der Englische Bulldog besonders in den letzten Jahrzehnten qualzuchtrelevant gezüchtet wurde. Deshalb hat der Englische Kennel Club - als der standardsetzende Zuchtverband - diesen geändert. Besonders wird wegen der oft massiven Atmungsbeschwerden der bisherigen FCI-Standardbulldogs jetzt deutlich mehr Nase und deutlich weniger Nasenbefaltung verlangt.

    Es ist wirklich aufwendig und ein wenig auch eine Glückssache einen Bulldogwelpen zu finden, der frei von Atemproblemen ist.
    Es ist wirklich schwer einen Bulldogwelpen zu finden, dessen Eltern auch bei Hitze nicht röcheln, sondern nur hecheln. Außerdem sollte der Welpe nicht aus einer "Linienzucht" (einer Form der Inzucht) stammen. Um das festzustellen, muß man vor dem Kauf eines Welpen nicht nur sich dessen Eltern ansehen, sondern auch in deren Papiere einsehen können. Nicht nur - aber auch - aus diesen genannten Gründen raten wir immer wieder dringend ab, gutgläubig einen Welpen bei einem Hundehändler, Massenzüchter oder "Scheinzüchter", der importierte Welpen weiterverkauft, zu erwerben.

    Die schonendste Operationsmethode ist die Kürzung bzw. Entfernung der behindernden Weichteile mit dem Dioden-Laser. Mit diesem speziellen Laser wird die Wunde sozusagen gleich zugeschweißt; von anschließenden Narbenwucherungen und/oder Entzündungen weiß ich nur in drei Fällen. Auch Nachblutungen treten sehr viel seltener auf als bei der konventionellen Operationmethode.

    Diese Diodenlaser-Methode wurde erst vor ein paar Jahren von Professor Öchtering (Uni Leipig) entwickelt und brachte sehr vielen kurzköpfigen Hunden (Engl. Bulldog, Franz. Bulldog, Mops) Erleichterung ihres zuchtbedingten Leidens. (Siehe Beiträge vom 1. und 3. Oktober 2006)

    Hier bei uns in Lichtenau/NRW operiert unser Bulldogspezialist Peter Söhl seit einigen Jahren nach dieser schonenden Diodenlaser-Methode. Vielen Bulldogs verbesserte er damit ihre Lebensqualität ganz wesentlich. In diesem Zusammenhang muß noch gesagt werden, dass besonders bei jungen Hunden das Gaumensegel nachwachsen kann. Und bei alten Hunden sind die Kehlkopflappen und das Gaumensegel manchmal ausgeleiert und deshalb hinderlich beim Atemfluß. Kürzungen dieser Weichteile müssen deshalb manchmal wiederholt werden.

    Wegen des Narkoserisikos sollte man möglichst immer einen erfahrenen Bulldogspezialisten operieren lassen.
    Ich höre immer wieder von Bulldogbesitzern, dass sie wegen des Narkoserisikos vor einer OP zurückschrecken. Viele Tierärzte sind tatsächlich schlechte Anästesisten. Ich erfuhr von drei Narkose-Todesfällen eines Bulldogs allein in den letzten zwei Jahren. Das ist furchtbar tragisch! Hier gilt es abzuwägen zwischen schlimmer Atemnot und ihren Risiken speziell für das Herz - und dem grundsätzlichen Risiko einer Narkose. Ich selbst halte das Narkoserisiko für sehr klein, wenn ein erfahrener Bulldog-Spezialist die OP vornimmt.


    Montag, Dezember 14, 2009

    Heute zwei Mails von Gastbloggerin Nicole Dendra

    Sorgenkind Kaspar


    8. Oktober 2009, Hallo Ihr Lieben! Ich wollte Euch gerne auf dem Laufenden halten wie es Kaspar und Spike geht...

    Kaspars schwere OP ist ja jetzt schon ein paar Wochen her (siehe Blog-Beiträge vom 7. und 9. September), und seitdem ging es mit ihm auch stetig bergauf.

    Daher haben wir uns am letzten September-Wochenende nochmal ein paar freie Tage gegönnt und haben die letzten sonnigen Tage in unserer Lieblingsstadt Roermond (Holland) verbracht. Dort sind unsere Bulldogs immer herzlich Willkommen, und die Holländer reagieren durchweg positiv auf die beiden Mäuse.

    Wie immer, wenn wir dort ankommen, waren Kaspar und Spike ganz aufgeregt, und vor allem Kaspar liebt es sich auf dem Campingplatz das ganze Treiben anzuschauen. Er kann kaum fünf Minuten ruhig sitzen bleiben und geht ständig auf Streifzug. Es war herrlich, das Wetter spielte mit, den Hunden ging es gut und wir konnten ein bisschen abschalten.. .

    Am Sonntag bemerkten wir dann, dass Kaspar wieder anfing ganz leicht zu brodeln (so nennen wir das, wenn wir bemerken, dass Kaspar wieder zu viel Schleim produziert). Wir haben dann mal wieder mit ACC angefangen und gehofft, dass Kaspar es dadurch schafft den Schleim abzutransportieren. Montags ging es Ihm dann auch erstmal wieder besser.

    Aber am Dienstag konnten wir eigentlich zuschauen, wie er immer weiter abbaute. Als ich am Mittwoch von der Arbeit kam, stand Kaspar dann schon garnicht mehr auf. Ich habe sofort bei Dr. Söhl angerufen und ihm von Kaspars Zustand berichtet. Er meinte, wir müssten uns SOFORT auf den Weg zu Ihm machen. Also haben wir alles stehen und liegen lassen und Kaspar ins Auto getragen.

    Die 160 km bis Lichtenau kamen uns vor wie eine Weltreise. Während der ganzen Fahrt haben wir kaum geredet und nur auf Kaspar´s Atmung geachtet, und wieder war die große Angst dabei, ob wir Kaspar lebend mit nach Hause nehmen würden. Dr. Söhl hatte uns nämlich nach der letzten großen OP gesagt, dass wir nicht mehr viel machen können, wenn Kaspar es nicht schafft seinen Schleim von alleine auszuspucken. Und was das heißt könnt Ihr euch ja denken.

    Endlich waren wir dann nach zwei Stunden Fahrt da, und Dr. Söhl stand schon vor der Tür und hatte auf uns gewartet. Dann ging alles ganz schnell, Kaspar bekam einige Spritzen und Infusionen. (Bei den Infusionen klappte er zusammen und hat ohne Ende gebrochen.) Er sah einfach nur elend aus. Weil Kaspar auf einige Antibiotika nicht mehr anspringt wollte Dr. Söhl Kaspar lieber für ein paar Tage bei sich behalten. Schweren Herzens mussten wir den kleinen Kerl mal wieder dort lassen.

    (Auch wenn uns jede Trennung von Kaspar noch so schwer fällt, muss ich nochmal erwähnen, dass Kaspar in der Klinik von Dr. Söhl super, super gut aufgehoben ist, und das komplette Team sich rührend um ihn kümmert, und daher möchte ich mich auch auf diesem Weg nochmal bei allen ganz, ganz herzlich bedanken. Ihr seid einfach nur Klasse!)

    Damit Kaspar nicht ganz so alleine ist, schnappten wir uns am nächsten Tag das Wohnmobil, um hinter der Tierklinik zu campen. (Natürlich haben wir das vorher mit Dr. Söhl abgesprochen.) So konnte Kaspar die Nacht bei uns im Camper verbringen und musste nicht in der Klinik schlafen. Und Freitag Nachmittag durften wir dann mit Dr. Söhl´s Segen wieder die Heimreise antreten.

    Seitdem läuft es mit Kaspar ganz gut, er hört sich besser an, und Dank der ganzen Medikamente kann er auch den Schleim abhusten. Uns so genießen wir jeden weiteren Tag den wir zusammen mit Kaspar haben!!!!!!!

    In den letzten Tagen habe ich mir wieder oft die Website von Kaspar´s "super Züchterin" angesehen und war schon oft in Versuchung, sie einfach mal anzurufen. Ich würde sie gerne mal fragen, ob Sie überhaupt weiß, was Sie den Hunden und ihren Besitzern so antut. Mich macht das alles einfach nur wütend!!!!!! Wahrscheinlich kann diese Frau garnicht nachempfinden, was man mit so einem kranken Hund durchmacht. Ständig dieses Warten auf gute Nachrichten vom Tierarzt, dieses Hoffen und Bangen und diese unendlich vielen Tränen….. Aber vielleicht kommt ja doch mal der Moment, wo ich die Züchterin fragen werde, ob Sie weiß wie sich das anfühlt.

    Ganz, ganz liebe Grüße an Dich und deine Lieben. Nicole


    Mittwoch, September 9, 2009

    Heute zwei Mails von Gastbloggerin Nicole Dendra

    Kaspar erholt sich :-)


    15.8.2009, Mail von Nicole, nachdem Kaspar wieder zuhause war:

    Hallo Ihr Lieben! Ich wollte Euch erzählen wie freudig der Empfang für Kaspar war und wie gut die erste Nacht geklappt hat. Es ist jetzt schon wieder alles so wie immer, als ob der kleine Kerl nie weg gewesen wäre.

    Kaspar steht nur in der Küche rum und hofft, das etwas Essbares für ihn abfällt. Spyke und Kaspar versuchen ständig zu toben, aber leider dürfen die Beiden das ja noch nicht. Und beim Gassigehen müssen wir Kaspar auch stoppen, sonst würde er schon bis Moskau laufen.

    Liebe Cornelia, lieber Stu, liebe sanfe Frieda und lieber wilder kleiner Kosmo. Wir möchten uns nochmal für alles bedanken was Ihr für uns und vor allem für unseren Kaspar getan habt. Es war wunderschön Euch endlich einmal persönlich kennenlernen zu dürfen. Danke für die ganzen Telefonate, in denen Ihr uns so viel Kraft gegeben habt die Hoffnung nicht aufzugeben. Ich hoffe, das noch viele Treffen folgen werden!!!!!!
    Ganz, ganz viele liebe Grüße Nicole, Lars, Spyke und Kaspar

    26.8.2009, Mail von Nicole, nachdem Kaspar in Kurlaub war:

    Hallo Ihr Lieben, wir sind ganz spontan für zehn Tage mit den Hunden bei Freunden an der Ostsee gewesen und daher kann ich mich leider erst heute bei Euch melden. Die kleine Auszeit tat uns sehr, sehr gut und wir konnten wieder ordentlich Kraft tanken...

    Erstmal vorweg, Kaspar geht es super, super gut, trotz des heißen Wetters. Wir halten Ihn immer ganz kühl mit nassen T-Shirts und einer kalten Dusche und er atmet ganz ruhig und ausgeglichen. Er macht auch nur ganz kleine Spaziergänge und hat sich anscheinend mit seinen Einschränkung abgefunden. Aber ich muss gestehen, dass er doch schon wieder ein bisschen zugenommen hat. Solange es ihm aber dabei gut geht finde ich das OK und ich hoffe Dr. Söhl auch.

    Wie ich gerade mit Schrecken auf Eurer Seite gelesen habe, (siehe Beitrag 26.8.) hat Euch das Schicksal aber böse mitgespielt. Denn ich habe den Artikel über den super süßen Kosmo gelesen. Das tut mir alles so leid für Euch, ich hoffe Ihr bekommt das alles einigermaßen geregelt. Wenn Ihr in irgendeiner Art und Weise unsere Hilfe gebrauchen könnt, dann bin Ich für Euch da. Egal wie oder was, wir sind da!!!!!!!!!
    Viele, viele liebe Grüße von uns allen….. Kaspar, Spyke, Nicole, Lars


    Montag, September 7, 2009

    "Ihr habt Kaspar gerettet!"


    Neulich fuhren Stu und ich auf dem Weg zur Geburtstagsfeier eines Freundes an Peter Söhls Tiergesundheitszentrum vorbei. In dem Moment rief Stu: "ein Bulldog!!" - ich ging hart in die Bremse - und tatsächlich, ein junges Paar stieg gerade mit seinem Bulldog vor der Praxis ins Auto ein... Wir stellten uns gegenseitig vor, und Nicole und Lars meinten überschwenglich: "Ihr habt unseren Kaspar gerettet!" Was steckte dahinter? Dies:

    Im August letzten Jahres rief Nicole auf Grund dieses Blogs bei uns an. Ihr Kaspar war von der Haustierärztin und einer Tierklinik im Ruhrgebiet schon aufgegeben worden - es wurde empfohlen ihn einzuschläfern, da seine Atemnot nur noch eine unerträgliche Quälerei war, und sein Herz dadurch auch schon Schaden genommen hatte... Nicole suchte nun noch einen letzten Rat bei uns, und Stu, der am Telefon war, empfahl Peter Söhl wegen einer Gaumensegel-Diodenlaser-OP zu konsultieren. Peter operierte Kaspar gleich am Folgetag, und seitdem hatte Kaspar keine großen Atembehinderungen mehr. "Es war lebensrettend, dieser Hinweis auf Peter Söhl."

    Jetzt, ein Jahr später, bekam Kaspar plötzlich erneut kaum Luft, es war ein Elend ihm zuzusehen, wie er sich mühte.... Peter stellte ein massives Luftröhrenproblem fest, aber es gäbe eine Chance.....
    ein Luftröhrenschnitt war als erste Hilfsmaßnahme nötig.... dann wurde in einer langen und komplizierten OP der Kehlkopf freigelasert und die in der (nur 6 mm breiten) Luftröhre geschwollenen und veränderte Schleimhauf sozusagen partiell abgeschält...

    Alles hing davon ab, wie sich die Entzündung und Schwellungen zurückentwickeln, und wie Kaspar auf die (Tage später zu erfolgende) Entfernung des Atem-Röhrchens aus der Luftröhre reagieren würde... Dann 10 Tage später Peter: "Kaspar hat beschlossen weiterzuleben!" Alles ging gut, der Luftröhrenschnitt heilte langsam zu, die extreme Schleimbildung regulierte sich auch nach und nach, die Nasenatmung setzte langsam ein - und Kaspar entwickelte Appetit, denn er konnte endlich wieder schlucken.

    Kaspar blieb knapp zwei Wochen stationär bei Peter in dessen Obhut. Er nahm an Gewicht zunächst ab, aber an Lebenslust und Lebensneugier stetig zu :-))) Lars und Nicole besuchten ihn während seines stationären Aufenthaltes nicht, da jede Aufregung zu verstärkter Atmung führt, und jede Reizung des Atemapparates mußte in dieser Phase vermieden werden. Also spielte ich "Stellvertreter" und besuchte Kaspar fast täglich, machte Fotos von ihm für Nicole und Lars und berichtete ihnen genau über Kaspars Fortschritte und sein Verhalten.

    Die ersten Tage nach der OP waren sehr kritisch gewesen, Kaspar war äußerst schwach und ganz in sich selbst zurückgezogen. Dann aber ging es rapide besser mit ihm: er begrüßte mich mit Küßchen, wollte raus auf die Wiese an den Bach, und er beobachtete von seiner Box aus (bei stets offener Tür des Raumes) das Geschehen im Flur der Klinik mit wachem Interesse. Besonders der Auszubildende Manuel wurde Kaspars Freund. Manuell schmuste und spazierte mit ihm so viel wie möglich :-)

    Lars hatte beim Abholen von Kaspar Angst, der könne beleidigt sein, da seine Menschen so lange "weg waren". Aber das Gegenteil geschah : Kaspar gab seiner Freude durch Drehen, Anspringen, Küssen.... den allerdeutlichsten leidenschaftlichen Ausdruck!!!

    Nicole und Lars wußten ihrerseits vor Freude und Dankbarkeit auch nicht wohin mit sich:-)) Dies Abholen von Kaspar war ein glücklicher Moment für uns alle. Peter, sein gesamtes Team sowie Stu und ich wurden von Nicole und Lars noch wunderbar beschenkt; danke!


    Mittwoch, Juni 17, 2009

    Gefährliche Bakterien : Pseudomonaden


    Medizinisch und veterinärmedizinisch relevant ist "Pseudomonas aeruginosa". Dieses Bakterium lebt überall, wo es feucht ist: aus Pfützen und aus Pferdemist können Hunde es sich einfangen; Menschen infizieren sich besonders oft in Krankenhäusern damit.

    In der Regel setzten sich diese Bakterien nur in geschwächten Tieren und Menschen fest. Geschwächt heißt auch, der Hund hat z.B. eine kleine Halsentzündung. Dann ist die Gefahr gegeben, dass "Pseudomonas aeruginosa" sich zusätzlich im Hals ansiedeln und die Halsentzündung chronisch wird. Diese Bakterien können sich dann sogar in die Organe und in die Gelenke ausbreiten. Dies bedeutet Lebensgefahr.

    Warum ist die Bekämpfung von "Pseudomonas aeruginosa" so schwierig?

    • Die Stämme dieses Bakterium weisen eine hohe Resistenz gegen Antibiotika auf; manche Stämme sind gegen ALLE Antibiotika resistent. (Siehe Bericht über den grausigen Tod einer jungen Frau in SPIEGEL online.)
    • Dieses Bakterium ist extrem mutationsfreudig: es verändert sich manchmal während einer Behandlung und kann damit sicher vor den Antibiotika werden, gegen die es ein paar Tage zuvor noch empfindlich war.
    • Außerdem sind "Pseudomonas aeruginosa" fähig, bei höherer Zelldichte Biofilme (Schleime) zu bilden, die sie gegen körpereigene "Fresszellen" und Antibiotika schützen. Der für diesen Problemkeim typische Schleim bei einer Halsentzündung des Hundes sieht wie schneeweißer Eischnee aus. Er ist voller Luftbläschen, in denen diese Bakterien - raffiniert geschützt vor den Antibiotika im Blut - leben und sich vermehren.

    Ich habe den schlimmen und im Ende hoffnungslosen Kampf gegen "Pseudomonas aeruginosa" bei Sandras Bulldoghündin Chagall miterlebt. Sie hatte als Welpe, schon beim Züchter, eine Lungenentzündung als Folge einer vernachlässigten, zu Beginn harmlosen Halsentzündung bekommen. Einige "Pseudomonas aeruginosa" in ihrer Lunge überlebten alle Behandlungsversuche und am Ende breiteten sie diese in Chagalls Gelenke aus. Die langsame Zerstörungs-Arbeit dieser Bakterien war schrecklich...

    Was tun ?

    Der Bulldog hat nicht nur äußere Falten in seiner Gesichts- und Halswamme, sondern auch innere. Diese feuchten Schleimhaut-Falten bilden ein ideales Milieu für "Pseudomonas aeruginosa": deshalb jede Halsentzündung, die nicht völlig abklingen will, ernst nehmen und in einem Abstrich die Keime identifizieren und auf Resistenzen untersuchen lassen!

    Entsprechend dem Testergebnis Antibiotika verschrieben lassen. Die Einnahme muß in der Regel über 14 Tage erfolgen, da diese Bakterien in ihren Luftblasen im Schleim schwer zu erwischen sind. Es ist dann zwingend erforderlich einen erneuten Abstrich zu machen um festzustellen, ob noch Reste der Pseudomonaden vorhanden sind, und ob diese inzwischen weitere Resistenzen entwickelt haben. In diesem Fall mit anderen noch wirksamen Antibiotika weiterbehandeln.

    Sinnvoll ist es auch während der Behandlung Naturheilmittel zu geben, die das Immunsystem stärken.


    Freitag, Februar 29, 2008

    Zungen-Alarm ;-)


    Unsere Freundin Katherina Tansley mailte:

    Hallo Ihr Lieben! Ich hoffe Euch und den beiden Süßen geht's gut! Ich wollte Euch nur sensationelle Bilder von gestern Abend schicken. Wir hatten einen ernsthaften Zungenzwischenfall :o) Danach... legte sich dann noch Kitty zu uns... Und ein Bild von Ronja, das beweist, dass auch Golden Retriever manchmal merkwürdige Ansichten haben...
    Liebe Grüße und Umarmung! Ina

    Vom wem Chilli ihre lange Zunge geerbt hat, ist offensichtlich: von Mutter Frieda, wie wir unten sehen :-) Ihr Bruder Kosmo kommt da "zu kurz"; wie sein Vater ist er auch entsprechend rau-nasig. Aber darüber lasen wir schon etwas im letzten Beitrag.

    Noch ein wichtiger Zungen-Hinweis von Doris Ehrenstein:

    Manche Bulldogs rollen ihre Zungen seitlich ein, wie zu einer Längsrinne.

    Dr. Bob Sept, der Tierarzt von Berta und Willie Ehrenstein (in Alaska/USA), erklärte zu seitlich hochgerollten Zungen, dass sie ein Indiz für Atemnot oder Stress seien. Der benötigte Luftstrom würde somit instinktiv beschleunigt und verstärkt! - Atemnot heißt: z.B. ein zu langes Gaumensegel, eine Nasen-Stenose oder auch ein Herzproblem, durch welches sich Wasser in der Lunge sammelt.

    Also Achtung. Bei seitlich eingerollten Zungen muß oft wirklich von Zungen-ALARM gesprochen werden! Dazu das Foto eines bedauernswerten Extrembulldogs auf einer Schau.


    Donnerstag, Oktober 18, 2007

    Prednisolon: Wichtig für die Not-Apotheke


    Anfang September, Hochsaison der Pflaumenernte.
    Ein Bulldogger rief an und erzählte von seiner schlimmen Nacht:

    Bulldog Higgings fing nachmittags an zu hüsteln, so als hätte er etwas im Hals. Das klang nach einer kleinen Erkältung, aber... Im Laufe des Abends steigerte sich die Not von Higgins bis hin zu Krämpfen am ganzen Leib, die Augen quollen ihm aus dem Kopf, er bekam fast keine Luft mehr. Also sofort zur Notklinik vor Ort. Higgins wurde sogleich Cortison gespritzt und sein Zustand verbesserte sich zusehends. Vermutlich war ihm ein Insekt in den Hals geraten....... Nachmittags von Higgins Unglückstag passierte Chilli fast das Gleiche! Sie hatte sich an all dem "Süßem" unterm Pflaumenbaum vergnügt - und sie lernte dort die Wespen kennen!


    Anke Teloudis mailte Higgins Herrchen:

    Hallo, ich bin Anke, die Mutter von Ina Tansley und Chilli's "Pflegeoma", d.h. Chilli wohnt mit Ina und Rob in der oberen Etage, wir (mit unseren 3 Golden -Mädels und 3 Katzen) unten, und Chilli ist bei uns, wenn Ina und Rob arbeiten; als fester und geliebter Teil des Rudels.

    Gestern stellte ich bei Chilli eine kleine rote Schwellung zwischen Auge und Nase fest, dachte "da haben die Mädels wohl etwas zu wild gespielt"... 2 Minuten später wurde das Auge dick, ich vermutete nun einen Insektenstich und gab ihr eine Kautablette mit 500 mg. Kalzium. Das Gesicht schwoll so schnell weiter an, dass man zusehen konnte !

    Anruf beim TA (Landtierarzt mit Passion Kleintiere), der wurde weitergeleitet auf's Handy, er war bei einem Notfall im Kuhstall, wollte aber so schnell wie möglich kommen. Er sagte "Ihr habt doch Prednisolon im Haus (2 unserer Katzen haben ein Autoimmun-Problem und brauchen es ab und an), gib ihr sofort 15mg davon in die Backentasche, wenn es sich nicht bessert gib 10 mg nach, was anderes könnte ich auch nicht geben, würde es aber spritzen."

    Hab ich gemacht - und gekühlt wie blöd, Eiswürfel lutschen lassen und damit die Lefzen von innen abgerieben, denn inzwischen war keine Chilli mehr zu erkennen - die Augen fest zugeschwollen, die Lefzen so dick, dass sie nicht mehr durch die Nase atmen konnte und die Zunge schwoll auch an !

    Unsere Althündin Ronja beroch sie, legte sich vor sie auf den Boden (Chilli war auf der Couch) und wimmerte nur noch. Es war also wirklich ernst, Ronja hat das erst einmal gemacht: bevor unser Rüde Aron starb.

    Chilli war unheimlich ruhig, liess alles mit sich geschehen, nur ihr Herzchen raste (Puls 180) - und dann stand die Schwellung, der Puls normalisierte sich, Ronja stand auf, schnupperte noch mal an Chilli - und ging in die Küche ;) ÜBERSTANDEN !!!

    Dann konnte ich fast sehen, wie die Schwellung nachliess - nach 1 Stunde war nur noch die betroffene Lefze dick. Unser TA strahlte, als er sie sah - alles wieder OK !!!

    Von der Prednisolon-(Cortison)Gabe bis zum Stillstand der Schwellung waren vielleicht 10-12 Minuten vergangen. Hätte ich es gewusst und ihr sofort gegeben, hätte ich Chilli und mir (und Ronja) die schlimmsten Minuten ersparen können.

    Jeder von uns hat jetzt Prednisolon im Geldbeutel - und im Haus ist es auch oben und unten. Die Notfalldosis ist 1bis 2 mg /Kg Körpergewicht. Für den Dauergebrauch von Cortison bin ich nicht, wenn's irgendwie auch anders geht - aber es rettet im Notfall Leben !

    Ich hoffe, Higgins hat sich gut erholt und Ihr könnt jetzt auch wieder durchatmen. Wegstecken lässt sich so ein Erlebnis aber nicht so schnell - dazu lieben wir "unsere Kleinen" viel zu sehr. Liebe Grüße, Anke


    4 Wochen später : Chilli trifft Käthchen

    Wie wir im vorletzten Beitrag erfuhren, lebt Käthchen jetzt bei Rafaela Schuda im Georgshof bei Berlin. Ina und Rob Tansley ließen es sich nicht nehmen, sie dort zu besuchen :-)

    Rafaela erzählte mir, dass Spuren dieses schrecklichen Wespenstiches an Chillis Nase immer noch als Rötung zu sehen seien!

    Es war wohl ein schöner Nachmittags-Besuch; Chilli fand besonderen Spaß an Rafaelas Wilma ;-) und an eines Nachbarn Schuhen ;-) Und wie wir links sehen, zeigte sie sofort einem Nachbarskind ihren schönen Bauch, um einerseits dem Kind jede Angst zu nehmen - und um andererseits (sehr schlau :-) ihren Bauch gekrabbelt und gestreichelt zu bekommen!

    Ich danke dem Himmel, dass Chilli und Higgins diesen allergischen Schock überlebt haben!



    Leserbrief von Petra Kellner aus Köln

    Guten Abend liebes Savory-Rudel,

    .... Habe den heutigen Beitrag im Blog gelesen - wir hatten das gleiche Problem am Wochenende mit Lollos Bruder Leonardo (erstes "kleines Geschwistertreffen"): scheinbar ist er hier im Garten von etwas gestochen worden - auf dem Weg von uns nach Hause schwoll sein Gesicht total an, er hatte keine Falten mehr im Gesicht.

    Seine Züchterin riet ihnen am Telefon als Sofort-Therapie zu Calcium, sein Zustand verschlimmerte sich aber auf der Autofahrt drastisch. Da mein Mann Kinderarzt und Kinderradiologe ist, riefen sie voller Panik wieder hier an. Er schickte sie umgehend in die nächste Tierklinik (Gott-sei-Dank waren sie nur ca 800 m von der uns bekannten Tierklinik entfernt), und er meinte, als Notfallmedikament sofort Cortison spritzen lassen. Das bekam Leonardo dann auch, zusammen mit einem Antihistaminikum.

    Die Tierärztin meinte zwar, es sei eine Kontaktallergie, aber er hatte ca 30 Minuten vor der Abfahrt einmal laut geschrien - und ich habe am nächsten Tag noch eine Wespe in genau diesem Beet gefunden....

    Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Restwoche,
    Petra Kellner mit Leo und Lollo (mein Mann ist im Dienst).


    Dienstag, Oktober 3, 2006

    Heute informiert unser Freund und Tierarzt Peter Söhl über:

    Neues zur Verbesserung des Atemstromes

    bei kurzköpfgen (brachyzephalen) Hunderassen


    52. Jahreskongress der DGK-DVG (Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin) in Düsseldorf am 23.09.2006

    Anatomische Grundlagen:

    Durch die Zucht kurzköpfiger Hunde- bzw. Katzenrassen wurde der Schädel so verändert, dass er eine Rotation nach oben und dadurch eine Stauchung der gesamten Nase erfuhr. D.h. die gesamten Anteile der Nase müssen in einem kurzköpfigen Hund vergleichsweise zu einem normalköpfigen Hund auf ca. ein fünftel des sonst vorhandenen Platzes auskommen.

    Vergleich: Man zieht mit seinem kompletten Mobiliar von einer 200 qm Wohnung in eine 40 qm Wohnung um, dann steht der Flur (Atmungsgang der Nase) voll.

    Die Abbildung (oberes Bild) eines langköpfigen Hundeschädels, eines mittellangköpfigen Hundeschädel (Bild darunter) und die Abbildungen eines Bulldogschädel von 1920 (unteres Bild links) und eines Bulldogschädels von 1980 (unteres Bild rechts) zeigt, daß durch diesen Verkürzungsprozess eine Stauchung der inneren Nasenorgane zwangsläufige Folge war.

    Ziel der neuen Operationsmethode der Uni Leipzig:

    1. Schaffung einer besseren Atemsituation vom Nasengang bis zum Rachen.
    2. Verbesserung der Gehirnkühlung durch Abkühlung des Blutes (im Nasenbereich), das das Gehirn versorgt.
    3. Verminderung von Spätfolgen der schlechten Ventilation wie Kehlkopfkollaps, Luftröhrenkollaps, Lungen- und Herzprobleme, Kreislaufprobleme bei Hitze (Kühlung des Gehirns).

    Funktionsverlust post OP?

    Da nur geringgradig Riechschleimhaut entfernt wird, sondern hauptsächlich Atmungsschleimhaut, erfolgt durch den verbesserten Luftstrom auch eine Verbesserung der Geruchswahrmehmung.


    Operations Methode:

    OP Kosten: ca 2.000 - 4.000 Euro
    Nach eingehender Untersuchung der anatomischen Verhältnisse erfolgt die Entfernung der den Atemstrom ungünstig beeinflussenden Hindernisse unter Endoskopie mit einem Diodenlaser. Kontrolle und Nachoperation nach ca 6 Monaten. OP Kosten: ca 2.000 - 4.000 Euro

    Vorbeugende Maßnahme zur Erfassung der Atemsituation:
    Untersuchung der Atemwege per Endoskopie. Beratung über die Operation und deren Umfang, sowie Durchführung der OP bei Ihrem Tierarzt (apparative Ausstattung vorausgesetzt).


    Konsequenzen

    Wie vermeidet man die Zucht weiterer krankhaft veränderter Bulldogs, und wie fördert man die Zucht gesunder Bulldogs?

    Dringend erforderlich ist die Aufklärung der Käufer ...
    Dringend erforderlich ist die Aufklärung der Käufer hinsichtlich der Problematik, dadurch wird eine Veränderung des Kaufverhaltens bewirkt.
    Dem Käufer muß klar gemacht werden, daß beim Kauf eines Tieres bei unseriösen Züchtern (eine Vereinszugehörigkeit sagt zunächst gar nichts über Seriosität aus) oder aus Zuchtanlagen zwar das Tier günstiger erworben werden kann; er darf jedoch nicht vergessen, daß dem Welpenpreis oft noch Operationskosten (bis zu 4.000 Euro) folgen. Der kranke Hund verursacht natürlich zusätzlich hohe Folgekosten!

    Nicht zu vergessen ist der Tierschutzgedanke (Qualzucht?)

    Bei den Zuchtschauen dürfen nur noch seriöse, unabhängige Richter ...
    Eine Verbesserung der Situation kann nur durch einen Boykott der unseriösen Züchter und kommerziellen Vermehrer stattfinden!!
    Verändert sich der Anspruch der Käufer, kann eine Änderung des Zuchtzieles der Züchter bewirkt werden.
    Daraus wird sich zwangsläufig auch eine Änderung der Auslegung des Rassestandards einstellen müssen. Bei den Zuchtschauen dürfen nur noch seriöse, unabhängige Richter eingesetzt werden.
    Nur so gehen wir in kleinen Schritten in Richtung "Zucht gesunder Bulldogs"...


    Sonntag, Oktober 1, 2006

    Heute informiert uns Gastblogger Jan Peters

    Prof. Oechtering verhalf Oskar zu einem neuen Leben

    Oder: Das brachyzephale Syndrom


    Hallo liebe Vereinsmitglieder (VdFEB), Bulldog Freunde und Bulldog-Blog Leser !

    Viele von euch kennen unseren Oskar bereits und wissen, dass er zwar ein sehr dynamischer und fröhlicher, aber auf der anderen Seite auch oft kränklicher Bulldog ist. Die kleineren "Probleme", die Oskar bisher hatte (Schnupfen, Milben, Hautentzündungen, etc.) haben wir alle gut überstanden. Was uns jedoch seit geraumer Zeit als scheinbar unlösbare Aufgabe erschien, waren seine starken Atemprobleme.

    Oskar hat keine große Nasenfalte und ist mit 22,5 Kilo ein sehr sportlicher Rüde, der mit 2 Jahren auch noch nicht das Alter hat, um solche Krankheiten aufzuweisen. Er verlor in manchen Momenten (viel Bewegung, hohe Temperaturen, etc.) durch die Verengung seiner Atemwege das Bewusstsein und brach zusammen. Er fiel auf den Boden und urinierte. Nur durch einen Würgreflex konnten wir ein Erbrechen erzwingen und ihn mit kühlem Wasser zum Bewusstsein verhelfen.

    Wir waren bei vielen Tierärzten, die uns zwar oft Tipps gaben, welche aber nicht die Genesung brachten, die wir uns für Oskar erhofften. Dr. Harnisch, ein sehr netter Arzt aus der Potsdamer Klinik, stellte bei Oskar sehr starke Atemprobleme fest und empfahl uns eine sofortige Operation bei Prof. Oechtering, einem Speziallisten auf diesem Gebiet von der Uni Leipzig.

    Nachdem ich Prof. Oechtering die Symptome von Oskar genannt hatte, empfahl er mir einen sofortigen Eingriff in der Universitätsklinik Leipzig. Er räumte uns einen Termin zum 05.09.2006 ein, an dem Oskar operiert werden sollte. Wir hätten sicherlich Bedenken gehabt, ob Oskar diese Zeit alleine in der Klinik aushält, wenn wir nicht auf der anderen Seite genau gewusst hätten, dass Oskar in den Händen von Prof. Oechtering und seinem Team gut aufgehoben ist.

    Der Tag, an dem wir Oskar in der Klinik abgaben, war trotzdem sehr schwierig für uns, weil wir noch nie so lange von ihm getrennt waren. Prof. Oechtering erleichterte uns die Zeit, in dem er immer wieder anrief, um uns über den genauen Gesundheitszustand zu informieren. Wir waren sehr dankbar darüber, dass Prof. Oechtering persönlich bei uns anrief und sich die Zeit nahm uns immer wieder über alle Dinge zu unterrichten. So brachten wir schließlich die knapp 2 Wochen hinter uns und freuten uns immer mehr auf den Tag des Wiedersehens.

    Wir fuhren so früh als möglich los, um Oskar abzuholen. Als wir ankamen waren die Erwartungen riesig. Als Oskar dann endlich durch die Tür auf uns zu kam, waren alle überglücklich. Als wir uns dann abschließend von der Klinik verabschiedet hatten, war es wie eine Fahrt in ein neues Leben. Sophie drehte sich auf der Fahrt ständig nach Oskar um, um zu gucken, ob er noch lebt, da keine Atemgeräusche zu hören waren.

    Seit Oskar jetzt wieder bei uns ist, sind auch wir als "Eltern" glücklicher. Wir lieben unseren Oskar über alles und sind nun optimistisch, nie wieder solche Momente durchleben zu müssen.

    Wir wollen natürlich nicht vergessen uns bei allen, die uns beigestanden haben, zu bedanken. Es hat uns viel Auftrieb gegeben diese zwei Wochen durchzustehen. Außerdem wollen wir uns ganz herzlich bei Prof. Oechtering und seinem Team bedanken. Dieser kurzfristige OP Termin war nicht selbstverständlich, und auch die Betreuung über diese Zeit war unbeschreiblich. Wir sind froh und stolz, dass wir die Möglichkeit hatten so schnell etwas gegen Oskars Leiden zu unternehmen.
    Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei Prof. Oechtering für ein neues Leben.
    Kontakt: Prof. Dr. Gerhard Oechtering, Telefon: 0341 97-38700, Uni Leipzig


    Mail vom 20. 9. 2006

    Hallo Cornelia,
    Oskar ist ganz anders als vorher. Er hat kaum Ruhepausen. Wir haben uns gestern mit Murat das erste Mal nach der OP getroffen und die beiden Dicken zusammen spielen lassen. Oskar hat ein wirklich dominanteres Auftreten als vorher. Wir haben sogar noch "Krümel", eine Bulldog-Hündin getroffen, die den Beiden ganz schön den Kopf verdreht hat. :>)

    Als wir relativ lange unterwegs und danach wieder zu Hause waren, da rannte er immer noch die ganze Zeit von einem Zimmer zum anderen. Er schnappte sich ein Spielzeug und legte es uns ständig vor die Füße. :>)

    Auch Nachts sind keine Schnarchgeräusche zu hören. Er atmet ganz leise und ruhig. Sophie ist heute extra zu Hause geblieben, um ihn auch am Tag mal richtig fordern zu können. Man merkt, dass er jetzt mehr Beschäftigung benötigt als vorher. Ihr habt ja das Glück, es nicht anders zu kennen. :>))
    Liebe Grüße auch an Frieda, Jan


    Freitag, September 29, 2006

    "Du hast es schwer bei anderen Hunden."


    Anfang des Monats machten Stu und ich mit Frieda einen Tagesausflug auf einem Weserschiff - hin zu einem mittelalterlichen Jahrmarkt im Schlosshof von Fürstenberg.

    Beim üppigen Frühstück in Bad Karlshafen saß ein sehr hundefreundliches, älteres Ehepaar an unserem Nachbartisch. Der Herr streichelte Frieda mit großer Freude und meinte dann :

    "Du hast es schwer bei anderen Hunden. Bei deinem Eckzahn und deiner krausen Nase glauben die bestimmt, du würdest die Zähne fletschen. Dabei bist du der liebste Hund überhaupt!" - Der Herr war ein Hundekenner!
    Für einen Bulldog ist es wegen seines "mißverständlichen" Gesichtsausdrucks wichtig, Beschwichtigungssignale gegenüber (dumm-dreisten) Artgenossen zu lernen.

    Dieser Tagesausflug war Friedas erste Schiffsreise. Sie benahm sich wohlerzogen und versuchte meist nur bei uns, sich Streicheleinheiten einzuheimsen :-) Frieda zeigte sich zudem geduldig entspannt - wir waren immerhin insgesamt 5 Stunden auf dem Schiff. Dabei waren wir voller Freude, schließlich feierten Stu und ich unseren Hochzeitstag nach! Und das Wetter war nach der spätsommerlichen Regenzeit wieder himmlisch : viel Sonne, aber keine Hitze! Wir bräunten sogar und wurden Frieda somit ein wenig ähnlicher :-))


    Jahreszeitlich typische Halsentzündungen beim Bulldog

    Frieda hatte sich bei diesem wechselhaften Wetter eine Hals- und Mandelentzündung geholt, (so wie ich auch). Sie konnte plötzlich nicht mehr schlucken. Zunächst gaben wir ihr das hömopathische Mittel "Angin Heel". Nach 2 Tagen schluckte sie dann ihr Futter zwar unbehindert fröhlich wieder herunter, aber sie blieb verschleimt und schniefte ziemlich. Also zu Freund und Tierarzt Peter. Er gab ihr sofort Breitband- Antibiotika.

    Halsentzündungen haben, wie Peter erklärte, oft die Neigung chronisch zu werden, wenn man sie nicht gleich zu Beginn sehr energisch, das heißt antibiotisch kappt. Und bei chronischer Halsentzündung bleiben die Mandeln stark vergrößert, und es verdicken sich die Schleimhäute einschließlich des Gaumensegels deutlich. Zudem sondern sie vermehrt zähflüssigen weißen Schleim ab im Versuch, sich selbst von der Entzündung zu befreien.

    Für viele Bulldogs bedeutet eine chronische Mandelvergrößerung und Schleimhaut-verdickung mit entsprechender Verschleimung Atemnot! Also sollte man unter keinen Umständen beim Bulldog eine Halsentzündung als Kleinigkeit auf die leichte Schulter nehmen, sondern sofort mit allen Mitteln der Kunst verhindern, daß sie chronisch wird!


    Sonntag, August 20, 2006

    Heute berät uns Gastblogger Murat Karakaya ;-)

    Das magische Kraut : Gänseblümchen


    Draußen herrschen Temperaturen wie im Wasserkocher (Ende Juli 2006). Ich komme ja aus dem Süden und bin eigentlich ziemlich resistent gegen warme Temperaturen, sollte man meinen. Aber bei DEM Wetter schwitzen selbst wir schon nur vom "in der Gegend rumschauen".

    Was unsere Couch-Kojoten durchmachen muss man nicht weiter ansprechen -
    aber was man dagegen für sie tun kann, DAS kann man ansprechen.

    Ceanu bekommt das volle Programm. Zuhause liegt er die meiste Zeit im Bad auf den kühlen Fliesen. Wenn ich dort auftauche um "was auch immer zu erledigen" bin ich schon lange zu spät : der Boden ist superwarm und Ceanu ist nicht einen Zentimer von der Stelle zu bewegen. Die Badewanne ist etwa 15cm tief mit kaltem Wasser gefüllt. Dann und wann schlittert Ceanu mal rein um sich etwas Abkühlung zu verschaffen.

    Ab und zu sind wir auch in der Küche und sitzen vor geöffneter Kühlschranktür. Ich muss aufpassen, dass Ceanu nichts klaut - und Serpil achtet darauf, dass ich darauf achte, dass Ceanu nichts klaut. Er hypnotisiert uns ja ständig mit seinem Futterblick. Wir gehen NOTFALLS auch bei Wüstentemperaturen Gassi, aber dann auch ohne zu toben, gemütlich im Schatten und in Wassernähe. Für alle Fälle haben wir auch Wasservorräte "am Mann".

    Das Beste was man seinem Bulldog jedoch tun kann ist, ihm Gänseblümchenköpfe mit ins Essen zu mischen. 6-10 pro Tag. Die kleinen Pflanzen wirken Wunder, sie wachsen nahezu überall, fast das ganze Jahr über vom April bis September, und sie kosten nichts.

    Ceanu hat zuvor immer ein bronchienerweiterndes Medikament bekommen. Wir sind auf das natürliche Multitalent Gänseblümchen umgestiegen und sein Rachen ist frei von Verschleimungen, er ist vitaler und sein Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Auch die Schmerzen in den Ellenbogen und der Hüfte scheinen gemildert zu sein, denn er tobt ruppiger als sonst.

    Man sagt dem Pflänchen Schmerz- und Wundheilende Wirkung bei Schürfwunden, Prellungen, Verstauchungen, Muskelschmerzen und allgemein bei Hautleiden nach. Außerdem soll es bei Gicht und Rheuma eingesetzt werden. (Siehe auch Blog-Beitrag 1. Juni 2005 und in der Spalte rechts unter Buchempfehlungen.) Für die Winterzeit vergrößern wir regelmäßig unseren Vorrat.

    Mittlerweile brauche ich Ceanu nur die Gänseblümchen zu zeigen, und er grast sie gierig ab wie eine professionelle Vollzeitberufskuh. Ach ja : Wie ich gehört habe, können dank der Gänseblümchen auch Alaska Willie (Siehe auch Blog-Beitrag 1. Juni 2005) und Big Jim mit ganz unverschleimtem Rachen perfekt durch diesen heißen Sommer laufen und rumtoben !

    Aber Vorsicht! Einem Zigeunerbrauch nach bleiben alle diejenigen, die Gänseblümchen essen, für immer klein ?! ;-))


    Samstag, Februar 11, 2006

    Jeder weiß um die Atemprobleme ...


    Dies Foto links ist das Bild des Monats Februar 2006 der lesenswerten Zeitschrift "Partner Hund". Der Beitext macht klar:

    Wohl jeder weiß um die Atemprobleme des Bulldogs. Traurig, meint man dort zurecht !

    Aber welcher deutsche Bulldog-Zuchtverein tut etwas gegen diese Extremausprägung ?

    Der Zuchtverein des VDH (ACEB) jedenfalls winkt nur ab und leugnet diesen Tatbestand zumindest in der Öffentlichkeit. Es scheint, dort ist nur ein gutes Hüftgelenk wichtig. Aber was nützt ein Bulldog, der zwar nicht humpelt, aber wegen Atemnot sowieso nicht laufen kann???

    Um den Bulldog vor einem Zuchtverbot wegen Qualzucht zu retten, müssen ALLE Probleme in Abwägung zueinander in ein Zuchtkonzept einfließen. Dazu gehört viel Wissen über genetische Wahrscheinlichkeiten. Haben die Extrembulldog-Züchter das? Ich glaube nein.

    Dazu gehört auch LIEBE zum Bulldog, denn es ist teuer und aufwendig nur Paarungen vorzunehmen, die konsequent der Gesundheit der Nachkommen dienen. LIEBEN die Extrembulldog-Züchter den Bulldog? Ich glaube wieder nein : sie reden nur davon.

    Hier eine Adresse, wo wirklich umfassend über die Atemproblematik der kurznasigen Hunde informiert wird. Diese Seite wurde von einem Verein für Boxer herausgegeben. Die Erstveröffentlichung geschah in einem Magazin für Französische Bulldoggen. Beide Rassen sind weniger (Boxer) oder mehr (Bullies) betroffen. Der Engliche Bulldog ist jedenfalls sehr stark betroffen ...


    Warnung !

    Ich greife die Warnung des VdFEB (unter Neuigkeiten : 8. 2. 2006) auf:

    Auf die Frage nach der Gesundheit mancher Bulldogs, die auf den Ausstellungen von ACEB/VDH gezeigt werden antwortet Gisela Klan, Offizielle des ACEB für die Welpenvermittlung:
    "Na welche Ausstellungen haben Sie denn besucht wo ein English Bulldog Probleme hatte? In den letzen Jahren war kein Bulldog auffällig geworden. Wenn man natürlich die Bulldogs im Ausland kauft, ist es schon möglich daß der Bulldog auffällig werden könnte. Wie können Sie einen Richter kritisieren ?"

    (30.01.2006, gesehen auf der Homepage des ACEB)

    Bei so einem Umgang mit der berechtigten Sorge um die Gesundheit in der Englischen Bulldog Zucht sollte man auf DIESE Welpenvermittlung verzichten - im Interesse der Hunde, aber auch im eigenen Interesse.

    Umgehen Sie diese Welpenvermittlung und wenden Sie sich direkt an die Züchter, deren Bulldogs auf Sie einen vitalen Eindruck machen. Nach meinem Eindruck empfehlen sich die Züchter, die ich in der Spalte rechts genannt habe. Birgit Braum züchtet KEINE Extrembulldogs, und soweit ich es beurteilen kann, die 2 genannten ACEB-Züchter auch nicht.


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    Cornelia Savory-Deermann Cornelia Savory-Deermann

    Cornelia
    Savory-Deermann
    , geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen 37 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V.".

    Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behielt sein Copyright an Bildern und Text, gab aber Cornelia ein einmaliges, unwiderrufbares Nutzungsrecht für eine Veröffentlichung in diesem Blog.


    Blog Leser-Spiegel

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    Unser Tierarzt und
    Bulldog Spezialist

    Tier-Gesundheitszentrum Peter Söhl
    Lichtenau/Paderborn




    Standard des English Bulldog, gültig seit Oktober 2009



    Cornelia´s Bulldogs

    "Frieda Fay Happy Day"










    "Kosmo Key Feeling Free"











    Cornelia´s Bulldogs aus Künstler-Sicht




    English Bulldog
    Welpen

    Wichtige Hinweise zur Welpensuche
    und von Zeit zu Zeit Vorstellung guter Würfe:

    Update: 21. 3. 2008

    Allgemeiner Hinweis:
    Betrugswarnung



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    Cornelia Savory-Deermann


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