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Archiv: Beiträge 2022

Clara


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Sonntag, August 28, 2022

Ein Baumkletterer in Clara´s Garten!


Die große Coloradotanne an unserem Gartenrand zur Kuhweide hin war tot. Sie hatte jedes Jahr weniger Nadeln gezeigt, jetzt war sie bis auf ein paar letzte nackt und hinüber. Sie mußte deshalb gefällt werden.

Wir beauftragten Herrn Scheipers, einen Förster, der als Baumkletterer/Baumchirurg selbstständig arbeitet, mit dem Job. Seine Diagnose: die Tanne ist in den letzten Jahren langsam verdurstet. Traurig... Er untersuchte das Nest hoch oben im Baum, es war alt. Also konnte die Arbeit beginnen.

Clara war beim Herannahen des Lasters über das Weidegelände unseres Nachbarn, des Hofbesitzers, bis ins Obergeschoß getürmt! Ihr schwante irgendeine Art von Menschen-Gewalt. Da Stu ruhig bei ihr im Haus blieb, döste sie dort trotz des Sägelärms irgendwann ein. Vernünftiges Mädchen :-)

Die ganze Familie des Hofbesitzers und ich beobachteten die fast artistische anmutende Arbeit von Herrn Scheipers. Zuerst sägte er mit einer leichten Motorsäge die sehr langen, unteren Äste ab und warf sie in sicherem Bogen hoch über den Zaun auf die Weide neben seinem Laster.

Dann zog er Steigeisen um seine Schuhe und wurde zum Bären !!

Seine Bewegungen ließen an einen Tanz denken: Sägen - Säge schwingend in den Gürtel hängen - Ast in Verlängerung des Schwunges zur anderen Seite abwerfen - den höheren Ast fassen - Säge mit leichtem Armschwung aus dem Gürtelhaken ziehen... Er arbeitete im Einklang mit dem Schwingen des Stammes, statt gefährlich wirkte alles, was er tat, stimmig und leicht.

Als der Stamm oben sehr dünn wurde und sein Schwingen heftiger, sägte Herrn Scheipers die Spitze so ab, dass sie in sanftem Bogen auf dem Asthaufen unten landete. Der Abstieg begann.

Jetzt wurde vom Stamm in großem Bogen von rechts und dann in einem kleineren von links immer wieder ein Block abgesägt, dann die Säge eingehakt, der Block stabilisiert, gehoben und abgeworfen. Die Sägespäne flogen nur so auf mich herab ;-)

Den unteren Teil ließen wir als efeuumrankte Säule stehen. Ein Säckchen Salz oder eine Salzlecke wie für Wild wird demnächst oben drauf befestigt, und vom Regen nach und nach aufgelöst wird das Salz den Stamm konservieren.

Dann gab es Kaffee und Kuchen für Herrn Scheiper - Clara nahm nicht teil. Dieser bäumebewältigende Mann war ihr doch zu unheimlich :-)

Sie kam erst runter in den Garten, nachdem er seinen Trecker hochbeladen von der Weide hintern Gartenzaun laut und deutlich weggefahren hatte und verschwunden war!


Donnerstag, August 25, 2022

Auch Mini-Spaziergänge auf bekannten

Wegen können Überraschungen bieten


Ein wieder äußerst heißer Tag Anfang August: morgens raffte ich mich mit Clara nur zu einem kurzer Gang an der Altenau entlang auf und abends ein Stück über den Höhenweg. Wahrscheinlich werden das zwei langweilige Pflichtübungen dachte ich morgens - und dabei noch anstrengend wegen der Hitze. Die Welt ist unruhig, aber unsere Dörfer leben soweit wie möglich gemächlich weiter im Gewohnten.

Clara und ich gingen diesmal mitten im alten Dorfkern von Atteln an der Steiluferseite der Altenau entlang. Nutzgärten und Höfe grenzen auf der gegenüberliegenden, flachen Uferseite an die Altenau.

Clara läuft immer solange vor, bis sie irgendwas Interessantes am Wegrand wahrnimmt. Das wird näher untersucht, bevor sie mir folgt, mich überholt und wieder die Vorhut übernimmt.

Ich wartete auf sie, sie sagte mir durch ihr Verhalten, dass sie irgendwas Unerwartetes unten im Bachwasser bemerkt hatte. Deshalb schaute ich durch die Büsche runter und sah ein sich völlig frei gebärdendes Hühnervolk. Der Zaun am anderen Ufer schützte einen Nutzgarten vor den Hühnern, und nicht etwas die Hühner vor einem Fuchs oder anderen Räuber: die genossen Freiheit!

Ich hatte als Kind bei meiner Großmutter Hühner schon mal aus der Hand mit Körnern verwöhnt - aber als ich sah wie ein Verwandter einmal einem Hahn auf einem Holzblock den Kopf abschlug und dieser kopflos flatternd wegrannte ist mir jeder Sinn für Hühner vergangen. Ich mag auch kein Hühnerfleisch. Aber diese Hühner faszinierten mich! Sie hatten sich an einer sandigen Uferstelle eine Mulde gescharrt, in der es sich jedes nach einer Weile Körnersuche gemütlich machen wollte. Und dazu vertrieben sie sehr rabiat die Hühner, die gerade darin saßen. Von wegen dumm und dösig; selbstbewußt und kampfbereit benahmen die sich.

Clara und ich beobachteten diese nicht nur friedliche Gemeinschaft eine Weile. Clara machte keinerlei Anstalten zu den Hühnern ans Wasser zu gehen. Sie meidet unnötige Konflikte :-) ... Schon bald trotteten wir zurück zum Auto....

Die Abendrunde machten Clara und ich zum Sonnenuntergang, inzwischen schon wieder eine halbe Stunde früher (21.15 Uhr) als am Mittsommer.

An diesem heißen Tag zeigten sich keine Wolken, der Sonnenuntergang verzauberte zwar nicht Clara, aber mich! (Für sie ist die Wirkung der sommerlichen Sonnenuntergänge das Wichtige: Ich gehe mit ihr auch abends noch mal raus über die Höhe :-)

Als wir nach Hause fuhren sah ich vom Querweg aus auf dem Feld hinter unserem Haus zwei Rehe stehen. Ich hielt an, die Beiden äugten angespannt, aber liefen nicht fort.

Clara starrte hinter mir auf der Rückbank auch völlig ruhig aus dem Fenster. Rehe sehen wir sehr selten so nah, nur gelegentlich kommen sie in harten Wintern den Hang ins Tal soweit zu uns herunter.

Ich freute mich, denn die beiden hitzebedingten Mini-Spaziergänge in gut bekannter Umgebung waren für uns nicht langweilig gewesen.


Freitag, August 19, 2022

Regen ist eine Glücksache geworden


Am Folgetag nach dem unten beschriebenen Gewitter fuhr ich ins circa 20 Kilometer entfernte Schwarze Bruch in der Hoffnung, dass dort wieder Wasser in den kleinen Teichen sein würde. Aber hier hatte KEIN Gewitter segensreich gewütet. "Wetterleuchten, viel Wind, wenig Regen", erzählten mir Freunde aus weiteren Gemeinden im Umland.

Gewitter sind lokale Ereignisse, so wie Schauern auch... In diesen trockenen Sommern sind sie als Regenbringer eine Glücksache geworden. "Oh fortuna, velut rota"...

Die große Waldwiese im Schwarzen Bruch war knochentrocken und mit wassersparsamen, stolz aller Hitze trotzenden Disteln durchsetzt. Wenigstens freuten sich Schmetterlinge und alle Bienenartigen darüber.

Die kleineren Teiche waren zu Schlammlöchern geschrumpft, aber immerhin hatten die Wildschweine diese den Spuren nach als Suhlen genutzt. Die zwei größeren Teichen hatten nur vielleicht 30 Zentimeter tiefes Wasser; ich sah keine Wasservögel, keine Frösche, keine Pilze und keine Seerosen dort. Traurig, solch eine Jahr für Jahr mehr austrocknende alte Bruchwaldlandschaft. Aber die Ufer waren feucht genug, sodass die ersten Brombeeren diesen Jahres dort schon gereift waren. Lecker.

Clara war alles das egal - Hauptsache unterwegs! Sie rollte sich, machte Faßrollen im weichen, trockenen Gras entlang der Teiche und lachte die Mücken aus :-)

Das Glück blieb uns hold: Nach dem Super-Gewitter erlebten wir einige Tage schwüle Hitze, und dann regnete es verhalten in Schauern weiter. "Regen bringt Segen" sagten die Alten, wie wahr...

Clara und ich genossen den häufiger verhangenen Himmel, denn er bedeutete zudem kühleres Wetter. Und bei solchem Wetter bin ich fitter :-)

Im Wald perlten immer wieder prachtvolle Muster bildende Regentropfen auf den Bodenpflanzen. Blumensamen und sich zaghaft rötende Brombeeren säumten die Wege. Der Herbst meldete sich - noch bescheiden - durch den Duft des Waldmeisters an, denn dieser wird durch Welkungsprozesse freigesetzt. Ich sammele ihn oft ein und genieße ihn getrocknet im Wein zum Abendessen.

Das Schauerwetter hielt an und brachte unseren Dörfern weiter Glück: der nötige Regen wechselte sich mit Sonnenschein ab. Es regnete genug, um die Quellen in unserm Dorfteich moderat sprudeln zu lassen.

An bedeckten Tagen lasse ich Clara im Dorfpark bei den Quellen frei laufen, denn dann sind hier fast nie andere Hunde mit ihren Menschen unterwegs. Und wenn doch, dann nehme ich sie - und die anderen ihren Hund ebenso - an die Leine. Clara akzeptiert das als selbstverständlich, sie setzt sich dafür sogar hin, bevor ich überhaupt "Sitz" gesagt habe :-)

Während Clara sich dem saftigen Ufergras widmet, erfreue ich mich an der prallen Schönheit des vom Hummeln umschwärmten Springkrauts und dem bescheidenen Charme des Weidenröschens. Eine Welt in rosa :-)


Dienstag, August 16, 2022

Gewitter und Starkregen


Die gute Seite der 37+ Grad Hitzewelle in der zweiten Juli-Hälfte zeigte sich an ihrem Ende: Gewittter brachten endlich Regen für das trockene Land.

Das Gewitter bei uns war so stark, wie ich es vorher weder in den Tropen noch sonstwo je erlebt hatte. Es stand genau über unserem Dorf, der Regen stürzte senkrecht in völliger in Windstille herab. Viele Donner knallten nahezu gleichzeitig als Dauerschall fast 30 Minuten um uns herum. Die Blitze am Rande und innerhalb der Wolken erleuchteten das Dorf wie in einer planetarischen Disko. Sie entluden sich nicht Richtung Erde, sondern sie schossen kilometerlang horizontal nur durch die Wolken.

Ich stand mit Clara am offenen Giebelfenster: sie nüchtern die Lage einschätzend, ich fasziniert das Geschehen beobachtend. Stu kontrollierte alle Fenster.

Solche Wolkenblitze hatte ich bislang nur einmal erlebt, und zwar nachts im Flugzeug auf der Strecke von Caracas (Venezuela) nach Quito (Equador). Wir umflogen weiträumig ein schweres Gewittergebiet über den Kolumbianischen Anden. Ich saß am Fenster und konnte diese riesige Wolkenmasse in ihrer Gesamtheit länger beobachten: sie wirkte lebendig mit ihren inneren Lichtzuckungen und flackerndem, stets wechselndem, fast rhythmischem Aufleuchten. Ich freute mich dieses so gewaltige Phänomen jetzt einmal von unten erleben zu können!..... (Infos über Blitze)

Am nächsten Tag sahen Clara und ich beim Spaziergang auf dem Hang oberhalb unseres Dorfes, dass der Regen massig viele Blätter und von den Linden so gut wie alle Blüten nieder geschmettert hatte.

Die Weidenblumen zeigten wieder gerade Stengel, die Ziegen gute Laune und die unter dem Elektrozaun durchpassenden Kälber kamen gemächlich von ihrer nächtlichen Flucht zurück. Schaden hatte dies irre Gewitter nicht angerichtet.

Diese Gewitterwolke hatte auch unsere Nachbardörfer reichlich mit Wasser versorgt.

Im "Tal der Dicken Buche" am Weg nach Helmern war der Oberflächenboden auch drei Tage später - trotz erneuter Hitze - immer noch gut feucht. Das Gras war durchgehend grün!

Dass Wasser im Bach sein würde hatte ich nicht erwartet, denn das geschieht nur, wenn das Land halb überschwemmt ist. Aber immerhin war der Bachgrund noch stellenweise vom Gewitterregen nass. Am Bachbett gibt es bald viele Brombeeren zu sammeln und zu naschen; und ein Apfelbaum wird uns demnächst mit Äpfeln einer alten, sehr aromatischen Sorte verwöhnen. Entlang des Bachverlaufs wachsen auch schöne Ahornbäume. Bei einem von ihnen war ein Pilzteller wie eine flache Wasserschale für Vögel festgewachsen. Überhaupt hatte der Gewitterregen Pilze zu plötzlichem Erscheinen gebracht.

Die Dicke Buche, die dem Tal seinen Namen gab, steht mit zwei Bänken unter ihren mächtigen Ästen am Ende des Tals. Sie ist stark und grün wie eh und je :-)

Clara verfällt hier gerne der Abenteuerlust: auch diesmal stieg sie den Buchenwald hinter der "Dicken" hoch. Ich vergaß die Zeit auf einer der Bänke dort - und schreckte hoch, als zwei Gewehrschüsse fielen. Jagdsaison! Ich rief übertrieben laut "Clara" - einmal um sie zu rufen, aber ebenso um dem Jäger mitzuteilen, dass hier ein Mensch ist. Nach meinem dritten Ruf kam sie von der Kammhöhe über Stock und Gestrüpp springend zu mir runter gedonnert. Sie strahlte. Ich freute mich für sie mit, was immer sie da oben auch für einen Spaß gehabt hatte (.. jedenfalls hatte sie kein Aas im Maul mitgebracht :-)

Clara liebt dieses stille, schmale Tal, sie ist speziell interessiert an Spuren der Schafe, die hier immer wieder mal weiden. Ich hatte das Tal länger gemieden, nachdem im letzten Jahr auf der von Fichten bewachsenen Hangseite diese fast alle gefällt worden waren. Der Anblick so vieler Stümpfe nah bei nah machte mich traurig.

Inzwischen ist viel nachgewachsen, wenn auch meist nur Gebüsch. Jedenfalls zeigt sich wieder Leben am Hang :-)


Samstag, August 13, 2022

Gewohnheiten sind Clara heilig - sowas wie

menschliche Eigentumsverhältnisse auch :-)


Stu hatte Mitte Juli kurz hintereinander Katarakt-Operationen an beiden Augen. Er sollte danach vermeiden sich zu bücken usw. ; die Situation bedeutete für ihn auch Treppen zu meiden. Deshalb schlief er im Erdgeschoß im Fernsehzimmer neben dem Bad.

Ich schlief weiter im Kellerschlafzimmer; Clara schlief bis zum Sonnenaufgang dort bei mir und wechselte dann - vermutlich weil sie Stu suchte - nach oben zu ihm auf´s Bett. Dort schlief sie in den Morgen hinein weiter :-)

Nach einer Woche wechselte ich unten in Stu´s unbenutztes, das heißt von Clara´s Gute-Nacht-Leckerli noch krümelfreies Bett. Nun, ich hatte die Rechnung ohne sie gemacht:

Clara folgte mir nach unten, stellte sich vor Stu´s Bett und bellte mich darin fast empört und fordernd an! Ein angebotenes Gute-Nacht-Leckerli lehnte sie ab und bellte weiter! Ich verstand nicht, was sie wollte, ging mit ihr nach oben und ließ sie (pipimäßig erfolglos) in den Garten... und ging zurück nach unten in das Bett von Stu. Wieder lauter Protest!

Langsam kam mir die Erleuchtung: ich stieg um in MEIN Bett... ja, das war die Lösung! Ich hatte aus Clara´s Sicht in MEINEM Bett zu bleiben! Änderung von Gewohnheiten und daraus abgeleiteten Eigentumsverhältnissen sind ungehörig! Sie sprang nun zufrieden zu mir hoch. Ich fragte mich grinsend, ob Hunde auch Zwangsneurotiker werden können ;-).

Irgendwann nachts wechselte sie dann wieder nach oben ins Fernsehzimmer zu Stu. Jedenfalls verteilen Hunde ihre Gunst fair, wie schön, erledigte ich das Thema für mich :-)


Mittwoch, August 10, 2022

Der Hochsommer ist nicht unser Fall...


An Tagen mit Temperaturen bis zu 27 Grad verließ ich den Garten erst abends, um eine kurze Runde mit Clara zu gehen.

Als es dann Mitte Juli bis zu 37 Grad heiß wurde, verließ ich das Haus nicht mehr. Ich vertrage Hitze schlechter als Clara...

Im Sommer schlafen wir im Keller. Dort ließen wir vor Jahrzehnten schon einen Raum zum Schlafzimmer ausbauen; als bessere Alternative zu einer Klimaanlage im Dachgeschoß. Aus heutiger Sicht energiesparsam entschieden.

Clara bgann bei dieser Hitze nach 5 Schritten raus in den Garten zu hecheln. Sie blieb auf der Wiese wie festgenagelt stehen, wunderte sich sichtlich darüber, wie solch eine Hitze überhaupt möglich sein konnte. Dann zurück ins Haus und Pipi vermeiden wie bei Starkregen!

Der Hochsommer ist nicht unser Fall !


Sonntag, August 7, 2022

Ruhe und Unruhe in Clara´s Garten


Clara ist ein Outdoor-Hund! Als Sommer-Welpe lebte sie nach der Säugezeit mit Mutter und Geschwistern ganz im Garten, genauer gesagt auf einer großen Obstwiese in Brandenburg bei ihrer Züchterin Claudia Pagels.

Als einzige meiner Bulldogs bleibt sie sommerzeits wohl wegen dieser Prägung (solange es nicht regnet) den ganzen Tag über am liebsten im Garten. Sie genießt ihre Ruhe dort, spricht mit den Amseln, lauscht dem Wind, bearbeitet hin und wider kleine Äste. Sie hält dabei stets aufmerksam alles herum im Ohr, auch wenn sie scheinbar schläft :-)

Gelegentlich unterbrechen eine rote schlaue und eine weiße dumme Katze ihre Ruhe:

Die rote Katze weicht ihr auf ihrer Flucht sofort auf einen Baum aus und lacht sozusagen von oben herab, bis es ihr langweilig wird. Die weiße, eine Perserkatze, rannte neulich vor ihr im Vordergarten weg und donnerte gegen den Zaun hinterm Gebüsch, anstatt darüber zu springen. Clara packte sie sofort, die Weiße schrie los, und ich schrie "Clara!". Clara ließ sie frei um zu mir zu kommen :-). Diese blöde (oder blinde?) Katze lief an uns vorbei und legte sich auf die Bank vor unserer Haustür! Ich hielt Clara bei mir und versuchte schimpfend und gestikulierend die Katze - auch in ihrem eigenen Interesse - zu vertreiben: die fauchte mich nur an! Ich schellte Stu heraus und gemeinsam gelang es uns sie nach ein paar Minuten zum Rückzug zu bewegen...

Clara´s Gesicht zeigte Befriedigung! Sie ging, die Episode abhakend, mit mir in den Hintergarten und wir beide genossen die zurückgewonnene Ruhe :-)

Mitte Juni war es mit Muße und Muse vorbei: viele Wespen, und in der Laube ein Wespennest! Ich bekam Angst um Clara - manchmal schnappt sie nach Fliegen & Co.... Ich war auch um mich selbst besorgt, weil ich vor Jahren auf einen Wespenstich allergisch reagiert hatte. Seitdem war ich verschont geblieben.

Im Internet hatte ich mich informiert, dass Wespennester bis zum Herbst rasant wachsen: ein Innenraumvolumen von durchschnittlich 1.5 bis 2 Kubikmeter wurde angeben. Über den Sommer würden Tausende von Arbeitswespen nachgezüchtet, um dieses Bauvorhaben zu bewältigen.... Nein, diesen Horror wollten wir nicht! Wespen stehen zwar unter Schutz, aber bei Gefährdung von Mensch oder Tier dürfen ihre Nester entfernt werden: LINK

Wir baten Profis um Hilfe. Sie kamen 10 Tage später und erledigten nach Prüfung der Wespenart unser Problem! Bis es soweit war, ließen wir Clara nur mit uns als Schutzpersonal in den Garten. Wir vertrieben die, welche ihr nah kamen.

Nachdem die Profis ihren Job erledigt hatten, zog wieder Gartenfrieden für alle und Gartenfreiheit für Persönchen ein.

Da Clara nur mit Teddy als Spielpartner einen Ball oder ähnliches Spielzeug ins Maul nimmt, lege ich ihr immer wieder mal was Natürliches, z.B. einen Markknochen ins Gebüsch. Nach dem Ende dieser Wespenbelagerung kaufte ich wieder mal einen - aus und zur Entspannung sozusagen. Eine triumphierende Freude ist solch ein Fund für sie. Oft nimmt sie ihn abends sogar mit auf´s Bett :-)

Als ich den Knochen kaufte warnte mich die Metzgerin: "Bei meinem Jagdterrier klemmte sich der Knochenring mal auf seinen unteren Eckzähnen so fest, dass er nicht mehr wegzuziehen war. Was blieb mir übrig? Ich holte mir eine geeignete Säge aus der Werkstatt und sägte den Knochen direkt vor seiner Nase durch. Er zuckte dabei nicht mit der Wimper!"

Ich war kurz sprachlos! Dann antwortete ich: "Beim Bulldog stehen die Eckzähne weiter auseinander; das kann ihm deshalb nicht passieren."


Donnerstag, August 4, 2022

Wald, Wasser und das Wohlleben


An einem der noch nicht ganz so heißen Juni-Tage wollte ich Clara sich in dem so idyllischen Glasebach bei Hardehausen abkühlen lassen... aber ich erkannte ihn kaum wieder. Im Dezember noch plätscherte er lustig durch Ufergras und Unterholz, aber jetzt war er völlig überwuchtert und mehr sumpfig als fließend:

Clara wurde am früheren Bachbett ganz von Wiesen-, Unterholz- und Sumpfpflanzen überragt, aber solch ursprüngliches Gelände kennt sie. Sie folgt mir - solange es sich nicht um dichtes Gedörn handelt - stets hindurch, und hier ging sie nach Aufforderung auch ins flache Wasserloch hinein. Ich wollte, dass sie sich dort ein wenig abkühlt, obwohl sie selbst es offensichtlich noch nicht für nötig hielt. Ich neige dazu ihre Robustheit zu unterschätzen :-)

Inzwischen spazieren oder wandern Clara und ich in der Regel einmal in der Woche gemeinsam mit Hannelore. Sie kommt auch aus Henglarn und kennt sich gut mit Pflanzen (und Pferden) aus. Für uns (drei) ist die Natur ein Freuden- und Kraftquell. Wir erzählen uns viel und Hannelore lacht oft, das erlebt Clara als eine sehr positive Äußerung ;-)

Der oben genannte Glasebach mündet tiefer im Wald in den Schwarzbach. Anfang Juli waren Clara und ich dort mit Hannelore unterwegs: An der Zugangsstelle zum Schwarzbachufer nahe beim Wanderweg führte der Bach jetzt im Juli immer noch Wasser, aber der davor liegende erste der drei Waldteiche war schon vollständig versumpft und zugewachsen. Die Gräser auch an den Wegrändern waren aber noch grün.

Es war ein ziemlich warmer Vormittag, und Clara suchte sich diesmal ohne meine Aufforderung eine weniger steile Abhangstelle nach unten ins Wasser.

Die im Juni vom Weg aus noch sichtbaren Uferteile des Schwarzbaches konnte ich im Juli tatsächlich nicht mehr wiederfinden, weil alles dicht mit Brennesseln, Pestwurz, Farn, Disteln, Kletten, dem hoch giftigen Kreuzkraut, Brombeergestrüpp und noch vielem Anderem zugewuchert war. Aber der große Waldteich am Ende unseres Weges glich - ganz anders als noch im Frühsommer - durch die Fülle der Vegetation ein wenig einem einsamen nordosteuropäischen Natursee, einfach wunderschön.

Dieser Wald mit seinen kleinen Bächen ist ein Bachauenwald - eine fast vollständig in Mitteleuropa vernichtete Landschaftsform - und steht unter Naturschutz. Völlig trocken fallen seine Bäche auch in diesen heißen Sommern nicht.

Bislang sind die Altenau und einige der kleinen Waldbäche noch nicht völlig trocken gefallen, es regnete ja etwas mehr als in den letzten Frühsommern. In diesen letzten Trockenjahren starben bei so manchen einzeln stehenden Bäumen die Kronen ab: es war nicht genug Wasser im Boden, um diese mit zu versorgen. Also opferten die Bäume sie, um zu überleben.

Im Wald ist das anders: die Bäume halten durch ihren flächendeckenden Schatten und durch ihren bei Not sparsameren Wasserverbrauch solange wie möglich die Erde feucht. Und sie informieren und versorgen sich bei Bedarf über sich berührende Wurzeln untereinander: Mehr dazu LINK. Ein Vorbild für kollektives Überleben.


Donnerstag, Juli 28, 2022

Bis auf die neuen Bienenweiden wird es

in Feld und Flur langsam strohgelb - und

Clara vermißt Stu beim Wandern


Wenn ich Clara sage: "Clara kommt miiit, wir gehen spazieeeren!", dann rennt sie zuerst ganz aufgeregt springend und schwanzwackelnd zu Stu. Ich glaube sie versucht ihn zu animieren, trotz seiner Gehbehinderung mitzukommen. Sie ist so begeistert, dass es etwas Zeit braucht bis sie stillsteht um von mir das Halsband angelegt zu bekommen.

Gelegentlich läuft sie dann noch mal zu ihm zurück in der Hoffnung, ihn doch noch überreden zu können. Sie gibt dann erst auf, wenn er energisch sagt: "Geh zu Neli!" Das ist rührend! Es freut mich immer zu sehen, wie die Beiden sich lieben :-)

Bei weniger warmen Wetter, so wie um diesen Mittsommer herum, gehe ich mit Clara auch gerne über die Höhen in Feld und Flur, um die weite Sicht zu genießen.
Die bei uns in Lichtenau (nennt sich jetzt offiziell und viele abschreckend "Energiestadt") kaum wie sonst wo in Deutschland den Horizont so verstellenden (und meist ausgeschalteten!) Windräder bemühe ich mich dabei tatsächlich (und fotografisch) auszublenden....

Die Äcker, Felder und Wiesen strahlen nicht mehr in Grün, sondern das Strohgelb der Weizenfelder beherrscht zunehmend die Sicht. Nur noch die Maisfelder sind grün. In den Wiesen überragen die hohen, beigen Saathalme das Gras am Grund. Pink- und lilafarbene, auch weiße Spätblüher erfreuen dazwischen.

Eine Ausnahme bilden die neuen Bienenweiden.

Dass hier Imker in underen Dörfern tätig sind, wurde mir klar, als ich kürzlich beim Spazieren über unseren Dorf-Nordhang - versteckt hinter einer Hecke bei einer Kuhweide - einen Bienenkasten entdeckte.

Und etwas später stutzte ich im Nachbardorf Atteln beim Vorbeifahren über eine so dichte, hohe und blühende Weide, wie ich sie hier noch nicht bewußt gesehen hatte. Ich hielt sofort an und stieg mit Clara aus. Ein Schild wies sie als gezielt für Bienen angelegte Weide aus :-) Clara und ich gingen nur kurz hinein, um keine Unruhe zu erzeugen.

Vor ein paar Wochen besuchte ein riesiger Wildbienenschwarm unseren Garten für eine Nacht, siehe weiter unten im Beitrag vom 10. Juni. Hätte sich der Schwarm bei uns für länger eingerichtet, dann hätte ein Imker ihn eingefangen und abgeholt, wie ich informiert wurde. Ich vermute jetzt, dass die vielfach neu angelegten Bienenweiden schon zu einer ersten Wiedererstarkung der Wildbienen-Population führte, denn ein Wildbienenschwarm auf der Suche nach einem geeigneten Standort in Gärten ist sehr ungewöhnlich. Als ich Ende Juni meine Schwester Gunda kurz in Aachen besuchte, bestaunte ich dort eine solche Bienenweide mitten in einem Stadtpark. Die Stadt hatte sie angelegt. Wunderbar!

Der Sinn für Wert und Zauber der Natur offenbart sich immer mehr Menschen (und Behörden ;-)


Montag, Juli 25, 2022

Um Mittsommer herum im Wald unterwegs


Ende Juni, um die Sommersonnenwende herum, erreicht das satte Grün in der Natur seinen Höhepunkt. Es hat so manche unserer schmalen Pfade überwuchert, und fast mannshoch gewachsene blühende Brennesseln beherrschen viele Wegränder.

Im Wald beginnen nun die Beeren ganz langsam die Blumen als Farbtupfer abzulösen.

Dieses Jahr kann man köstlich schmeckende Himbeeren am Rand vieler Waldwege ernten. Anders sieht es bei den Wildkirschen aus: nicht mehr als 1 Millimeter Fruchtfleisch hat sich um die Kerne gebildet. Sie fallen klein und schrumpelig massenhaft von den Ästen ...

Ich freute mich darauf, als ich mit Clara in den Heggewald loszog und war völlig überrascht dort keine Himbeeren, dafür aber erstmalig einige Stauden des hochgiftigen Eisenhuts zu entdecken. An der anderen Wegseite standen, unter den für Menschen ungenießbaren Vogelbeeren, Brombeeren in der Blüte. Wenn es genug regnen wird, dann können wir diese über den Herbst hin genießen :-)

Am Puttenholz-Rundwanderweg bei Haaren gibt es einen idyllischen Rastplatz am Waldrand unter einer mächtigen Urahnen-Buche. Dies ist einer unserer Lieblingsplätze, Clara stöbert dort gerne ein bißchen herum.

Man hat von dieser Bank aus einen schönen Blick über die Felder. Wie auf dem obersten Bild zu sehen, wurden die Gerstenfelder schon gemäht. Ein erstes Gefühl von Herbst schleicht sich ein.

Wir gingen weiter durch den Wald; er kühlt und bleibt als Laubwald zum Herbst hin länger grün als Feld und Flur.

Mich faszinieren Bäume. Sie zeigen immer wieder bizarre Überraschungen der Überlebenskunst und außerdem bieten sie Heime, Wetterschutz und Fluchthütten für viele Spezies. Clara sieht das ähnlich :-)


Freitag, Juli 22, 2022

Clara entpuppt sich als Schutzhund :-)


Eine schöne Hunde-Badestelle ist auch am Asselner Glasebach bei der Rastecke und Brücke am Wanderweg im Naturschutzgebiet. Ich muß korrigieren: war.

Eine neue Bank steht zwar da, aber immer noch inmitten von Sturmschäden. Clara ging nach einem kurzen Blick schnurstraks daran vorbei. Das Wetter war an diesem Tag bedeckt, eine Wasserkühlung fand Clara also nicht nützlich, geschweige denn nötig :-)

Wir gingen den schmalen Waldpfad zurück. Ich wollte an seinem Rand das Nest im toten Stamm wiederfinden, in dem ich im Frühjahr einen bewegungslos brütenden Vogel ganz absichtslos entdeckte, um es mir jetzt leer genauer anzusehn.

Ich fand es ungefähr in Bodenhöhe mitten in Himbeersträuchern versteckt. Ein wirklich klug ausgewählter Platz, nur aus einer einzigen Perspektive überhaupt wahrnehmbar sowie vor Wind und Nässe geschützt. Die weiche Polsterung lag noch sauber und trocken im Nest. Ich weiß nicht welche Vogelart es war, ich hatte das Foto an den BUND in Paderborn geschickt, aber auch dort konnte leider niemand die Brüterin bestimmen. Ich vermute sie war der Kopfform, Größe und dem Gefieder nach am ehesten ein kleinerer Greifvogel.

Clara hielt damals auf mein Handzeichen hin Abstand, als ich die Brüterin fotografierte. Auch jetzt drängte sie nicht zu mir hin um zu riechen, was mich da so interessierte. Gutes Gedächnis :-).

Wir gingen weiter, und kurz daruf überraschte mich Clara auf eine unerwartete Art:

Uns kam ein Mann entgegen, der alles andere als wie ein Wanderer oder Waldarbeiter aussah; eher wie ein Boxer aus einem großstädtischen Kiez-Studio. Das erste Mal reagierte ich auf meinen einsamen Waldwanderungen mit leichter Unsicherheit. Rechts und links von mir immer wieder Himbeergestrüpp, der Pfad höchstens 1 Meter breit. Clara ging vor mir her. Ich dachte, sie wird wie immer dem Entgegenkommendem in einem kleinen Bogen ausweichen. Aber nein!

Sie machte sich groß und ging mit vorgestrecktem Kopf frontal auf diesen Mann zu! DER wich aus, nicht SIE! Er sagte noch ein erstaunlich sanftes "Hallo" mit Blick auf SIE!

Clara hatte offensichtlich, so wie ich, eine leichte Bedrohung gefühlt; oder sie hatte meine leise Unruhe registriert. Zuhause tadelte mich Stu: "Wie hast du je daran zweifeln können, dass sie dich ohne Zögern bis zum Ende vertreidigt!"


Dienstag, Juli 19, 2022

Clara: "Bei Hitze ist Wasser nützlich"


Bis Mitte Juli bescherte uns dieser Sommer hier in Ostwestfalen gottseidank nur eine einzige Hitzewelle, das heißt Temperaturen bis 32 Grad. In diesen Tagen ging ich mit Clara ausschließlich an Bächen entlang spazieren.

Aus dem letzten, fast durchgehend heißen Sommer weiß ich, welche Bachstrecken wegen Bremsen-, Mücken- und Zeckenplagen jedenfalls für mich nicht in Frage kommen... Übrig bleiben damit in der Nähe nur wenige, zugängige Uferstellen der Altenau. Zwischen Atteln und Husen liegt eine besonders lauschige:

Ein befestigter Weg führt eine Weile direkt entlang des dicht bewachsenen Ufers, aber an einigen brombeerfreien Stellen kann man bis ans Wasser herunter steigen.

Mehr als die Beine macht Clara sich nur selten naß. "Blut abkühlen reicht" ist ihre Devise. Rumspringen im Wasser ist für sie nur manchmal - aus mir nicht ganz durchschaubaren Gründen - angesagt. Nur so viel: sie ist dann sehr abenteuerlustig gestimmt. In der Regel ist Wasser für sie nur eine nützliche Kühlung :-)

Eine andere gut zugängliche Uferstelle an der Altenau befindet sich am Alten Pilgerweg zur Annenkapelle. Durch eine Furt wird das Steilufer dort durchbrochen.

Wie die Altenau hat der kleinere Schwarzbach bei Hardehausen einige gute Zugangsstellen vom Wanderweg aus: "also schnell mal runter und rein", ermunterte ich Clara. Es gefällt ihr dort, auch bei weniger warmen Wetter folgt sie meiner Aufforderung hier meistens :-)

Wie Clara liebe auch ich diesen Weg besonders, denn im Wald haben an ihm und am Bach entlang so manche riesigen, alten Buchen überleben dürfen. Dieser Weg führt deshalb streckenweise durch eine abgedunkelte, kühle Welt. Ich atme dort auf, bin dankbar für die Hitzpause, fühle mich gut im Schutz der Bäume.


Samstag, Juli 16, 2022

Einige Trainingseinheiten aus Clara´s

Agility-Sommerprogramm mit Teddy :-)


Clara und Teddy setzen bei sehr warmem Wetter vorzugsweise mehr mentale als physische Kraft ein. Sehr politisch!

Für den physischen Einsatz gilt im Sommer allgemein:

Maß halten, Begeisterung zügeln, das sind bei heißem Wetter ihre Agility- und Spieleregeln. Sehr gesund!

Begrüßungsrituale auf wenige und kurze Rennrunden zu begrenzen (oder ganz darauf zu verzichten) ist als Erstes angesagt. Dadurch spart man Kräfte. Sehr ökonomisch!

Häufigere Spielpausen einzulegen, da sind sie sich einig. Sehr kooperativ!

Lieber das Spiel beenden als sich schlapp zu rangeln: sehr vernüftig!

Zwischendurch mit Frauchen Ulrike (oder mir) zu schmusen und das Rumtoben (oder Anderes) zu vergessen hilft gegen selbstgemachten Stress. Sehr weise!

Nebenbei: Solche Sport-Sommerregeln sind auch für Menschen geeignet :-)


Sonntag, Juli 10, 2022

Kleines Bulldogtreffen im Teutoburger Wald


Zu unserer freudigen Überraschung meldete sich Ende Mai unsere Bulldogbekannte Janett nach Jahren wieder und regte ein Treffen der alten Bulldog-Truppe aus der Gegend des Teutoburger Waldes an. An einem Sonntag Mitte Juni war es soweit: Im Waldcafe Bienenschmidt trafen wir uns: Janett und Kai mit ihrem Elvis und Antje und Michael mit Stine und Hinnerk. Ina und Stephan mit Stan konnten leider nicht kommen.

Die Wiedersehensfreude war groß. Janett und Kai hatten nach dem Tod von Spike und Pia einige Jahre keinen Hund, dann konnten sie es nicht mehr länger aushalten. Vor einem Jahr übernahmen sie den 8jährigen Elvis. Dieser jetzt also neunjährige Kerl war noch immer sowas von fit, ich war völlig begeistert. (Clara übrigens auch :-)

Antje und Michael haben neben einem Deutschdrahthaar-Rüden schon immer Bulldogs gehabt, wie Antje sagt "für´s Herz" :-) Michaels DDH ist ein ausgebildeter Jagdhund, er und Hinnerk müssen allerdings getrennt gehalten werden, da der zweitgekommene Hinnerk (Archiv) allzu gerne der Chef wäre ;-). Stine hält sich als Hündin aus diesem "Männerding" raus.

Die drei Bulldogs kennen sich schon länger, fanden es aber super ihre Bulldogtruppe um Clara zu erweitern. Und Clara strahlte darüber vertraute Gesichter zu treffen! Sie ließ sich beschnuppern, beschmusen und sogar bedrängen: "Alles vertraut, alles herrlich!"

Hunde-Menschen vertraut Clara, aber Bulldog-Menschen liebt sie. Sofort als Janett mit Elvis ankam ging sie auf diese zu, und später schmiegte sie sich an Antje sogar an :-)

Der alte Mister Elvis war besonders heftig von Clara bezaubert, sie entzog sich seinen Überfällen so sanft wie geschickt. Wir Menschen freuten uns an unseren 4 Held(inn)en und schmunzelten, ja lachten fast die ganze Zeit.

Während wir später aßen, waren die Vier unterm Tisch mehr mit ihren Tollereien beschäftigt, als am Schnitzelgeruch interessiert. Und das will was heißen!

Stu und ich machten den größeren Spaziergang nicht mit, da Stu inzwischen gehbehindert ist. Es wurden Abschiedsfotos gemacht und ein Treffen für September verabredet. Es waren für Mensch wie Hund wunderschöne, herzerfrischende Stunden.


Donnerstag, Juli 7, 2022

Wunderschöne Gräser- und Wiesenwelten


Der Juni ist hier bei uns der Monat blühender Wiesen und Weiden. Mitte Juni beginnt vereinzelt die Mahd (den Begriff lernte ich erst hier im Dorf kennen), Ende Juni ist dann die Pracht geschnitten und als Heu eingebracht. Nur Wanderwege und Wegränder vieler Feldwege werden schon ab Anfang Juni gemäht, damit diese nicht überwuchert werden.

Dort, wo Gräben neben den Wegen verlaufen, läßt die Feuchtigkeit üppige Feldblumen den ganzen Sommer über im Gras gedeihen. Nur den Klatschmohn vermisse ich dieses Jahr...

An vielen Wegrändern der Waldwege dagegen steht das blühende Gras immer noch bis zu zwei Metern hoch. Ein "Alice-im-Wunderland"- Effekt wird uns Wanderern dort geschenkt. In den kleinen Waldlichtungen allerdings wuchs das Gras bescheidener.

Freundin Hannelore und ich verloren uns auf einigen Spaziergängen in dem Zauber der Vielfalt der Gräser; das subtile Spiel immer wieder anderer Ährenformen ließ mich an die musikalischen Variationen um ein Thema herum, wie in der Barockmusik, denken. Der Wind bewegte die Gräser in sanften Wellen, ein Tanz der Sanftmut. Wir lachten auch über die volkstümlichen Namen einiger Gräser, so wie Flaschenbesen und Hirtentäschel.

Ich fuhr an einem Tag mit Clara in der Hoffnung ins Schwarze Bruch, dort die ersten Seerosen zu sehen. Aber die wilden, gelben Seerosen auf den hinteren Teichen im Naturschutzgebiet blüten noch nicht. Und zu meinem Kummer hörten wir auch keinen einzigen Frosch und sahen keine einzige Ente... dabei wäre das Biotpp dort eigentlich ideal für Amphibien und Wasservögel...

Nur die weißen, großen Seerosen im früheren Forellenzuchtteich neben der Straße, dort wo auch zwei Ferienhäuser stehen, waren voll geöffnet. Dort blühten auch zwei Rhododendron, so wie in vielen Englischen Parks. Schön, aber eben Garten und Park zugehörig.

Die hinteren Teiche im Schwarzen Bruch, gesäumt von Erlen und Schwarzbirken, sind im Frühsommer eingesumpft.

Schilf und schilfähnliche Grassorten wachsen dort. Hunderte von blauen Libellen tanzten in diesem Gras ihren Paarungstanz - und das in Clara´s Augenhöhe... Hoffentlich verletzten sie in dieser Menge ihre Augen nicht, dachte ich und zog mich mit Clara vom Ufer zurück. Dies dicke, etwas scharfkantige Gras war sowieso nicht ihr Fall, das sah ich ihrer Miene an.

Hier im Altenautal und der Hegge gibt es meinem Gefühl nach fast so viele Weiden und Wiesen wie Ackerfelder.

Die wilde Wiese auf einem Plateau am Abhang vom urwüchsigen Hainbergwald am Nachbardorf liegt nur spätnachmittags und abends im Sonnenschein; Clara und ich genießen dort gerne die weite Sicht. Das heißt, Clara hat da vor der Mahd ganz und gar keine weite Sicht ;-).... Wir tollen auf dieser einsamen Hochwiese gerne ein wenig in der erfrischender Abendbrise herum. Ich mag es auf dem Boden im Gras und seinem Duft zu liegen - Clara findet es super mich dann zu überfallen, kurz zu küssen und hoch zu scheuchen :-)

Wir haben das Glück, dass zuhause hinter unserem Gartenzaun noch eine Restweide geblieben ist, die der Bauer nicht als Bauland zu verkaufen gedenkt.

Im Sommer leben hier Kühe mit ihren Kälbern, die bei Regen oder Mittagshitze den Schatten unter unseren den Zaun überragenden Tannenästen aufsuchen. Clara informiert uns immer mit einem gelassenen Wuff, wenn die Kühe direkt heran kommen. So wie Nachbars Katze haben die in ihrem Revier nichts verloren, meint sie. Aber sie weiß es zu schätzen, dass die Kühe - anders als die freche rote Katze - den Zaun respektieren. Die Katze wir von ihr wütend von Baum und Hof verjagt; und zur Rache pinkelte die neulich vor meinen Augen unser Auto an, als Clara gerade drin saß, das heißt nichts dagegen unternehmen konnte!

Diese Kühe sind liebenswürdig und neugierig, ich mag sie!


Montag, Juli 4, 2022

Hollunderblüten, Heckenrosen -

und unterwegs am Deutschen Mühlentag


Anfang Juni spazierten Clara und ich auf einsamen Wegen im Duft von Hollunderblüten und Heckenrosen. Im Wald gingen wir unter kühlenden Buchen-Laubdächern einher. Eine pure Sinnenfreude - auch für meinen Gaumen: Hollunderblüten schmecken wundervoll :-)

Ich entdeckte wieder einen mir neuen, zauberhaften Weg durch die Flur; er stellte sich wie so viele andere hier bei uns als kleine Teilstrecke des 144 km langen Sintfeldhöhenweges heraus. Dieser Fernwanderweg umrundet in vielen Kurven und Einbuchtungen unsere schöne Gegend. Er führt direkt an unseren Dörfern des Altenautales vorbei.

Seit einger Zeit wurden mehr und mehr die Teilstrecken dieses beliebten Fernwanderweges, die nur schmale "Trampelpfade" durch wildes Gelände sind, mit Rindenmulch "ausgepolstert". Das macht sie besser gangbar. Jetzt stellte ich zu meiner Freude fest, dass auch namenlose, lokale Pfade durch unsere Buchenwälder so saniert wurden und werden: die nahezu stets vorhandenen Schlammstellen in Wegsenken sind dadurch weitgehend trockengelegt.

Jetzt beim Wandern durch das Puttenholz fiel mir der Groschen: durch das radikale Fällen aller kranken Fichten und deren anschließendes Schälen fielen Unmengen von Rinden an. Sie zu Mulch zu zerkleinern und so zu nutzen, gute Idee, muß ich sagen!

Zu dieser romantischen Frühsommer-Stimmung passen Mühlen: am 6. Juni, Pfingstmontag, war der jährliche Deutsche Mühlentag. Stu hatte recherchiert und drei Mühlen in unserer Umgebund gefunden, die dafür geöffnet hatten und arbeiteten!

In unserer quellreichen Kaarstlandschaft gibt es nur Wassermühlen. Zuerst fuhren wir zur circa 550 Jahre alten Vodes-Mühle in Kirchborchen, dem übernächsten Dorf von uns abwärts der Altenau. Eine zauberhafte Ecke, wo wir noch nie gewesen waren.

Der Mühlbach wird seit eh und je von einer eigenen, nicht weit entfernten Quelle gespeist. Am Weg dorthin feierten Dorfbewohner mit Hund, Kind und Kegel bei Feuer, Musik, Bier und Würstchen den Mühlentag. Ich ging deshalb erst drei Tage später mit Clara zur Quelle, dem Storchenkolk. Auf der Wanderapp wird dagegen die Quelle "Blaues Loch" genannt... Bislang kannte ich nur den berühmten "Blautopf" bei Blaubeuren...

Ich war fasziniert vom diesem Blauen Quellloch und begeistert, es sozusagen direkt um die Ecke von Zuhause zu haben. Clara nahm das Wasserloch gelassener hin :-))
Wikipedia: "Die blaue Farbe entsteht durch einen physikalischen Effekt der Lichtstreuung (so genannte Rayleigh-Streuung) an den nanoskaligen Kalkpartikeln, die im Wasser dispergiert sind. Durch deren geringe Größe wird das blaue Licht bevorzugt gestreut und erzeugt das blaue Leuchten."

Zurück zum Mühlentag: Unser nächstes Ziel war die 200 Jahre alte, frühindustrieelle Schäfermeier-Mühle bei Salzkotten.

Clara fand an diesem Mühlen-Ausflug nur eingeschrenktes Vergnügen nach dem Motto "Dabeisein ist wichtig" :-).

Für ihre Verhältnisse war es mutig, bei der gut restaurierten, 750 Jahre alten Bürener Mittelmühle mit uns über einen schmalen Brückensteg zu gehen, wo sie das Wasser unter sich rauschen und das Mühlrad hinter sich brausen hören könnte :-)

In dieser wirklich alten Mittelmühle wurden damals Buchenstämme durchbohrt, wie dies in einem Schauraum gezeigt wird. Miteinander verkoppelt dienten sie als Wasserleitung für das damalige Büren. Von einer Quelle oben im Wald führten sie durch den heutigen Piepenbach in "Piepen" (Piepe = Röhre) das Wasser ins Dorf. Hier heißen viele Bäche Piepenbach: jetzt ist mir klar, warum! Früher führten dort hölzerne Wasserleitungen in die Siedlungen.

Nach dieser dritten Mühle fuhren wir in ein Gartenlokal und aßen Gutes. Clara bekam natürlich von meinem Pfeffersteak ab, nachdem ich die Soße von ihrer Portion abgeschleckt hatte :-)


Dienstag, Juni 28, 2022

Zeckensaison :-(


Zurück von der Nordsee landeten wir hier Ende Mai mitten in der Zeckensaison :-((

Vor unserer Woche an der Nordsee hatte ich in Claras Fell nur eine einzige dieser Spinnenartigen entdeckt: und die war so tot wie klein. Sie hat mit dem ersten Biß in Clara den sofortigen Tod gefunden. Wir geben Clara in dieser Saison erstmalig Simparica Kautabletten. Offensichtlich wirken diese perfekt, und sie zeigen bei Clara keine Nebenwirkungen.

Früher gaben wir ihr "Frontline Spot-on" ins Fell. Aber immer wieder saugten sich vereinzelte Zecken trotzdem voll und hatten somit Zeit, üble Erreger in sie einzuspritzen. Clara hat minimal Abwehrstoffe gegen Babesiose in sich aufgebaut; sie muß demnach mindestens einmal durch eine Zecke damit infiziert worden sein. Die Bandbreite der Krankheiten, die Zecken übertragen, wird immer breiter...

Also wieder Zuhause ging ich gleich am ersten Tag zu einem unserer Lieblingswege, dem Brombeerweg: ich brach nach einer Viertelstunde ab! Nach 5 Minuten sammelte ich die ersten 7 Zecken von ihr ab. Die waren im hohen Gras am Wegrand versteckt gewesen. Nach ein paar weiteren Minuten das gleiche Spiel. Einge saßen mir auch gleich auf den Händen, bevor ich sie alle von Clara abgelesen hatte...

Zecken leben offensichtlich in Massenkolonien. Auch wenn sie auf Clara durch Simparica Kautabletten gleich absterben, ich mag sie nicht als kleine, vertrocknete Leichen auf dem Bett oder im Teppich haben :-(.... Stattdessen fuhr ich mit ihr zum Meerhofer Wald. Ich war ungeheuer erleichtert: hier mußte ich nur zweimal eine einzelne, noch auf ihrem Fell wandernde Zecke wegnehmen! Also sommer-geeigneter Weg :-)

In der nächsten Woche testete ich mit Clara (als Testperson :-) einige weitere unserer Lieblingswege auf Zeckenkolonien. Aber den Brombeerweg, das jeden Sommer zeckenverseuchte Menthal und den oberen Heggeweg werde ich erst wieder ab Oktober besuchen....

Ich klassifiziere unsere Wege jetzt nach dem Grad der Zeckenplage :-)

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara auf die Höhe ins Puttenholz.

Hier weht meist eine erfrischende Brise. Und wie wunderbar: auf dem Hinweg zum Wandererpilz setzte sich keine Zecke auf sie. Ich entspannte mich und konnte mich wieder an den schönen Waldblumen und überhaupt am Wald erfreuen.

An diesem einsamen Rastplatz mache ich immer eine Pause und Clara schnuppert herum. Diesmal erlebte sie dabei eine Überraschung ;-)

Und auf dem Rückweg setzte sich nur eine einzige Zecke auf Clara. Also auch dieser ist ein im Sommer geeigneter Wanderweg ;-)

Als nächstes untersuchte ich mit Clara den streckenweise romantischen Weg um und hinter dem Piepenteich, an dem ich im letzten Jahr Schwarzstörche beobachten konnte. Hier wächst das Gras an einigen Stellen fast mannshoch, ich befürchtete deshalb, Zeckenkolonien könnten das Terrain erobert haben....

Ich sah keinen Schwarzstorch, nicht einmal Enten; nur ein einsames Blesshuhn schwamm auf dem mittelhoch stehendem Wasser herum. In unserer Gegend waren beliebte Futtertiere der Wasservögel, Frösche, Lurche und Kröten in diesem Frühling kaum zum Laichen unterwegs gewesen. "Es lag am Wetter", höre ich als Standard-Erklärung....
Ich sah aber auch keine Zecken! Nicht eine!

Ich wagte es deshalb mit Clara mitten durch mannhohes Gras zu einem Picknick-Platz durchzustapfen - wirklich keine Zecke sprang auf Clara oder mich!

In der gleichen Woche inspizierten wir auch unseren allerbevorzugtesten Weg: der Rundweg über die Höhe und durch das Tal des "Bündel" (ein alter Flurname).

Auch keine Zecken! Wundervoll! Aber ein paar weitere Lieblingswege, ich nenne nur das Schwarze Bruch, den Rotherweg, das Glasebachtal...., die müssen wir noch "testen" ;-)

So gut Clara besonders die Deichwiesen an der Nordsee gefallen hatten - sie freute sich offensichtlich wieder zuhause im Altenautal zu sein. Und Stu und ich uns auch :-)


Samstag, Juni 25, 2022

Museen - und ein Zoo am Meer


Stu besuchte an einem Vormittag das Museum "Aeronautikum" des Fliegerhorstes Nordholz. Als altem Privatpiloten und ehrenamtlichem Fluglehrer war das echt interessant für ihn :-)

Clara und ich warteten auf einer Bank im Halbschatten vor dem Eingang auf ihn. Diesmal lief Clara ihm NICHT nach: "Ich bin mir sicher, hier will er nur zu blöden, gefährlichen Geräten !!! Ich verstehe ihn nicht....."

Einen Tag verbrachten wir in Bremerhaven. Der Küstenweg dorthin führte durch den Überseehafen. Ich hatte mir nicht vorgestellt, wie wirklich groß und vor allen Dingen wie hoch die Containerschiffe tatsächlich sind... Der Stadtkern um den Alten Hafen ist voller moderner Prachtbauten, es gibt aber auch schön restaurierte alte Patrizierhäuser, Speicher und Segelschiffe. An der Promenade sind Spielplätze und Boote die Fisch, Eis und mehr anbieten. Clara nahm diesen Stadttag brav und gottergeben hin :-)

Ich besuchte das berühmte "Klimahaus", war aber enttäuscht: interessant eigentlich nur für Kinder; und kaum interaktiv konzipiert. Das Beste daran fand ich den Bau selbst. Er ist ein moderner, ovaler Glasbau, der an die Arche Noah denken laßt. Clara und Stu warteten in einem Restaurant daneben auf mich.

Gleich am Alten Hafen liegt der "Zoo am Meer", und wunderbar: Hunde dürfen mit hinein :-))

Der Zoo war nachmittags sehr voll, vor dem Pinguinbecken hatte sie keine Chance an die Scheibe heran zu kommen, die war stets von Kindern belagert. Das tat mir leid, denn Pinguine kommunizieren gerne munter schnabelnd mit jedem vor der Scheibe. Kosmo hatte einmal im Zoo Münster einen Fanclub von Pinguinen vor sich. Er war sehr angetan von ihnen :-))

Mich begeisterten die zwei Eisbären. Ein wunderbares Gehege war für sie gestaltet worden, sogar mit hohem Blick über das Wasser.

Abends dann wieder Genuß im Schlemmer-Restaurant unweit unseres Ferienhauses und ein wilder Sonnenuntergangshimmel. Am unserem letzten Abend verschlechterte sich das Wetter, es regnete in den Abreisetag hinein.

Wir freuten uns wieder auf unser Zuhause. Es war eine schöne Urlaubswoche, findet Clara auch :-)

Noch eine medizinische Anmerkung:

die Nordseeluft ist berühmt wegen ihrer so guten, gesundheitlichen Wirkung. Das stimmt: Clara´s Augen tränten seit Frühlingsbeginn wieder stärker. Pollen sind wohl die Ursache. Schon nach 3 Tagen an der Nordsee hörte der Tränenfluß auf! Ihre Fellfurche unter den inneren Augenwinkeln war nicht mehr naß und damit nicht mehr rötlich gefärbt.

Welch saubere Luft kann man dort genießen :-) !


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Mittwoch, Juni 22, 2022

Feuchtwiesen und Eichenwälder


Das Land zwischen Bremerhaven und Cuxhaven war früher weitgehend Moor, es wurde kultiviert, entwässert. Überall durchzogen Wassergräben die Felder und Wiesen, in denen es oft laut quakte. Mich wunderte deshalb, dass wir nur ein einziges Storchennest entdeckten.

An einem Nachmittag sahen wir zwei Störche auf den Wiesen in der Nähe dieses Hofes. Ich schlich mich ohne Clara näher um sie zu fotografieren. Als ich einem der Beiden zu nahe kam, flog er weg. Ich gab ihm Recht, ich störte ihn!

Zwischen diesen Weiden gibt es kleine, eingesprenkelte und unter Naturschutz stehende Heideflächen, Moore und Wälder.

Als ich mich während eines Spazierganges auf einem Weg zwischen Weide und Wald auf eine Bank setzte, erkundete Clara zunächt einmal ausgiebig, was vor der Bank weideseitig im Wassergraben und hinter der Bank waldseitig im Gebüsch so lebt und wirkt. Den Graben inspizierte sie vorsichtig, dann dachte sie nach. Die Frösche schienen in ihr mit ihren laut tönendem Gequake Verwunderung auszulösen. Außerdem hatte ich ihr gleich am ersten Tag verboten mehr als die Nase in einen Graben hinein zu strecken :-)

Die Heide blühte um diese Jahreszeit noch nicht, sie wirkte unansehlich in ihrem bräunlichen Winterstatus, deshalb spazierte ich mit Clara nur durch die Wälder oder an ihren Rändern entlang. Es sind keine Buchenwälder wie bei uns, sondern Kiefer- und Eichenwälder.

Ein Eichenwald strahlt eine ganz andere Stimmung aus als ein Buchenwald: Eichen stehen als Indiviuen für sich alleine, brauchen Freiraum. Buchen sind meist miteinander verbunden, oft sogar verwachsen. Sie bilden Familien.

Die Boden der Eichenwälder war mit kleinen weißen Blüten in polsterigem Grün übersät. Sie dufteten, luden Schmetterlinge zum Tanz ein. Und Clara und mich auch :-)

Ein bißchen gaben wir neben der Natur und der Eßkultur auch der allgemeinen Kultur Raum in dieser Woche ;-). Darüber im nächsten Beitrag.


Sonntag, Juni 19, 2022

An Wattenmeer und Strand


Im Laufe der Woche besuchten wir die kleinen Kutterhäfen der "Wurster Nordseeküste", in deren Mitte unser Ferienhau liegt. Kleine Badestrände gab es auch. Alles ging hier gemächlich vor sich, die Einheimischen strahlten Geduld und Humor aus.

Schiffe, Motorräder, alles Maschinengetriebene ist für Clara ein Misstrauen verdienendes "Gerät". Ein "Ding" ist für sie ein nicht aus der Natur stammender Gegenstand, so wie Plastikeimer oder Mülltonnen. Ein "Ding" ist für sie zwar weniger abartig als ein Gerät, aber man solllte besser ein wenig Abstand dazu halten. --- ABER: Autos sind ok; deren Nutzen hatte sie schnell verinnerlicht ;-)

Wenn Clara und ich zur Wasserkante zwischen den Dünen oder zur Wattkante an den Kutterhäfen spazierten, wartete Stu in einem Strand- oder Hafen-Cafe bei Latte Macchiato auf uns. Er genoß die Ruhe, denn es waren zu dieser Zeit noch nicht viele Touristen dort.

Clara mochte es nicht Stu im Cafe oder auf einer Bank sitzend zurück zu lassen. Nachdem sie ein paar Mal zu ihm zurück gerannt war, ihn anstupste und ermunterte mitzukommen, nahm ich sie an die Leine. Er kann sandige Wege wegen seines Gehstocks nicht mehr mitmachen, und das versteht Clara nicht. An der Leine akzeptierte sie es aber.

Die Weite des Meeres war ihr befremdlich und an der Leine ist es eh doof! Aber was ihr der Wind alles an Infos zutrug, das interessierte sie und gefiel ihr offensichtlich :-)

Der Dünenstrand und das Meer bei Sahlenburg waren so, wie man sich die Nordsee träumt. Und an der endlos langen Strandpromenade gab es einige gute Resaturants.

Gegenüber liegt die Hallig Neuwerk, mann kann bei Ebbe mit der Pferdekutsche rüber fahren. Wir verzichteten wegen Clara darauf, denn die Kutsche (fährt im Mai nur einmal in der Woche) war voll ausgebucht, Clara hätte sich die 2 Stunden Fahrtzeit unter die Sitzbank quetschen müssen - wobei gelegentlich Wasser zwischen den Bodenplanken durchschwappt. Es wäre für sie reiner Stress gewesen :-(

In Sahlenburg spaziert man zwischen oder entlang von Dünen, Hundsrosen verströmen ihren betörenden Duft und im dortigen Nationalparkhaus gibt es eine den Besuch lohnende Austellung über das Watt und das Leben in ihm.

Nach einiger Zeit des Sandwandern ließ ich sie von von der Leine, denn Stu war am Rande des Dünengeländes so weit hinter uns, dass sie nicht mehr zu ihm zurücklaufen würde. Sie freute sich und widmete sich den Gerüchen (und Gewächsen ;-)

Auf den Wegen zu den Highlights der "Wurster Nordseeküste" gingen wir auch immer in Wäldern und auf Wiesen spazieren. Darüber im nächsten Beitrag.


Donnerstag, Juni 16, 2022

Clara´s Erlebnis an ihrem 4. Geburtstag


Am 14. Mai feierten wir Claras 4. Geburtstag: wir fuhren mit ihr an die Nordsee. Sie sah zum ersten Mal das Meer, allerdings zunächst nur vom Deich aus :-)

Sie verstand schon beim Kofferpacken, dass es um mehr als eine Waldwanderung ging; sie ließ uns nicht aus den Augen. Und dann im Auto legte sie sich gleich zum Schlafen hin: Entspannung, sie war dabei ! Die übervolle A1 regte nur Stu und mich auf, aber als es 3 Stunden später auf eine Fähre über das Mündungsdelta der Weser ging, ja da war es umgekehrt! Ein lautes Schaukelding, ein Riesen-Gerät; sie war froh im Auto bleiben zu dürfen ;-)

In unserem Ferienhaus hatten wir viel Platz, das gefiel Clara, sie mag es nicht beengt.

Besonders gefiel ihr, dass sie direkt aus der Haustür heraus auf den Deich laufen konnte. Nach der langen Autofahrt genoß sie es in dieser Weite ganz frei herumrennen zu können - nachdem sie sich, wie es ihre Art ist, erst einmal ein Bild von der Lage gemacht hatte :-)

Dann suchten wir uns ein gutes Fischrestaurant, Clara bekam von allem ab. Fisch liebt sie und Krabben, naja, wenn es ein muß - genau wie ich :-) Stu aß in diese Woche an der Nordsee jeden Tag mit ungebrochener Begeisterung Fisch, Muscheln und Krabben.

Ihren Geburtstag beendete ich mit einer Wanderung mit ihr - bei einem unvergleichlich schönen Sonnenuntergang - jenseits des Deichs entlang am 'Nationalpark Wattermeer'.

Von der Deichhöhe aus versank ich in den Anblick des Abendrotes über dem weiten Meereshorizont, aber Clara meinte es sei wichtiger das Sträßchen vorm Deich und die paar Häuser daran im Auge zu behalten. Sie ist eben mehr praktisch als poetisch veranlagt ;-)

Am nächsten Morgen wurden die Deiche von riesigen Traktoren gemäht und das Heu am folgenden Tag eingefahren. Clara genoß es, nicht mehr im freien Lauf durch hohes Gras abgebremst zu werden :-). Und ich war so erstaunt wie froh, dass aus diesem Gras keine einzige Zecke auf sie gesprungen war!

Clara Lee ist mit 4 Jahren nun eine richtig erwachsene Hündin. Irgendwie meinte ich, sie ist nachdenklicher geworden, so wie sie oft still die Welt beobachtet :-)

Wir erkundeten jeden Tag das Umland. Darüber erzähle ich in den nächsten Beiträgen. Und jeden Abend machte ich mit Clara eine Deichwandeung direkt vom Ferienhaus aus. Wir erlebten einen immer wieder ganz anders gearteten Sonnenuntergang.

Am ersten Tag in Clara´s neuem Lebensjahr herrschte zudem Vollmond. Die Sonne über dem Meer und der Mond über dem Land standen sich frontal gegenüber. Hier auf Meeresniveau sah man diese Konstellation herrlich klar.


Montag, Juni 13, 2022

Blüten überall :-)


Im Mai blüten nicht nur Wiesen und Garten, an fast allen Waldwegen hier strahlten die Blütenbüschel der Weißdornbäume wie filigrane Windspiele in rosa gesprenkelten Weißtönen. Am Boden spiegelten immer wieder Butterblumen die glänzende Sonne.

Clara und ich gehen jetzt an warmen Tagen vormittags oder am späteren Nachmittag in den Wald. Die Waldpfade sind immer noch feucht und führen durch kniehohes Gras. Die ersten zehn Minuten frißt sich Clara mehr durch als dass sie durchgeht. Dann hat sie genug davon und widmet sich ihren anderen Interessen ;-)

Die Luft duftet - für mich - wunderbar nach Waldmeister und süßen Blüten. Clara ist dagegen angetan von den tierischen Gerüchen, die mir entgehen :-)

Ich wandere am liebsten alleine mit Clara durch die Natur. Dann sind wir im Flow, fühlen uns mit allen Sinnen als Teil der Erde. Aber gelegentlich gehe ich auch gerne in Begleitung, so wie Clara auch: "Rudelaspekte" pflegen, nenne ich das schmunzelnd.

Clara und ich fanden jetzt eine weitere Wanderfreundin, sie ist direkt aus unserem Dorf: Hannelore. Ich lernte sie beim Forellenschmaus zum 1. Mai kennen. Sie is so alt wie ich und geht so langsam wie ich :-) Clara war nur durch ihren roten Stütz-Schirm etwas irritiert. Dann hat sie verstanden, dass der nichts anderes ist als der schwarze Gehstock von Stu. Also befremdlich, bedrohlich wenn er laut umfällt, aber ansonsten hinnehmbar !

Ich zeigte Hannelore die Galmaiveilchen bei den Bleikuhlen. Sie hatte von diesen besonderen Blumen gehört, sie aber noch nicht gesehen. Sie staunte begeistert über ihr intensiv leuchtendes Lila-Blau, und auch dass sie sich hier so üppig auf den bleihaltigen Böden wohlfühlen.

Dann zeigten Clara und ich ihr noch in der Nähe die zwei durch eine "Feenbrücke" verbundenen Buchen.

Als Feenbrücken werden natürliche Brückenbildungen bezeichnet. Sie können aus Felsen bebildet sein oder auch aus einem Ast, der an zwei Baumstämmen an-/ oder eingewachsen ist. Sie sind Elfenwerke, wie es heißt :-)

Clara verbrachte auch viel Zeit im Garten, besonders wenn Stu und ich es auch taten. Einmal hatte ich mich unter den Goldregen in den Halbschatten gelegt und hörte einen Hörbuchkrimi. Clara war unschlüssig, wo sie sich hinlegen sollte...

Auf die Terrasse zu Stu, irgendwie nicht wirklich gemütlich sagte ihre Miene, als sie zu mir trottete. Zu mir unter den Goldregenbaum voller summenden Hummeln, hm, das begeisterte sie auch nicht!

Sie ging in den Buschschatten daneben, grub etwas herum und hielt dann ihren Bauch auf der blanken Erde kühl. So waren wir alle zufrieden :-)


Freitag, Juni 10, 2022

Sonnenuntergänge, Honigbienen und

ein Kotelett


An manchen Abenden spazieren Clara und ich spät noch einmal über die Höhe hinter unserem Hause, einfach weil wir von dort einen so herrlichen Blick auf die untergehende Sonne haben. Nur wenige Windräder unterbrechen von dort die Sicht auf den Horizont.

Kein Sonnenuntergang ist wie der andere, jeder führt in seine einzigartige Stimmungswelt. Clara hat dafür leider wenig Sinn, sie ist mehr an der Erde als am Himmel interessiert ;-). Sie wackelt aber, wenn ich juchze. Das ist Spiel!

Da es jetzt Mitte Mai mittags schon richtig warm ist, gehen Clara und ich gerne schon früh los. Zu dieser Tageszeit bevorzugen wir einen Höhenweg auf der südlichen Talseite, der vormittags im Schatten einer hohen Wildhecke liegt. Seit Anfang Mai sind hier die Kühe wieder auf der Weide.

Clara geht nicht mehr - so wie in jungen Jahren - auf jedes Tier neugierig und erwartungsvoll zu. Sie wartet ab, ob es überhaupt an Kontakt interessiert ist. Ganz vernünftig, finde ich :-)

Auf dem Nordhang kamen wir abends an einer einzelnen pechschwarzen Mutterkuh mit ihrem gleichermaßen schwarzen Kalb vorbei. Die Kuh kam bedächtig auf uns zu. Das Kalb kam ihr zögerlich nach, aber dann versteckte es sich vor unseren Blicken hinter seiner Mutter. Clara respektierte das, jedenfalls hielt sie ihren Abstand bei. Sie ist jetzt eine erfahrene Hündin ;-)

Sonntag nachmittags Mitte Mai surrte, schnarrte es gartenseitig so laut, dass ich rausging um zu sehen, was für eine Maschine irgendein Nachbar da in Gang gesetzt hatte. Ja, und dann stand ich mitten im Garten vor einem Schwarm tausender brausender, schwirrenden Wespen! Ich schrak zurück und sah ein Riesengebilde um die Astgabel einer Eibe herum hängen, ich hielt dies für ihr Nest. Tausende irrlichtende Wespen bildeten knapp oberhalb des Rasens eine mindestens zwei Meter hohe, breite Spindel. Sie war die Quelle des lauten "Motorgeräusches".

Clara, die mir gefolgt war, trieb ich sofort ins Haus zurück. Sie war über meine Hektik erstaunt; das monotone, so laute Gebrumm-Gesumm alamierte SIE nicht...... Dann telefonierte ich mich - über die Feuerwehr bis zu einem bundesweiten Kammerjäger-Notdienst - durch. Trotz Zusage kam aber (wegen Überlastung) keiner. Montags wendete ich mich an einen örtlichen Betrieb, die wollten nachmittags kommen. Clara ließ ich nicht mehr in den Garten, ich ging mit ihr auf die Felder. Mittags sah ich wieder nach diesem monströsen Gebilde - es war weg! Spurlos weg!

Ich sagte dem Kammerjägerbetrieb ab und schickte ein Foto hin, sozusagen um zu beweisen, dass ich nicht phantasiert hatte. Der Mirarbeiter, mit dem ich Kontakt hatte, antwortete mir sehr freundlich: "... wir hatten uns das Bild noch einmal angeschaut. Es sieht tatsächlich nach einer Art Wildbiene aus. Wahrscheinlich hat das Volk dort einen Nistplatz gesucht, daher waren die Tiere in dieser großen Menge zu sehen. Wildbienen sind allerdings völlig ungefährlich, richten keinen Schaden an und interessieren sich nicht für den Menschen oder dessen Nahrung (wie z. B. süße Getränke, Kuchen etc.) Außerdem stehen (wild)Bienen unter Naturschutz, eine Bekämpfung ist hier also nicht möglich. Die Tiere dürften Sie nicht weiter stören..."

Ich war in meine eigene Falle negativer Erwartung gerannt: Ein Wespennest hatten wir schon mal im Garten, was sollte es also sonst sein? Die inzwischen seltenen und gefährdeten Wildbienen hatte ich als absolut unwahrscheinlich erst gar nicht in Erwägung gezogen. Habe mir also wieder mal bewiesen, wie wir Menschen uns vielfach unseren Stress selbst bescheren: durch negative, angstgeladene, nur eingebildete Erwartungen.

Der Besuch von Honigbienen gilt seit Menschengedenken als Glück, als Hinweis auf die Süße des Lebens. Sie hatten meinen Garten als Übernachtungsquartier auf der Suche nach einem neuen Heim ausgesucht. Danke für Euren Besuch, Ihr Freudensammlerinnen :-)

Ich gehe gerne am späten Nachmittag auf die dann sonnenbeschiene Kahle Platte auf dem Hainberg. Ein sehr schmaler Pfad führt an ihrem steil abfallendem Rand vorbei.

Clara bleibt ja, wie Ihr LeserInnen wißt, immer in meiner Nähe. Neulich aber war sie dort verschwunden, reagierte auf kein Rufen, ich sorgte mich langsam und ging den Weg zurück. Ein Hund hatte sie nicht abgelenkt, denn dann hätte ich irgend etwas hören müssen... Aas? Jetzt hörte ich leises Geraschel plattenseitig von mir - gottseidank nicht von der Steilkante her. Ich schob das Gebüsch beiseite:

Clara stand vor mir mit einem kompletten Grillkotelett im Maul! Sie ließ es sich brav abnehmen. Es war nicht angebissen weg geworfen worden; roch nach Grillgewürz, war auch noch frisch. Ich nahm sie an die Leine und warf es weit fort hinter sie ins Gebüsch. Nach einer Weile ließ ich sie wieder von der Leine in der Hoffnung, das Kotelett sei vergessen.

Zurück gingen wir später einen Parallellweg zum Waldpfad an der Feldkante entlang. Ich hätte Hund besser kennen müssen: plötzlich rannte sie vor und verschwand im Gebüsch. Ihre feine Nase fand das Kotelett erneut... ich sie aber auch sehr schnell mit dem Ding vor sich. Das war´s, wir fuhren heim. Sie soll grundsätzlich nichts unterwegs gefundenes fressen!

Ich hielt das Kotelett nicht für vergiftet, denn warum sollte ein Hundehasser es erst auf dem Grill zubereiten? Das waren picknickende Wanderer gewesen; die gibt es hier gelegentlich... Also sollte sich ruhig ein Fuchs daran vergnügen.


Dienstag, Juni 7, 2022

Glückliche Stunden am Wiesenbach und

im Bärlauch :-)


Bei weiterhin strahlendem Maiwetter fuhr ich mit Clara nach Blankenrode. Die Wiesen und Wälder dort sind wirklich eine Freude - mit (und ohne ;-) Hund.

Wir lieben hier besonders ein verschwiegenes Tal mit einem kleinen Nebenbach der Altenau, um den herum der Waldboden mit Bärlauch stellenweise ganz zugewuchert ist. Dorthin mußten wir zunächst am Waldrand entlang des Quellbaches der Altenau wandern. Das Gras war hier stellenweise schon sehr hoch gewachsen.

Gras zu fressen oder auch nur zu durchschnüffeln ist ihr wichtig, wogegen die noch sehr schmale Altenau sie nicht weiter lockte. Und mich bezauberten die Sumpfdotterblumen in ihrem wie gelackt scheinendem Gelb am Wasserrand :-)

Als wir den Bärlauchbach in einem Seitental erreichten, war Clara sogleich im Wasser, denn der fließt nicht besinnlich still durch Wiesen, sondern animiert hund zu neuen Spielen :-)

Clara stürmte durch all das Bärlauch voran, ich folgte vorsichtiger, denn darunter liegt viel Baumbruch als natürliche Stolperfalle für Füße - weniger für Pfoten - versteckt. Am Ufer stieg sie ohne zu überlegen gleich ins Wasser. Nach einiger Zeit ließen wir die Bärlauchflächen hinter uns.

Es machte Clara solche Freude, rein in das Wasser, raus aus dem Wasser, rumrennen, neue Uferstelle, alte Uferstelle, immer wieder :-)

Wir gingen den Bach entlang über Stock und Bärlauch langsam weiter. Die Winterstürme hatten viel Holz zu Bruch gebracht und der Bach hatte viele davon in seinen Windungen eingefangen. Und genau das war Clara´s Spezialvergnügen ;-)

Dieser Seitenbach mündet zwischen Feldern in die Altenau. Vergleichsweise langweiliger Weg. Dort machten wir deshalb kehrt und nahmen wieder das Wiesental als Rückweg. Clara war noch völlig aufgekratzt von ihren Wasserabenteuern.

Des Rest des Nachmittags verschlief Clara, aber sie träumte noch von Laufen und Wasser schnaufen, wie ihre Bewegungen und ihr Atem verrieten ;-)


Samstag, Mai 28, 2022

Bäche fließen, Bäume sprießen und

Vögel brüten :-)


Der Mai begann mit schönstem Wetter, der Wonnemonat hielt seine Versprechen. Freude und Lebenslust erfüllten auch unsere Clara. In den Schwarzbach bei Hardehausen stieg sie gleich hinab. Aufspritzendes Wasser ließ sie kalt; dann wurde ihr Plüschfell eben etwas nass: Hauptsache nicht durchnässt ;-)

Wir wanderten weiter an so selten zu sehenden, herrlichen Mutterfichten vorbei. Der Bachlauf war hier schmal und somit etwas tiefer.

Zu meiner Überraschung sprang sie an einer gut zugänglichen Uferstelle munter - ohne sich erst den Bachgrund genauer anzusehen - gleich mit einem Satz ins Wasser rein. Letzten Sommer war sie hier viel vorsichtiger in den Bach hinab gestiegen. Ich vermute sie erinnert sich und denkt "ich kenne mich aus!".

Bis zur Körpermitte war sie klatschnaß, und auf ihrem Rücken perlten die Tropfen, als sie wieder zu mir hochstieg. Sie strahlte und schüttelte sich kraftvoll.

An weiteren Wasserstellen zeigte sie danach kein Interesse mehr, auch nicht zum Trinken. Auf dem Rückweg wanderte sie an ihren zwei Badestellen einfach vorbei. Sie war aus ihrer Sicht immer noch nass genug. Jetzt war erst einmal Weiterwandern und Rumschnuppern angesagt :-)

Claras Wasserfreudensprüngen hatten mich so miterfreut, dass ich tags darauf mit ihr zu einem anderen vom Wanderweg aus gut zugänglichen Waldbach fuhr, dem Asselner Glasebach. Hier machte der Bach sie aber weniger happy, und ich machte eine mich ganz anders beglückende Entdeckung.

Die vom Wintersturm umgerissenen Bäume waren in transportablen Stücke gesägt und an unserer Lieblings-Wasserstelle beiseite ins Bachbett geräumt worden. Clara fand das aus praktischen und ich aus optischen Gründen nicht so toll. Mal sehen, ich denke sie werden weg geschafft, wenn die Brücke und Sitzbank repariert werden.

Durch die vielen rumliegenden Bäume war dieser Waldpfad im Frühjahr kaum von Wanderern und Fahrradfahrens genutzt worden. Das hatte den Waldtieren Ruhe verschafft. Ich konnte es kaum glauben, aber in einem schon lange verrotteten Baumrest direkt an diesem Pfad schaute ich in ein Vogelnest, und der brütenden Mutter direkt in die Augen.

Ich staunte über diesen Nestplatz, denn diese natürliche Höhle hatte sich kaum einen halben Meter hoch durch Vermoderungsprozesse gebildet. Sie nistete also in ziemlicher Bodennähe. Sie rührte sich nicht in ihrer dunklen Bruthöhle. Ich rührte mich auch nicht, Clara blieb neben mir stehen, auch sie rührte sich nicht! Langsam nahm ich mein Handy und bückte mich behutsam zu ihr hin, um diese so schöne Szene zu fotografieren.

Es war in der Bruthöhle zu dunkel um zu erkennen, was für ein Vogel sie ist. (Auch eine Fotobearbeitung hilft mir nicht wirklich.) Ich war erstaunt, sie überhaupt so im Vorbeigehen wahrgenommen zu haben. Welch ein wundervolles Geschenk, der Vogelmutter von so nah in ihre glänzenden Augen sehen zu können.

Clara und ich gingen still weiter und die Vogelmutter brütete still weiter :-)

Nachtrag Juli 22: Im Juli fand ich nach kurzem Suchen zwischen Brennesseln und Himbeerbüschen das Nest wieder; wirklich ein Traumnest für Bodenbrüter :-)
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Mittwoch, Mai 25, 2022

Grün, Gelb, Lila, ein Skarabäus und der

1. Mai


Seit Ende April strahlten die Rapsfelder und die Löwenzahnblüten in den Weiden weiträumig in Gelb. Das Knabenkraut, eine Orchidee, wuchs am Hainberg hoch wie tieflila Kerzen. Zu meiner Freude reihte es sich auch oberhalb unseres Zuhauses am Wegrand bis in die Hecken hinein auf.

Und allenthalben begann Grün Dörfer und Land zu beherrschen.

An einem Tag wanderten Clara und ich durch den einsamen Schwarzen Bruch. Wir kamen an einem der Eingänge eines bewohnten Fuchsbaus vorbei. Sie reagierte nicht darauf. Eigentlich ist das ja gut, weil "zivilisiert" ;-). Mit Füchsen hatte ich in diesem Sumpfgebiet weniger gerechnet, ich hatte gehofft Kröten und Lurche beobachten zu können. Leider nein... ich sah auch keinen Laich im Wasser. Vielleicht kommen sie dieses Jahr später aus ihren winterlichen, feuchten Erdverstecken heraus. Der Matsch in den Senken sah noch immer wie übler Moder aus. Aber an höheren Stellen blühte der Klee :-) Die riesigen Wuzelteller rundherum waren vom Winterregen weiter ausgewaschen worden. Wenn man sie betrachtet versteht man, warum solche Landschaften "Bruch" heißen. All die Ortsnamen mit der Endsilbe "...bruch/ ...broich, ...broch" verraten, wie die Landschaft dort vor der Besiedlung aussah.

Mein derzeitiger Lieblingsweg ist der Rundweg im Bündelner Wald.

Ende April erlebte ich dort etwas Ungewöhnliches: Clara lief mir auf einem breiten Weg voraus, als sie plötzlich stehen blieb um etwas einem Häufchen ähnlichem zu schnuppern. Ich rief "Pfui" und sie ging gleich beiseite. Ich sah mir die Kotwürstchen an, ja, ganz klar: Fuchskot. Die gefährlichen Fuchsbandwurmer verbreiten sich über den Kot... Plötzlich bewegte sich ein Würstchen! Ich war fassunslos... Ja, es rollte sich langsam vor!

Wer/was bewegte dieses Kotwürstchen? Ich hockte mich hin und sah einen Daumenglied großen, schwarz glänzenden Käfer arbeiten, ja er schuftete sich ab, um diesen seinen Schatz fort zu bewegen. Er stemmte dabei sich mit seinem Vorderkörper halbwegs unter das Würstchen. Leider arbeitete er so in dessen Schatten: kaum fotografierbar. Ich stand auf und überlegte; stören wollte ich ihn nicht. Zu meiner Überraschung ließ er plötzlich von diesem Würstchen ab und ging vielleicht 2 cm zu einem anderen Teilstück der ganzen Angelegenheit - und damit aus dem Schatten heraus. Danke, jetzt konnte ich ihn fotografieren :-)

Ich dachte an den Scarabäus, den heiligen Käfer im Alten Ägypten, der zu den Mistkäfern gehört. Dort symbolosierte er das Leben. Der Zusammenhang ist nicht überraschend: Mistkäfer, (richtig: *in ;-) legt ihre Eier in Dungkugeln. So entsteht aus "Mist" Leben. Heute würden wir den Scarabäus vielleicht in die Kategorie "Arschengel" einordnen ;-)

Zum 1. Mai veranstaltete unser Dorf ein Fest mit dem zu diesem Tag seit alten Zeiten üblichen Forellenessen. Sie wurden direkt warm aus dem Räucherofen angeboten - das ist eine selten zu bekommende Delikatesse!

Ich wanderte deshalb schon vormittags mit Clara über den beliebten Liebespad zum Dorfplatz. Dieser Pfad führt lauschig versteckt an vielen Bänken vorbei - daher der Name ;-)

Ich plauderte mit einigen Dorfbewohnern über die Weltlage im Allgemeinen und das Dorfgeschehen im Besonderen, Clara nahm das geduldig unterm Gartentisch sitzend hin.

Bald liefen Clara und ich über den Talweg zurück nach Hause. Sie war diesmal NICHT hauptsächlich am Queckengras interessiert :-)

Abends ging ich mit ihr über unseren "Standard-Weg" oberhalb unseres Hauses Richtung Sonnenuntergang. Ein Schatten lag über ihr... wie passend zur Zeit...

Noch zwei faszinierende Fotos von Sonnenuntergängen im April, die für mich in diese chaotische Wendezeit passen...


Sonntag, Mai 22, 2022

Clara´s und mein Lieblingstal


Da Clara die Waldbäche so liebt, ging ich mit ihr am nächsten Tag wieder durch das Mental an unserem Dorfende. Sein unterer Teil ist sanft und still, der obere hart und wild.

Am Anstieg zum oberen Tal treffen sich zwei kleine Bäche, und dies ist unsere Lieblingsstelle. Der Weg bis dahin war immer wieder von in berauschender Fülle blühendem Schwarzdorn gesäumt.

Wir stiegen einen Pfad zum Ufer mit der alten Bank an der Gabelung des Baches runter - und Clara nach kurzem Rundblick gleich gegenüber wieder hoch :-) Sie fand von dort schnell einen nicht den Absturz garantierende Abhang. Klar, dachte ich, also wieder runterstürmen !

Sie hatte sich für den südlicheren Bach entschieden, wohl weil der noch etwas Wasser führte. Nachdem sie dort Wasser, Steine und Hölzer begutachtet hatte, hopps, rannte sie wieder zu höchsten Stelle hoch um einen neuen Abhang zu probieren.

Herrlich, wie sie es liebt sich ihre Umgebung immer wieder erneut vertraut zu machen. Man weiß ja nie, so in der Wildnis ;-)

Sie bleibt immer bedacht. Ich vertraue ihr nichts Tollkühnes (ohne Not) zu versuchen.

Aber Blödes schon: Sie schnupperte am Ufer verdächtig an etwas herum.... Fuchskot befürchtete ich schon, brüllte "Pfui" und rannte hin. Ein großer Haufen, zuerst dachte ich spontan an einen Bär! Kein Fuchs jedenfalls, vermutlich ein Mensch :-(

Ich ging ein Stück mit durchs Wasser. Die Steine waren noch nicht glitschig wie im Sommer, also keine Ausrutschgefahr! Ich kam sogar trockenen Fußes voran. Es machte uns beiden Spaß.

Als Nächstes wollte ich ein wenig im zur Zeit zwar wasserleeren, aber wilderem nördlichen Bachbett hochsteigen, das hier abzweigt.

Wir kamen nicht weit, vom Sturm gebrochene Fichten hinderten uns daran. Clara entschied zurück zum wasserführenden Bachbett zu gehen. Sie wählte diesmal den kurzen Uferweg :-)

Am und im Wasser wuchs die Pestwurz, am Ufer ganz viele Veilchen. Lurche oder Kröten auf dem Weg zum Laichen sah ich aber nicht. Ich glaube es gibt sie hier nicht mehr, da es über die Sommermonate kaum noch regnet und hier dann meist alles trocken liegt. Da haben Kaulquappen keine Chancen mehr zu überleben...

Die Veilchen regten mich an tags darauf nach Blankenrode ins NSG der Bleikuhlen zu fahren. Ich wollte wissen, ob die so prächtigen Galmeiveilchen dort auch schon blühen.

Erst ganz wenige Blüten waren geöffnet, und eines sah aus wie ein Osterhasenveilchen ;-)


Donnerstag, Mai 19, 2022

Clara´s Lieblingslandschaft


Wie ich im Beitrag vom 7. Mai schrieb, flippte Clara aus vor Glück am hohen Ufer des Riependahl Baches unweit von Zuhause. Das war so schön auch für mich, dass ich kurz darauf, es war mein Geburtstag, wieder mit ihr zum Wandern und Toben hinfuhr. Ich hatte gedacht, ihre Begeisteung ließe sich nicht mehr steigern, das war ein Irrtum!

Den Abhang runter jagen ins Wasser gehen und es rumspritzen, den Abhang wieder hoch rennen... und noch einmal... und wieder... Clara vergaß die Welt um sich herum.

Dann fiel er ihr aber doch wieder ein, dass ich da war. Ich hatte mich inzwischen auch an den Bach runter gehangelt; auf dem weichen Laubpolster konnte ich auch sanft rutschen, wie einmal nötig. Clara genoß es zu springen und bis zum Bauch in weichem Laub zu landen. Herrlich :-)

Und ich hatte zwischendurch auch wieder erstaunliche Wurzelwerke bewundert.

Sie überfiel mich, hörte nicht auf meine Füße zu packen... ich mußte laut werden: "NEEEIIIN" - und sie mit Stock-ins-Wasser-werfen mühsam ablenken. Sie wollte, dass ich mit ihr gemeinsam ausflippe. Gefühlt tat ich es ;-)

Wir gingen, kletterten und wateten am Bachbett entlang weiter. Irgendwann sah sogar Clara´s Gesicht ziemlich dreckig aus, und ich beschloss deshalb mit ihr zum Baden noch zum klaren Wasser der Altenau zu fahren.

Bei Blankenrode verläuft die junge Altenau sanft und still in einem weiten, flachen Tal. Zunächst wanderten wir dort durch einen Wald, in dem wir mit Bärlauch bewachsenen feuchte Senken umrundeten. Alte, lange Brombeerranken mit jungen Blättchen bedeckten dort den Boden, ich blieb in einer wie in einer Fußangel hängen und fiel auf die Nase; aber der feuchte, blumige Waldboden war weich, außer nun auch dreckig zu sein war mir nichts passiert :-) Also starteten wir beide eine Säuberungsaktion am klaren Altenau-Wasser ;-)

Clara stieg ins Wasser, aber lustlos: "Eine Landschaft ohne Auf-und-Ab ist langweilig!", sagte ihr Verhalten sehr deutlich! Ja, jeder hat so seine eigene Traumlandschaft :-)


Freitag, Mai 13, 2022

Ostern - und die Welt ergrünte


Dieses Jahr mußten wir bei uns im Westfälischen länger als sonst warten, bis die Erde grünte und die Bäumeblüten. Erst nach der Mitte des Aprils, das heißt Ostern, erwachte die alte Fruchtbarkeits- und Sonnen-Göttin Ostara, die Ostern und dem Osten in Urzeiten ihren Namen gab, aus ihrem Winterschlaf.

Die Gartenmöbel hatten wir aus dem Keller geholt und die Laube eingerichtet; der Garten wurde wieder zum persönlichen Lebensbereich. Und Wald wie Flur erblüten und grünten innerhalb von ein, zwei Tagen... Wie herrlich: "also auf und hinaus, liebe Clara" :-)

Clara genoß gierig das frische, breitblättrige Queckengras an den Wegrändern: die natürliche Frügjahrskur vieler Tiere zur inneren Reinigung von Parasiten. Ich laß sie es fressen, denn sie erbricht es nicht :-)

Im Bündeltal, dort wo Windriesen im Februar mit Bäumen Mikado gespielt hatten, stiegen Clara und ich am Ostersonntag auf die Bündelhöhe; wir wollten einen Rundweg machen, das heißt über den Talweg zurück.

Wir hatten diesen Rundweg schon Karfreitag wandern wollen, aber als wir erst kurz unterwegs waren, da begannen oben am Hang Männer mit kreischenden Sägen und lautem Gerufe zu arbeiten. Ich wunderte mich darüber, denn es war doch Feiertag. Jedenfalls entschlossen wir uns deshalb zum Rückzug...

Beim Friseur erfuhr ich dann am Ostersamstag, dass die dort vom Wintersturm gestürzten Riesenfichten von Männern aus dem Dorf entzweigt und entastet worden waren. Als Holzfutter für die Osterfeuer hatten sie diese abgesägt und zu den Feuerplätzen hin geschafft. Eine schöne Idee, dachte ich. Der obere Bündelweg war also jetzt wieder frei.

Wir kamen vorbei an mit bunten Blüten wie mit Ostereiern geschmückten Weiden und blühenden Weißdornhecken bis zum Abstieg am Waldende :-)

Ostermontag ging ich vormittags mit Clara einen einsamen Rundweg ein paar Kilometer südlich unseres Dorfes durch den Helmerwald. Uns begegnete nur ein Jäger, der mich wegen Clara vor Fuchbandwurm und Staupe warnte. Im letzten Jahr seien 60 % der Jungfüchse an Staupe gestorben... traurig! Er erklärte mir auch, wo ich eine bewohnte Dachsburg finden könnte.

Clara stand derweil unangeleint brav neben mir. Der Jäger war beeindruckt von ihrem vorbildlichen Verhalten. Er war mit einer Wildkamera unterwegs und als ich fragte um welche Tiere es ihm ginge, sagte er verbittert "um wildernden Hunde. Es wurden gerade zwei Rehe gerissen." "Schlimme Hundehalter kennen Sie sicher genau so wie ich!" Ja, kenne ich :-(... Meinem fragenden Blick antwortete er sogleich "Nein, erschossen wird hier kein Hund. Sie werden eingefangen und kommen ins Tierheim. Die Haltersuche usw. wird dann amtlich erledigt." Wir wünschten uns dann gegenseitig noch "Frohe Ostern" :-)

Zunächst ergrünt das Unterholz (besonders alles Dornige), weil die Sonne den Waldboden voll durch die noch nackten hohen Laubbäume erreicht. Das erste Baumgrün zeigen in unseren Wäldern die Lärchen, es leuchtet aus dem Astgrau der anderen hohen Bäume hervor.

Gewachsene Baumskulpturen faszinierten mich auch hier wieder auf´s Neue. Und ich freute mich sehr über den Ostergruß des klugen Raben :-)


Dienstag, Mai 10, 2022

Nicht jedem Wasser kann man trauen...


Clara meidet Gewässer, die kein klares Wasser führen. Sicher nicht aus "hygienischen" Gründen, sondern weil sie vorsichtig ist und möglichst wissen will, was sie erwartet. Ist der Boden sehr feucht-weich wie um unsere typischen Waldteiche herum, geht sie nur an den Wasserrand heran, wenn ich es vormache (und nicht versinke ;-)

Ich fuhr Mitte April an einem besonders sonnigen Tag wieder einmal mit ihr zum Willebadessener Tierpark; dort gab es für mich süße, noch wirklich "frische" Frischlinge und gerade erblüte Blümchen zu bewundern - und Clara erfreute sich schnuppernd an der Mineralquelle, dem Wald und den Wiesen.

Anders als dunklen Teichen vertraut sie hellen Bächen. Sie will nämlich wissen, auf welchen Grund sie tritt. Der Grund des kleinen Baches hier im Tierpark sieht aus wie sie es kennt: mehr oder weniger verrottetes Laub auf Sand und Stein.

Aber zu ihrer (und meiner) Überraschung verwandelte sich das Wasser im abwärts des Weges gelegenen Bach gleich nach ihrem ersten Schritt darin zum Moorbad! Offensichtlich besteht der Bachgrund hier nur aus weichem, feinem Humus, es liegt kein Gestein unter dem vermoderten Laub.... Ich war froh, dass ihr selbst das nicht gefiel! Sie verließ diese aufgewirbelte Erdsuppe wieder zügig.

Ich habe es übrigens noch nicht erlebt, dass sie ihre Nase direkt in Erde hinein steckt, geschweige denn in ihr gräbt. Sie schnuppert nur im Gras - zum Beispiel auch um Mauselöcher herum - das reicht ihr als Info.

Nach diesem Wasser-Moorgang sah sie wie ein Nilpferdbaby aus - schwarz eingeschlammt einschließlich Bauch. Wir gingen weiter. Nachher in der klaren Quelle, hoffte ich, würde sie von deren Wasser wieder sauber gespült.

In diesen stets fließenden Quellbach geht sie gerne hinein. Wir trinken auch immer beide von seinem köstlichen Wasser. Radfahrer und Wanderer füllen sich hier oft ihre Flaschen ab.

Der Boden des Quellbachs ist steinig, das Wasser blieb also weitgehend klar, als sie hinein ging. Ich warf ihr Stöckchen zu, und dieses Spiel entfaltete eine säubernde Wirkung!

Die restliche Erde an ihren Beinen entsorgte der Wind beim Weiterwandern.


Samstag, Mai 7, 2022

Wurzelwerk - oder

Clara flippt vor Begeisterung aus :-)


Eines unserer Zuflußtäler zur Altenau hatte ich bislang noch nicht näher erkundet, "also hin ins Riependahl", sagte ich zu Clara.

Es war Mitte April, der Bach im Grund plätscherte leise. Er wird nicht nur durch Regenwasser gespeist, sondern es gibt auch kleine Quellen. Durch die noch blattfreien Äste der Buchen hindurch sah ich, wie unglaublich starke, frei gewaschene Wurzeln am hohen Bachufer ihre Bäume immer noch aufrecht hielten.

Clara und ich stiefelten begeistert über Holz und Unterholz dort hin!

Clara machte deutlich, dass sie gerne runter ans Wasser wollte - und ich war scharf darauf mir dieses Wurzelwerk von seiner Unterseite aus anzusehen, denn wo ist sowas schon möglich !

Clara rannte runter; ich machte es vorsichtiger im Schräggang und mich nach Möglichkeit an Ästen festhaltend.

Clara war begeistert mich so halb im Wolfsgang zu erleben. Sie zerrte vor Aufregung über mein Mitmachen an meinen Schnürriemen und am Hosenbein, flippte einfach aus! Dies war IHRE Welt, und ich begleitete sie :-)

Wir gingen ein wenig neben (ich) und im (sie) Bach weiter. Sie schüttelte sich immer mal trocken, nur um gleich wieder nass zu werden ;-)

Als Clara meinte, das nächste Abenteuer könne nun starten, gingen wir weiter um von unten aus die Wurzelwerke, sozusagen die freigelegte Unterwelt zu erkunden.

Dazu mußte ich mich an einer Stelle zwischen zwei altbemoosten, fast aufeinander gefallenen Stämmen bäuchlings durchquetschen. Clara lief einfach den Hang halb hoch, beobachtete meine Bemühungen fasziniert, und kam dann die Stämme oben umrundend wieder runter. Ich mußte über uns lachen :-)

Naja, irgendwann ging es dann zurück zum Parkplatz.


Mittwoch, Mai 4, 2022

Aufräumarbeiten und Frühlingsboten

im Wald


In den warmen Frühlingstagen Ende März ging ich mit Clara durch das Glasebachtal bei Asseln. Hier hatten wir im letzten Jahr um diese Zeit die herrlichen roten Prachtbecherlinge gefunden. Noch waren sie leider nicht zu sehen - dafür aber Sturmschäden!

Nun, zunächst stiegen wir ab zum Bach im Talgrund. In ein paar Wochen wird das wegen des dann dicht zugewachsenen Brombeer- und anderen Gestrüpps nicht mehr empfehlenswert sein.

Der Weg führt dann abfallend weiter bis zum Talgrund.

Dort ist einer meiner Lieblingsplätze: eine Bank direkt am Bach neben einer Wanderer-Holzbrücke. Ja, hier hatten die Februarstürme wortwörtlich gewütet: die Bank war von umgerissenen Tannen zertrümmert, die Brücke beschädigt, aber noch unter der darüber liegenden Tanne - wenn man es unbedingt wollte - überquerbar...

Ich setzte mich auf die Brückenkante. Clara gefiel es hier immer, auch diesmal mitten in all dem Bruch. Sie stieg neugierig alle Veränderungen inspizierend ins Wasser.

Drei Wochen später - nach den Schneetagen Anfang April - fuhr ich mit Clara wieder zu diesem Tal: ich hoffte wieder auf die ersten Prachbecherlinge des Jahres.

Und die ersten paar roten Becher waren direkt an einer kleinen Regenwasserrinne aus der Erde herausgebrochen! Ich freute mich über sie und auch die Weidenkätzchen als Frühlingsboten :-))

Auf dem Wanderweg fand ich zu meiner Überraschung eine tote Waldschnepfe (Bekassine). Sie war offensichtlich von einem ihrer natürlichen Feinde - Fuchs und verschiedene Marderarten - gerissen worden. Das Positive diese Fundes: es gibt diesen immer seltener werdenden Schnepfenvogel noch hier bei uns :-)

Clara war vor mir her gelaufen und hatte die tote Schnepfe zu meinem Erstaunen gar nicht beachtet. An Aas ist sie nämlich eigentlich interessiert. Erst als die Waldschnepfe fotografierte kam Clara zurück, schnupperte kurz daran, und auf mein "nein" hin lief sie gleich wieder den Weg weiter vor. Sie hatte mir ja einmal eine verletzte, lebende Taube ins Haus gebracht und auf den Schoß gelegt... (Siehe Beitrag vom 13. Sep. 2020) Sie hat ihre eigene Weltanschauung ;-)

Als wir an der beschädigten Brücke ankamen, waren die sie versperrenden Stämme zwischenzeitlich so durchsägt und geräumt, dass man sie gut passieren konnte. Clara hatte diesmal keine Lust ins Wasser zu gehen, zu viel Stammteile lagen darin. Also wanderten wir ohne die dort gewohnte Pause weiter.


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, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen mehr als 50 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)"

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